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Spuren, Trittsiegel und Fährten
Der Feldhase (Lepus europaeus) ist bekannt für seine langen Ohren, die an den Spitzen schwarz sind. Er hat ein braunes Fell, das sich gut an die Umgebung anpasst, und kräftige Hinterbeine, die für schnelle Sprints im offenen Gelände ausgelegt sind.
Die Augen des Feldhasen sind groß und bieten ein weites Sichtfeld, was bei der Flucht vor Fressfeinden hilfreich ist.
Feldhasen sind in ganz Europa und Teilen Asiens verbreitet. Sie bevorzugen offene Landschaften wie Felder, Wiesen und Weiden, wo sie sich gut verstecken und schnell bewegen können. Im Gegensatz zu Kaninchen leben Feldhasen nicht in Höhlen, sondern in einer flachen Mulde im Boden, die als Sasse bekannt ist.
Sie sind überwiegend herbivor und ernähren sich von Gräsern, Kräutern, Feldfrüchten und manchmal auch von Rinden junger Bäume. Ihre Nahrung variiert je nach Jahreszeit und Verfügbarkeit.
Die Paarungszeit des Feldhasen, auch Rammelzeit genannt, liegt hauptsächlich im Frühjahr. Sie sind für ihre hohe Fortpflanzungsrate bekannt, wobei Weibchen mehrmals im Jahr Junge (auch Junghasen genannt) zur Welt bringen können. Die Tragzeit beträgt etwa 42 Tage.
Feldhasen sind vorwiegend dämmerungs- und nachtaktiv. Sie sind Einzelgänger und markieren ihr Revier nicht aktiv. Bei Gefahr setzen sie auf ihre Tarnung oder auf schnelle Flucht – sie können Geschwindigkeiten von bis zu 70 km/h erreichen.
Hasenspuren zu erkennen, ist ein faszinierendes Puzzle. Hier sind die Teile:
Die Trittsiegel vom Hasen können durch den Boden, die Laufgeschwindigkeit und die Gangart sehr unterschiedlich aussehen. Sie sind leicht verwechselbar mit dem Fuchs oder sogar mit Hunden.
Der rechte Vorderfuß von einem Feldhasen.
Der linke Hinterfuß von einem Feldhasen.
Und erneut: Der linke Hinterfuß von einem Feldhasen.
Das Trittsiegel vom rechten Hinterfuß vom Feldhasen.
Losung vom Feldhasen.
Der Vorderfuß von einem Hasen.
Links oben: der linke Vorderfuß von einem Hasen. Rechts oben: der linke Hinterfuß eines Hasen. Gefunden bei Berlin, Bernau.
Auf dem obigen Bild siehst du unten links den linken Hinterfuß von einem Hasen. Oben rechts ist der rechte Hinterfuß angebildet.
Ein Hase, der eine Pause gemacht hat und saß.
Auf dem Bild oben kannst du perfekt die 5 Zehen (in Form von Krallenabdrücken) des rechten Vorderfußes erkennen. Die Zehe links unten ist oft nicht zu sehen im Trittsiegel und bei dem Fund hat sie sich deutlich abgedrückt. Der Feldhase besitzt im Gegensatz zu vielen anderen Tieren am Vorderfuß 5 Zehen und am Hinterfuß nur 4 Zehen.
Der Hinterfuß von einem Feldhasen. Wahrscheinlich von der rechten Seite, weil der Krallenabdruck rechts etwas weiter unten sitzt als der auf der linken Seite.
Der rechte Vorderfuß eines Hasen.
Der linke Vorderfuß eines Hasen.
Zwei Trittsiegel vom Hasen.
Die Losung, also die Köttel von einem Hasen im Winter. Im Vergleich zum Reh ist Hasenlosung fast rund (Reh eher oval). Die Köttel besitzen oft auch gröbere Fasern als bei Wiederkäuern.
Feldhase im Parallelsprung - die bevorzugte Gangart.
Oben auf dem Bild: Frassspuren vom Feldhasen im Schnee. Es wurde Schnee beiseite geräumt, um an Pflanzen zu kommen. Links liegt noch Losung. Im Winter suchen Hasen nach Pflanzen unter dem Schnee, Kambium an Bäumen oder Knospen und Triebe. Fraßhöhe ungefähr 75–95 cm. Liegt Schnee, erhöht sich die Frasshöhe.
Auf dem Bild oben siehst du Losung und der gelbe Pfeil markiert eine Urinabgabe. Der Urin kann bei Hasen sowie Kaninchen farblich sehr unterschiedlich sein - es bedeutet nicht, dass der Hase krank ist und blutet.
Verschiedene Futter können den Urin von Hasen in Farben wie Rot-Orange, Bräunlich oder sogar Schwarz verfärben. Diese Farbänderungen entstehen durch Futterpigmente, die wieder ausgeschieden werden. Interessanterweise muss das Futter selbst nicht unbedingt rot oder farbig sein. Es gibt zahlreiches Futter, die solche Verfärbungen verursachen können, wie Löwenzahn oder Haselnuss.
In Stresssituationen, wie zum Beispiel bei der Vergesellschaftung mit anderen Kaninchen, kann es vorkommen, dass Kaninchen roten Urin absetzen. Es wird vermutet, dass dieser rötlich gefärbte Urin aufgrund seines stärkeren Geruchs auch für Markierungen genutzt wird. Zudem können Pigmente, die aus dem endogenen Abbau stammen – wie Gallepigmente, Porphyrine und Melanin –, zu einer Verfärbung des Urins führen.
Hier findest du viele Details zum Urin von Kaninchen und Hasen.