5 bekannte Nadelbäume durch ihre Nadeln bestimmen und erkennen
5 bekannte Nadelbäume kurz und knapp kennenlernen. Ich zeige dir, wie du die Nadelbäume schnell und einfach nur mit Hilfe ihrer Nadeln bestimmst.
Von Martin Gebhardt. Schaue auf meine “Über mich”-Seite und abonniere meinen Newsletter.
👉 Das Wichtigste in Kürze
- Lerne, wie du Tannen, Fichten, Kiefern, Eiben und Douglasien an ihren Nadeln erkennst.
- Tannen haben zwei weiße Stomastreifen an der Nadelunterseite und einen Saugnapf an den Nadeln.
- Fichten haben spitz stechende und harte Nadeln.
- Kiefern haben mehrere Nadeln an der Blattbasis (meistens zwei in Deutschland).
- Eiben haben ein Nadelende mit kleinem Stiel, welcher auf den Zweig übergeht, und eine grüne Schuppe am Ende.
- Douglasien verströmen einen zitronenartigen Geruch, wenn man ihre Nadeln zerriebt.
Weißt du, wie unsere bekanntesten Nadelbäume bestimmt werden können?
Ich wusste es nicht – und habe mich auf den Weg gemacht.
In einem Waldstück habe ich alle fünf Vertreter gefunden.
Lerne jetzt, wie du anhand der Nadeln unsere heimischen Nadelbäume bestimmst.
Das Video zum Ratgeber
Schau dir mein Video an. Dort stelle ich alle fünf Nadelbäume vor und wie du diese erkennst und bestimmst.
Die Tanne
Die Tanne ist in Deutschland weitverbreitet. Sie wird 30 bis 50 Meter hoch. Manchmal auch über 65 Meter.
Sie wächst schmal kegelförmig und ein gutes Erkennungsmerkmal sind die aufrecht stehenden Zapfen.
Eine Tanne wird unter guten Umständen 500 bis 600 Jahre alt.
Schauen wir uns nun die Nadeln an:
Auf dem unteren Bild sind hervorragend die zwei deutlichen weißen Stomastreifen zu sehen.
Tannen anhand der Nadeln bestimmen
Starkes Erkennungsmerkmal gegenüber den anderen aufgeführten Nadelbäumen:
- zwei deutliche, weiße Stomastreifen an der Unterseite der Nadeln
- der Nadelgrund sitzt mit einem Saugnapf am Zweig
Weitere Merkmale der Tanne
Farbe der Nadeln | frisch-grün, grün, blaugrün, graugrün, glänzend dunkelgrün, hellgrün je nach Art |
Länge der Nadeln | unterschiedlich lang je nach Art der Tanne |
Nadelspitze | abgerundet |
Nadelunterseite | zwei deutliche, weiße Stomastreifen; Nadelgrund mit Saugnapf an Zweig |
Bushcraft und Survival Fakten zur Tanne
Die Tanne hat einige essbare Teile, wie:
- die jungen, weichen Triebspitzen (z. B. als Tee)
- das Kambium (gekocht im Frühjahr)
- Blütenknospen als Gewürz
- die Samen (z. B. geröstet)
Das Holz der Tanne ähnelt dem der Fichte. Beide Hölzer sind nahezu identisch und in ihren Eigenschaften sehr ähnlich.
Die Fichte
Die gewöhnliche Fichte wird ungefähr 40 Meter hoch (in Ausnahmen bis zu 50 Meter).
Typisch für die Fichte sind die stechenden Nadeln, die herabhängenden Zapfen und der gerade, säulenförmige Stamm.
Die Fichte wird ungefähr 200 bis 300 Jahre alt (Ausnahmen liegen bei 500 bis 600 Jahren).
Nun zu den Nadeln:
Fichten anhand der Nadeln bestimmen
Gutes Erkennungsmerkmal gegenüber den anderen aufgeführten Nadelbäumen:
- die Nadeln sind hart und spitz (es tut echt weh, alle anderen häufigen Nadelbäume stechen nicht so stark)
- der Nadelgrund ist verholzt (kein Saugnapf wie bei der Tanne)
Weitere Merkmale:
Farbe der Nadeln | grün, dunkelgrün, blaugrün, grau |
Länge der Nadeln | 0,8 bis 3 cm lang je nach Art |
Nadelspitze | steif, etwas spitz, spitz bis sehr spitz je nach Art |
Nadelunterseite | manchmal zwei weiße Stomastreifen |
Bushcraft und Survival Fakten zur Fichte
Die Fichte hat einige essbare Teile, wie:
- die Zapfen
- das Kambium
- die Triebspitzen
- die Blütenknospen
- die Samen
- die Nadeln
Die energiereichen Teile sind die Samen.
Für Outdoor-Handwerker ist das Fichtenholz ein tolles Bau- und Konstruktionsholz. Es lässt sich gut sägen, hobeln, bohren, schleifen sowie spalten.
Die Kiefer
In unseren heimischen Wäldern findest du hauptsächlich die Schwarzkiefer und die Waldkiefer.
Die Kiefern werden bis zu 30 Metern (selten bis 40 Meter) hoch. Alter: 200 bis 300 Jahre (Einzelexemplare 500-600 Jahre).
Die Kiefern haben an der Blattbasis meistens zwei Nadeln. Andere Kieferarten haben bis zu 5 Nadeln an der Blattbasis.
Bestimmungsmerkmale der Kiefer
Gutes Erkennungsmerkmal gegenüber den anderen aufgeführten Nadelbäumen:
- An der Blattbasis befinden sich mehrere Nadeln (meistens zwei, bis zu fünf)
Weitere Merkmale:
Farbe der Nadeln | dunkelgrün, blaugrün |
Länge der Nadeln | 4 bis 7 cm lang |
Nadelspitze | rundlich bis etwas spitz |
Nadelunterseite | kein Unterschied zur Oberseite |
Bushcraft und Survival Fakten zur Kiefer
Die Kiefer hat einige essbare Teile, wie:
- die Zapfen
- Triebspitzen (z. B. als Tee)
- die Samen
- die Blüten
Die energiereichen Teile sind die Samen.
Auch die Kiefer ist wie die Fichte ein tolles Bau- und Konstruktionsholz für Bushcrafter. Sie lässt sich außerdem gut mit dem Messer bearbeiten und spalten.
Die Eibe
Die Eibe wird 10 bis 15 Meter hoch. Sporadisch auch bis zu 20 Metern. Damit ist der Nadelbaum einer der kleinsten Nadelbäume in unseren Wäldern.
Leider kommt die Eibe nur noch vereinzelt vor oder wenn sie aktiv gepflanzt wurde.
Achtung: Die Eibe ist giftig durch das Gift Taxin. Nadeln, Samen, Holz, ja sogar der Holzstaub beim Drechseln – einfach alles ist giftig für uns Menschen.
Wusstest du, dass Rehe und Hirsche die Eibe bedenkenlos essen können, wir Menschen aber daran sterben? 30 bis 50 Nadeln reichen wohl aus. Genauso geht es Kühen, Ziegen und Pferden: das Risiko ist hoch, dass sie sterben, wenn sie von der Eibe essen.
Die Rinde der Eibe besteht aus einer rötlich-braunen Borke, die später schuppig wird.
Die Nadeln stehen an den Leittrieben spiralförmig. An den Seitenzweigen wachsen sie zweizeilig.
Die Samen der Eibe sind umhüllt von rotem Fruchtfleisch. Aber Achtung, das sind keine Beeren, auch wenn es auf den ersten Blick so scheint.
Das Fruchtfleisch legt sich um den Samen herum, schließt ihn aber nicht vollständig ein. Der Samen schaut oben heraus.
Bestimmungsmerkmale der Eibe
Gutes Erkennungsmerkmal gegenüber den anderen aufgeführten Nadelbäumen:
- Das Nadelende hat einen kleinen Stiel, der auf den Zweig übergeht. Am Ende sitzt eine grüne Schuppe auf dem Zweig.
Weitere Merkmale:
Farbe der Nadeln | schwarz-grün, glänzend |
Länge der Nadeln | 1,5 bis 3 cm |
Nadelspitze | weich abgerundet |
Nadelunterseite | keine bis unscheinbare Stomastreifen |
Bushcraft und Survival Fakten zur Eibe
Die Eibe hat KEINE essbaren Teile, da sie stark giftig ist.
Es soll wohl möglich sein, den Samenmantel zu essen. Er soll süßlich und sirupartig schmecken.
Ich empfehle dir jedoch: Lass es sein. Die Gefahr, dass du den giftigen Samen verschluckst oder darauf beißt, ist viel zu hoch für das bisschen Energie.
Koche dir auch keinen Tee aus den Nadeln. Das Gift verschwindet nicht durch Kochen oder trocknen.
Zur Holzverarbeitung eignet sich die Eibe perfekt. Sie hat biegsames und doch hartes Holz. Früher wurde mit Eibenholz der englische Langbogen gebaut.
Die Douglasie
Die Douglasie wird in Deutschland durchschnittlich 30 bis 40 Meter hoch und hat eine glatte, dunkelbraune Borke. In anderen Ländern erreicht sie auch mehr als 60 Meter und sie gehört zu den größten Bäumen der Welt (New Mexiko: über 900 Jahre alt und 90 Meter hoch).
Der Stammdurchmesser kann bis zu 4 Metern betragen und der Baum hat eine schlanke, kegelförmige Krone. Die Douglasie wird ungefähr 400 bis 700 Jahre alt.
Schauen wir uns die Nadeln an:
Bestimmungsmerkmale der Douglasie
Gutes Erkennungsmerkmal gegenüber den anderen aufgeführten Nadelbäumen:
- Zerreibt man die Nadeln der Douglasie, riechen diese nach duftender Zitrone
Weitere Merkmale:
Farbe der Nadeln | grün bis blaugrün |
Länge der Nadeln | 3 bis 4 Zentimeter |
Nadelspitze | spitz zulaufend, aber abgerundet, weiche Nadeln |
Nadelunterseite | manchmal zwei deutliche, weiße Stomastreifen |
Weitere Merkmale sind Harzbeulen am Stamm, welche jedoch fast nur bei jungen Bäumen zu sehen sind.
Bushcraft und Survival Fakten zur Douglasie
Die Douglasie hat einige essbare Teile, wie:
- die Zapfen
- die jungen, weichen Triebspitzen (z. B. als Tee)
- die Blüten
- die Samen (z. B. geröstet)
Auch ist die Douglasie gut als Bauholz und Schnitzholz geeignet.
Zusammenfassung
Auf einen Blick – So erkennst du die Nadelbäume an ihren Nadeln:
Tanne | weiße Stomastreifen an der Unterseite der Nadeln, Saugnapf an den Nadeln |
Fichte | spitz stechende und harte Nadeln |
Kiefer | mehrere Nadeln an der Blattbasis (meistens zwei in Deutschland) |
Eibe | Nadelende mit kleinem Stiel, welcher auf den Zweig übergeht – am Ende sitzt eine grüne Schuppe auf dem Zweig |
Douglasie | zerreibst du die Nadeln, riechen sie stark nach Zitrone oder Orange |
Verinnerlichst du die genannten einzigartigen Merkmale der Tannenbäume, wird es leicht sein, die Bäume zu bestimmen.
Nimm das Wissen mit in den Wald und versuche bei Wanderungen und Ausflügen immer wieder die Nadelbäume zu bestimmen.
So wirst du besser und schon bald wird es dir keine Mühe mehr bereiten, sofort die Nadelbäume zu erkennen.
Lerne 11 lebensgefährliche Giftpflanzen kennen, die mit essbaren Wildpflanzen fast identisch sind und daher schnell verwechselt werden können. Ich zeige dir eindeutige Merkmale zur Unterscheidung.
Schau dir hier meinen Pocket Field Guide an.
Und nun lass uns drüber sprechen. :-)
Welchen Nadelbaum zu bestimmen findest du am schwierigsten?
Kennst du bessere Merkmale zum Erkennen von Nadelbäumen?
P. S. Du suchst die hochwertigste Outdoor-Ausrüstung? Dann gehts hier zu den Kaufratgebern. Finde hier meine Liste zur eigenen Ausrüstung, die ich regelmäßig nutze.
Autor des Ratgebers
Martin Gebhardt
Hey, ich bin Martin und ich bin Wildnis-Mentor. Auf meinem Blog lernst du die Basics sowie zahlreiche Details zum Outdoor-Leben. Schnapp dir meine 35 einfach umsetzbaren Survival-Hacks, um ab morgen nicht mehr planlos im Wald zu stehen. Lies mehr über mich auf meiner “Über mich”-Seite.
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