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5 bekannte Nadelbäume durch ihre Nadeln bestimmen und erkennen

5 bekannte Nadelbäume kurz und knapp kennenlernen. Ich zeige dir, wie du die Nadelbäume schnell und einfach nur mit Hilfe ihrer Nadeln bestimmst.


Aktualisiert am 10.06.2024 147.941 mal angesehen 99% fanden diesen Ratgeber hilfreich
5 bekannte Nadelbäume durch ihre Nadeln bestimmen und erkennen

Martin Gebhardt

Von Martin Gebhardt. Schaue auf meine “Über mich”-Seite und abonniere meinen Newsletter.


👉 Das Wichtigste in Kürze

  • Lerne, wie du Tannen, Fichten, Kiefern, Eiben und Douglasien an ihren Nadeln erkennst.
  • Tannen haben zwei weiße Stomastreifen an der Nadelunterseite und einen Saugnapf an den Nadeln.
  • Fichten haben spitz stechende und harte Nadeln.
  • Kiefern haben mehrere Nadeln an der Blattbasis (meistens zwei in Deutschland).
  • Eiben haben ein Nadelende mit kleinem Stiel, welcher auf den Zweig übergeht, und eine grüne Schuppe am Ende.
  • Douglasien verströmen einen zitronenartigen Geruch, wenn man ihre Nadeln zerriebt.

Weißt du, wie unsere bekanntesten Nadelbäume bestimmt werden können?

Ich wusste es nicht – und habe mich auf den Weg gemacht.

In einem Waldstück habe ich alle fünf Vertreter gefunden.

Lerne jetzt, wie du anhand der Nadeln unsere heimischen Nadelbäume bestimmst.

Das Video zum Ratgeber

Schau dir mein Video an. Dort stelle ich alle fünf Nadelbäume vor und wie du diese erkennst und bestimmst.

Die Tanne

Die Tanne ist in Deutschland weitverbreitet. Sie wird 30 bis 50 Meter hoch. Manchmal auch über 65 Meter.

Sie wächst schmal kegelförmig und ein gutes Erkennungsmerkmal sind die aufrecht stehenden Zapfen.

Eine Tanne wird unter guten Umständen 500 bis 600 Jahre alt.

Schauen wir uns nun die Nadeln an:

Die Nadeln der Tanne sind oft abgerundet und stechen nicht
Die Nadeln der Tanne sind oft abgerundet und stechen nicht

Auf dem unteren Bild sind hervorragend die zwei deutlichen weißen Stomastreifen zu sehen.

Bei der Tanne sitzen die Nadeln direkt am Ast mit einem kleinen Saugnapf
Bei der Tanne sitzen die Nadeln direkt am Ast mit einem kleinen Saugnapf
Eine andere Tannenart mit gut erkennbaren Saugnäpfen an den Nadeln
Eine andere Tannenart mit gut erkennbaren Saugnäpfen an den Nadeln

Tannen anhand der Nadeln bestimmen

Starkes Erkennungsmerkmal gegenüber den anderen aufgeführten Nadelbäumen:

  • zwei deutliche, weiße Stomastreifen an der Unterseite der Nadeln
  • der Nadelgrund sitzt mit einem Saugnapf am Zweig

Weitere Merkmale der Tanne

Farbe der Nadeln frisch-grün, grün, blaugrün, graugrün, glänzend dunkelgrün, hellgrün je nach Art
Länge der Nadeln unterschiedlich lang je nach Art der Tanne
Nadelspitze abgerundet
Nadelunterseite zwei deutliche, weiße Stomastreifen; Nadelgrund mit Saugnapf an Zweig

Bushcraft und Survival Fakten zur Tanne

Die Tanne hat einige essbare Teile, wie:

  • die jungen, weichen Triebspitzen (z. B. als Tee)
  • das Kambium (gekocht im Frühjahr)
  • Blütenknospen als Gewürz
  • die Samen (z. B. geröstet)

Das Holz der Tanne ähnelt dem der Fichte. Beide Hölzer sind nahezu identisch und in ihren Eigenschaften sehr ähnlich.

Die Fichte

Die gewöhnliche Fichte wird ungefähr 40 Meter hoch (in Ausnahmen bis zu 50 Meter).

Typisch für die Fichte sind die stechenden Nadeln, die herabhängenden Zapfen und der gerade, säulenförmige Stamm.

Die Fichte wird ungefähr 200 bis 300 Jahre alt (Ausnahmen liegen bei 500 bis 600 Jahren).

Nun zu den Nadeln:

Die Nadeln der heimischen Fichten sind hart und spitz
Die Nadeln der heimischen Fichten sind hart und spitz

Fichten anhand der Nadeln bestimmen

Gutes Erkennungsmerkmal gegenüber den anderen aufgeführten Nadelbäumen:

  • die Nadeln sind hart und spitz (es tut echt weh, alle anderen häufigen Nadelbäume stechen nicht so stark)
  • der Nadelgrund ist verholzt (kein Saugnapf wie bei der Tanne)

Weitere Merkmale:

Farbe der Nadeln grün, dunkelgrün, blaugrün, grau
Länge der Nadeln 0,8 bis 3 cm lang je nach Art
Nadelspitze steif, etwas spitz, spitz bis sehr spitz je nach Art
Nadelunterseite manchmal zwei weiße Stomastreifen

Bushcraft und Survival Fakten zur Fichte

Die Fichte hat einige essbare Teile, wie:

  • die Zapfen
  • das Kambium
  • die Triebspitzen
  • die Blütenknospen
  • die Samen
  • die Nadeln

Die energiereichen Teile sind die Samen.

Für Outdoor-Handwerker ist das Fichtenholz ein tolles Bau- und Konstruktionsholz. Es lässt sich gut sägen, hobeln, bohren, schleifen sowie spalten.

Die Kiefer

In unseren heimischen Wäldern findest du hauptsächlich die Schwarzkiefer und die Waldkiefer.

Die Kiefern werden bis zu 30 Metern (selten bis 40 Meter) hoch. Alter: 200 bis 300 Jahre (Einzelexemplare 500-600 Jahre).

Die Kiefern haben an der Blattbasis meistens zwei Nadeln. Andere Kieferarten haben bis zu 5 Nadeln an der Blattbasis.

Heimische Kiefern erkennst du daran, dass die Blattbasis mehrere Nadeln hat
Heimische Kiefern erkennst du daran, dass die Blattbasis mehrere Nadeln hat

Bestimmungsmerkmale der Kiefer

Gutes Erkennungsmerkmal gegenüber den anderen aufgeführten Nadelbäumen:

  • An der Blattbasis befinden sich mehrere Nadeln (meistens zwei, bis zu fünf)

Weitere Merkmale:

Farbe der Nadeln dunkelgrün, blaugrün
Länge der Nadeln 4 bis 7 cm lang
Nadelspitze rundlich bis etwas spitz
Nadelunterseite kein Unterschied zur Oberseite

Bushcraft und Survival Fakten zur Kiefer

Die Kiefer hat einige essbare Teile, wie:

  • die Zapfen
  • Triebspitzen (z. B. als Tee)
  • die Samen
  • die Blüten

Die energiereichen Teile sind die Samen.

Auch die Kiefer ist wie die Fichte ein tolles Bau- und Konstruktionsholz für Bushcrafter. Sie lässt sich außerdem gut mit dem Messer bearbeiten und spalten.

Die Eibe

Die Eibe wird 10 bis 15 Meter hoch. Sporadisch auch bis zu 20 Metern. Damit ist der Nadelbaum einer der kleinsten Nadelbäume in unseren Wäldern.

Leider kommt die Eibe nur noch vereinzelt vor oder wenn sie aktiv gepflanzt wurde.

Achtung: Die Eibe ist giftig durch das Gift Taxin. Nadeln, Samen, Holz, ja sogar der Holzstaub beim Drechseln – einfach alles ist giftig für uns Menschen.

Wusstest du, dass Rehe und Hirsche die Eibe bedenkenlos essen können, wir Menschen aber daran sterben? 30 bis 50 Nadeln reichen wohl aus. Genauso geht es Kühen, Ziegen und Pferden: das Risiko ist hoch, dass sie sterben, wenn sie von der Eibe essen.

Die Rinde der Eibe besteht aus einer rötlich-braunen Borke, die später schuppig wird.

Die Nadeln stehen an den Leittrieben spiralförmig. An den Seitenzweigen wachsen sie zweizeilig.

Die Nadeln der Eibe sind vorne abgerundet und weich
Die Nadeln der Eibe sind vorne abgerundet und weich

Die Samen der Eibe sind umhüllt von rotem Fruchtfleisch. Aber Achtung, das sind keine Beeren, auch wenn es auf den ersten Blick so scheint.

Das Fruchtfleisch legt sich um den Samen herum, schließt ihn aber nicht vollständig ein. Der Samen schaut oben heraus.

Die Samen der Eibe sind umhüllt von rotem Fruchtfleisch. Aber Achtung, dass sind keine Beeren, auch wenn es auf den ersten Blick so scheint.
Die Samen der Eibe sind umhüllt von rotem Fruchtfleisch. Aber Achtung, dass sind keine Beeren, auch wenn es auf den ersten Blick so scheint.
Die Nadelunterseite besitzt unscheinbare Stomastreifen
Die Nadelunterseite besitzt unscheinbare Stomastreifen

Bestimmungsmerkmale der Eibe

Gutes Erkennungsmerkmal gegenüber den anderen aufgeführten Nadelbäumen:

  • Das Nadelende hat einen kleinen Stiel, der auf den Zweig übergeht. Am Ende sitzt eine grüne Schuppe auf dem Zweig.
Auf dem Bild sind eindeutig die grünen Schuppen zu erkennen
Auf dem Bild sind eindeutig die grünen Schuppen zu erkennen

Weitere Merkmale:

Farbe der Nadeln schwarz-grün, glänzend
Länge der Nadeln 1,5 bis 3 cm
Nadelspitze weich abgerundet
Nadelunterseite keine bis unscheinbare Stomastreifen

Bushcraft und Survival Fakten zur Eibe

Die Eibe hat KEINE essbaren Teile, da sie stark giftig ist.

Es soll wohl möglich sein, den Samenmantel zu essen. Er soll süßlich und sirupartig schmecken.

Ich empfehle dir jedoch: Lass es sein. Die Gefahr, dass du den giftigen Samen verschluckst oder darauf beißt, ist viel zu hoch für das bisschen Energie.

Koche dir auch keinen Tee aus den Nadeln. Das Gift verschwindet nicht durch Kochen oder trocknen.

Zur Holzverarbeitung eignet sich die Eibe perfekt. Sie hat biegsames und doch hartes Holz. Früher wurde mit Eibenholz der englische Langbogen gebaut.

Die Douglasie

Die Douglasie wird in Deutschland durchschnittlich 30 bis 40 Meter hoch und hat eine glatte, dunkelbraune Borke. In anderen Ländern erreicht sie auch mehr als 60 Meter und sie gehört zu den größten Bäumen der Welt (New Mexiko: über 900 Jahre alt und 90 Meter hoch).

Der Stammdurchmesser kann bis zu 4 Metern betragen und der Baum hat eine schlanke, kegelförmige Krone. Die Douglasie wird ungefähr 400 bis 700 Jahre alt.

Schauen wir uns die Nadeln an:

Einzigartig: Die zerriebenen Nadeln der Douglasie verströmen einen zitronenartigen Geruch
Einzigartig: Die zerriebenen Nadeln der Douglasie verströmen einen zitronenartigen Geruch
Die Nadeln der Douglasie sind weich und stechen nicht
Die Nadeln der Douglasie sind weich und stechen nicht

Bestimmungsmerkmale der Douglasie

Gutes Erkennungsmerkmal gegenüber den anderen aufgeführten Nadelbäumen:

  • Zerreibt man die Nadeln der Douglasie, riechen diese nach duftender Zitrone

Weitere Merkmale:

Farbe der Nadeln grün bis blaugrün
Länge der Nadeln 3 bis 4 Zentimeter
Nadelspitze spitz zulaufend, aber abgerundet, weiche Nadeln
Nadelunterseite manchmal zwei deutliche, weiße Stomastreifen

Weitere Merkmale sind Harzbeulen am Stamm, welche jedoch fast nur bei jungen Bäumen zu sehen sind.

Bushcraft und Survival Fakten zur Douglasie

Die Douglasie hat einige essbare Teile, wie:

  • die Zapfen
  • die jungen, weichen Triebspitzen (z. B. als Tee)
  • die Blüten
  • die Samen (z. B. geröstet)

Auch ist die Douglasie gut als Bauholz und Schnitzholz geeignet.

Die Triebspitzen der Douglasie sind weich und bekömmlich. Sie schmecken nach Zitrone und du kannst sie besonders gut im Mai und Juni ernten.
Die Triebspitzen der Douglasie sind weich und bekömmlich. Sie schmecken nach Zitrone und du kannst sie besonders gut im Mai und Juni ernten.

Zusammenfassung

Auf einen Blick – So erkennst du die Nadelbäume an ihren Nadeln:

Tanne weiße Stomastreifen an der Unterseite der Nadeln, Saugnapf an den Nadeln
Fichte spitz stechende und harte Nadeln
Kiefer mehrere Nadeln an der Blattbasis (meistens zwei in Deutschland)
Eibe Nadelende mit kleinem Stiel, welcher auf den Zweig übergeht – am Ende sitzt eine grüne Schuppe auf dem Zweig
Douglasie zerreibst du die Nadeln, riechen sie stark nach Zitrone oder Orange

Verinnerlichst du die genannten einzigartigen Merkmale der Tannenbäume, wird es leicht sein, die Bäume zu bestimmen.

Nimm das Wissen mit in den Wald und versuche bei Wanderungen und Ausflügen immer wieder die Nadelbäume zu bestimmen.

So wirst du besser und schon bald wird es dir keine Mühe mehr bereiten, sofort die Nadelbäume zu erkennen.

Lerne 11 lebensgefährliche Giftpflanzen kennen, die mit essbaren Wildpflanzen fast identisch sind und daher schnell verwechselt werden können. Ich zeige dir eindeutige Merkmale zur Unterscheidung.
Schau dir hier meinen Pocket Field Guide an.


Und nun lass uns drüber sprechen. :-)

Welchen Nadelbaum zu bestimmen findest du am schwierigsten?

Kennst du bessere Merkmale zum Erkennen von Nadelbäumen?

Dein Martin vgwort

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Martin Gebhardt

Autor des Ratgebers


Martin Gebhardt

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