6 wichtige Überlebens-Lektionen, die ich als Pfadfinder gelernt habe
In dem Ratgeber möchte ich dir meine 6 wichtigsten Überlebens-Lektionen vorstellen, die ich aus der wertvollen Pfadfinderzeit mitgenommen habe.
Von Martin Gebhardt. Schaue auf meine “Über mich”-Seite und abonniere meinen Newsletter.
👉 Das Wichtigste in Kürze
- Beim Schnitzen von sich weg schneiden, um Verletzungen zu vermeiden.
- Die Dunkelheit beginnt nach dem Mittag, daher sollte man früh genug mit dem Aufbau des Camps beginnen.
- Feuer sollte mit Bedacht und Verantwortungsbewusstsein gehandhabt werden.
- Das Camp sollte immer sauber gehalten werden, um Insekten und größere Tiere fernzuhalten.
- Schwitzt man, bedeutet das, dass man friert, da Schweiß den Körper auskühlt.
- Es ist wichtig, für ausreichende Belüftung im Unterschlupf oder Zelt zu sorgen, um Kondensation und Feuchtigkeit zu vermeiden.
Ein Pfadfinder zu sein, gab mir eine wertvolle Ausbildung in der freien Natur.
Und viele Dinge habe ich davon mitgenommen.
Heute möchte ich dir meine 6 wichtigsten Überlebens-Lektionen vorstellen, die ich aus der Pfadfinderzeit mitgenommen habe.
Lass uns gleich eintauchen.
1. Von dir weg schnitzen
Diesen Tipp will ich besonders Beginnerinnen und Beginnern ans Herz legen. Ein Messer ist ein scharfer Gegenstand, mit dem du dich hässlich verletzen kannst.
Nicht nur das Messer ist gefährlich, auch eine Säge, ein Beil und eine Axt.
Und die wichtigste Maßnahme, die du treffen musst: Schneide von deinem Körper weg. Du darfst dich nicht verletzen.
Ich überprüfe das immer, indem ich in den Zeitlupenmodus gehe und so tue als wenn ich abrutsche. Dann fahre ich mit meiner Hand die Strecke und sehe, was passieren würde, wenn ich wirklich mal abrutschte.
Lande ich mit meiner Hand im Nichts, ist alles ok. Lande ich mit meiner Hand an meinem Körper, ist es die falsche Schnitzposition.
Ich habe früher genug junge Pfadfinder gesehen, die sich beim Hacken von Brennholz, beim Schnitzen oder sogar beim Herumspielen mit ihren Taschenmessern verletzt haben.
Es klingt banal, aber es ist problematisch. In einer Überlebenssituation kann ein infizierter oder ein großer Schnitt der schlimmste Fehler deines Lebens sein.
P. S. Es gibt auch Schnitztechniken, die zum Körper hinführen – und die sicher sind. Welche das sind und wie sie durchgeführt werden, lernst du in meinem Messer-Basics-Kurs im Wildimpuls-Programm.
2. Dunkelheit beginnt nach dem Mittag
Personen, die noch mit der Natur unerfahren sind, unterschätzen oft die verbleibende Tageslichtmenge.
Eine gute Faustregel bedeutet: Dunkelheit beginnt nach dem Mittag. Damit meine ich ca. 15 Uhr.
Und ist es mitten am Nachmittag, wird es höchste Zeit sich einen Platz zum campen zu suchen.
Du musst dein Zelt aufbauen und einrichten, Feuerholz sammeln, Feuer entzünden und Essen vorbereiten.
Stell dir vor, du müsstest das alles im Dunkeln machen. Das macht keinen Spaß, dauert doppelt so lange und es entstehen schneller Verletzungen sowie Fehler.
Du solltest diese lebenswichtigen Dinge erledigen, lange bevor die Sonne untergeht.
Lies auch: Wie du die ideale Lage für dein Bushcraft-Camp findest
3. Gesunder Menschenverstand zum Feuer
Immer wieder habe ich gesehen, wie Menschen leichtsinnig mit dem Feuer umgehen.
Noch mehr Holz. Noch größer. Feuerbälle mit der Sprühdose. Und nur, weil sie es können? Es ist unverantwortlich. Feuer ist eine ernste Sache.
In einer Survival-Situation musst du sorgfältig und gewissenhaft mit deinem Feuer umgehen. Es sollte nur so groß sein, wie du es benötigst. Außerdem kostet Holz sammeln viel Energie, welche kostbar ist.
Weiterhin ist es viel einfacher, ein kleines bis mittelgroßes Feuer aufzubauen und zu entzünden. Wenn du Wasser abkochen, etwas zu Essen kochen und warm bleiben willst, ist es völlig ausreichend.
Meinen ultimativen Guide lege ich dir dazu ans Herz: Die Bushcraft Feuerstelle: So baust du sie perfekt auf
4. Halte dein Camp sauber
Dein Abendessen ist vorbei, die Sonne geht unter, du genießt die Frühlingsluft. Langsam wird es dunkel und dann kuschelst du dich in den Schlafsack.
Das klingt toll, oder? Aber was ist mit deinem Camp und dem Abwasch? Sollte das so über Nacht stehen bleiben? Nein.
Bring es einfach hinter dich und denk an den Morgen danach, denn diese Gründe sprechen alle gegen dreckiges Geschirr:
- lässt du Geschirr und Lebensmittel über Nacht draußen, sammeln sich Bakterien und du lockst Insekten an
- der Duft lockt größere Tiere an, die du wirklich nicht in deinem Camp haben willst
- es ist eine Wohltat früh aufzustehen und sich in einem sauberen Camp sein Frühstück zu machen
Also, denk daran: Halte dein Camp sauber.
5. Schwitzen bedeutet Frieren
Selbst wenn es 0 Grad sind und schneit, schwitzt du, wenn du deine Schneehöhle baust.
In einer Überlebenssituation bei kaltem Wetter musst du hauptsächlich deine Körperwärme speichern, und Schweiß führt zwangsläufig zu einer Abkühlung deiner Körpertemperatur.
Wenn du über Nacht in deinen Schlafsack kriechst, ziehst du besser alles aus, was du getragen hast. Auch wenn du es nicht fühlen kannst, sind meistens alle deine Kleider verschwitzt.
Während der Nacht wird der Schweiß (Wasser) sehr kalt und kühlt dich dadurch aus. Wenn möglich, ziehst du saubere, trockene Kleidung direkt vor dem Schlafengehen an. Wenn du einen anständigen Schlafsack besitzt, kannst du auch nackt schlafen, solange du trocken bist und der Schlafsack Kopf und Füße bedeckt.
Lesetipp: Wie schläft man im Zelt am besten? [Schlafmöglichkeiten und Tipps]
6. Lüften
In deinem Unterschlupf, insbesondere in deinem Zelt, musst du für ausreichende Belüftung sorgen.
Je mehr Luftströme du erzeugst, desto besser, unabhängig davon, wie heiß oder kalt die Außentemperatur ist.
Dass im Sommer eine frische Brise wohltut, weiß jeder, der schon mal im Zelt geschlafen hat. Hinzukommt, dass sich das Zelt über den Tag massiv aufwärmt.
Im Winter willst du es sicher warm haben und die Wärme im Zelt bündeln. Aber dann alle Belüftungen zu schließen wäre fatal.
Während der ganzen Nacht kondensiert dein Atem und deine Körperwärme und lässt das Innere deines Zeltes nass werden – und damit auch kälter.
Feucht und nass aufzuwachen ist kein lustiger Start in den Tag, und diese Feuchtigkeit kann den Beginn einer Unterkühlung bedeuten, die du dir Outdoor nicht leisten kannst.
Wie haben dir die Tipps gefallen? Welche Überlebenslektionen hast du noch bei den Pfadfindern gelernt?
Fragen und Antworten (Q&A) zum Thema
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Autor des Ratgebers
Martin Gebhardt
Hey, ich bin Martin und ich bin Wildnis-Mentor. Auf meinem Blog lernst du die Basics sowie zahlreiche Details zum Outdoor-Leben. Schnapp dir meine 35 einfach umsetzbaren Survival-Hacks, um ab morgen nicht mehr planlos im Wald zu stehen. Lies mehr über mich auf meiner “Über mich”-Seite.
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