Riecht’s hier nach Rauch? (Ja, das bin ich) [FIAB-Mail, 17.10.2025]
Edition: Freitag, 17.10.2025
Der Text hier ist die Aufzeichnung vom wöchentlichen Newsletter – der F.I.A.B. Mail von survival-kompass.de
Howdy.
Die Luft ist klar, die Blätter rascheln unter den Füßen, und abends brennt das Feuer anders.
Ruhiger. Wärmer. Irgendwie... echter.
In diesem Newsletter habe ich ein paar Gedanken und Geschichten für dich zusammengepackt – von Tarp-Hacks über Messerhärte bis hin zu der Frage, warum Bushcraft mehr ist als nur ein Hobby.
Fertigkeit:
"Ist das etwa dein Zelt?"
Der Typ auf dem Campingplatz hat mich angeschaut, als hätte ich gerade versucht, mit einem Löffel ein Haus zu bauen.
Ich stand vor meinem Tarp-Setup.
Keine Zeltstangen.
Kein Gestänge.
Nur Seil, ein paar Heringe und eine Plane zwischen zwei Bäumen.
"Äh... ja", sagte ich.
"Und das hält?"
"Besser als so manches Zelt", sagte ich grinsend.
Und ehrlich?
Er hatte keine Ahnung, wie vielseitig ein Tarp wirklich ist.
Die meisten denken: "Ach, das ist nur so eine Plane für Notfälle."
Aber ein Tarp kann so viel mehr.
Es schützt dich vor Regen, Wind, Sonne.
Es wird zur Notunterkunft, zum Windbrecher beim Kochen, zur Bodenplane. Du kannst es als Hängematte nutzen, als Regenwassersammler, sogar als improvisierte Trage.
Ich habe mal 35 verschiedene Einsatzmöglichkeiten zusammengetragen – von klassisch bis kreativ.
Manche davon habe ich selbst erst später entdeckt.
Andere nutze ich ständig.
Aber eines ist sicher: Wer ein Tarp richtig einsetzen kann, braucht oft nicht viel mehr.
👉 35 Tarp-Hacks, die jeder Outdoor-Liebhaber kennen sollte
Vielleicht entdeckst du da eine Methode, die dir bei deinem nächsten Ausflug den Arsch rettet.
Interessant:
Neulich hat mich jemand gefragt: „Martin, warum machst du das eigentlich alles?"
Ich könnte sagen: Weil ich Feuer mag. Weil ich gerne draußen bin. Weil Schnitzen entspannt.
Aber das wäre nur die halbe Wahrheit.
Die ganze Wahrheit ist: Weil ich glaube, dass Wildniswissen/Bushcraft mehr ist als ein Hobby.
Es ist eine Haltung.
Eine Art, die Welt zu sehen – und in ihr zu leben.
Bushcraft bedeutet nicht, dass du dich mit einem Messer in den Wald stellst und hoffst, dass du überlebst.
Es bedeutet, dass du lernst, gut mit der Natur zu leben.
Nicht gegen sie. Nicht über ihr. Sondern mit ihr.
Du lernst, ein Feuer zu entzünden. Ein Shelter zu bauen. Wasser zu finden.
Aber vor allem lernst du etwas anderes:
Du schützt nur das, was du kennst, verstehst und liebst.
Und genau da liegt für mich der Kern, Martin.
Die meisten Menschen sind heute Touristen in der Natur.
Aber wenn du Bushcraft betreibst, wirst du kein Tourist mehr.
Du wirst Teil davon.
Du verstehst, dass die Natur nicht dir gehört – sondern du zur Natur gehörst.
Ich habe darüber einen ausführlichen Artikel geschrieben:
👉 Warum Bushcraft der neue "Volkssport" werden muss
Vielleicht erkennst du dich darin wieder.
Vielleicht machst du es sogar schon seit Jahren.
Ausrüstung:
"58 HRC – ist das gut?"
Die Frage kam letztens in einem Workshop.
Jemand hatte sich ein neues Messer gekauft und wollte wissen, ob die Härteangabe passt.
Ehrlich gesagt: Die meisten wissen gar nicht, was HRC bedeutet.
Dabei ist die Messerhärte verdammt wichtig.
Zu weich? Das Messer wird schnell stumpf.
Zu hart? Es kann brechen.
Für Bushcraft-Messer ist 56–58 HRC ideal – hart genug, um scharf zu bleiben, aber zäh genug, um auch mal was auszuhalten.
Für Küchenmesser darf's mehr sein (58–60 HRC), für Outdoor-Messer auch (58–62 HRC).
Die Härte kannst du nachträglich nicht ändern – also solltest du beim Kauf genau hinschauen.
Ich habe dazu einen ausführlichen Ratgeber geschrieben, der dir zeigt, welche Härte für welches Messer passt:
👉 Welche Härte sollte ein Messer haben? – HRC einfach erklärt
Bild:

Tag der offenen Tür in der Schule.
Ich stehe mit Muffins neben einem anderen Vater am Buffet.
Er schaut sich um: „Habt ihr wieder die Feuertonne an?"
Ich: „Höh? Feuertonne?"
„Na, es riecht hier so nach Rauch."
Kurze Pause.
Dann dämmert's mir.
„Oh. Entschuldigung. Das bin ich."
„Du?"
„Mein Schal. War letztes Wochenende vier Tage am Feuer."
Wir haben beide gelacht.
Aber weißt du was, Martin?
Wenn du lange genug draußen bist, merkst du irgendwann nicht mehr, dass du anders riechst als die meisten.
Du nimmst den Wald mit.
In der Kleidung.
Manchmal auch in den Hosentaschen.
Und das ist okay.
Weil echte Naturverbindung eben nicht nur ein Wochenend-Hobby ist, das man montags wieder abstreift.
Sie wird Teil von dir.
Auch wenn's manchmal nach Rauch riecht.
Was von der Natur hast du schon mal (unabsichtlich) mit nach Hause gebracht?
1) Rauchgeruch in der Kleidung
2) Steine, Zapfen oder Blätter in den Taschen
3) Schlamm an den Schuhen (und überall sonst)
4) Gedanken, die draußen begonnen haben
👉 Die Geschichte habe ich auch auf Instagram geteilt. Schau doch auch mal da vorbei.
Das war's für diese Woche.
Ich hoffe, du konntest ein paar neue Impulse mitnehmen – oder hast einfach nur gemerkt: "Ja, genau so geht's mir auch."
Falls du magst, antworte gerne auf diese Mail und erzähl mir, was du gerade draußen erlebst oder was dich beschäftigt.
Ich lese jede Nachricht.
Bis nächste Woche – und vergiss nicht, zwischendurch mal rauszugehen.
In wilder Verbundenheit,
Martin
P. S. Du suchst die hochwertigste Outdoor-Ausrüstung? Dann gehts hier zu den Kaufratgebern. Finde hier meine Liste zur eigenen Ausrüstung, die ich regelmäßig nutze.
Autor des Ratgebers
Martin Gebhardt
Hey, ich bin Martin und ich bin Wildnis-Mentor. Auf meinem Blog lernst du die Basics sowie zahlreiche Details zum Outdoor-Leben. Schnapp dir meine 35 einfach umsetzbaren Survival-Hacks, um ab morgen nicht mehr planlos im Wald zu stehen. Lies mehr über mich auf meiner “Über mich”-Seite.
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