Wie du die Himmelsrichtungen mit dem Schatten bestimmst (Schattenstock-Methode)
Navigieren ist eine Grundlage beim Survival. Du lernst mit dem „Schattenstock“, wie du anhand der Sonne und ihrem Schatten die Himmelsrichtungen bestimmst.
Von Martin Gebhardt. Schaue auf meine “Über mich”-Seite und abonniere meinen Newsletter.
👉 Das Wichtigste in Kürze
- Materialien: Für die Schattenstock-Methode brauchst du einen geraden Stock von etwa 60 - 100 cm Länge und einige kleine Stöcke oder Steine.
- Aufbau: Du steckst den langen Stock im 90°-Winkel in den Boden und markierst das Ende des Schattens in regelmäßigen Abständen. Eine Linie durch die Markierungen stellt die West-Ost-Linie dar.
- Himmelsrichtungen: Die gezogene Linie stellt die West-Ost-Linie dar. Im 90°-Winkel zur West-Ost-Achse ist Norden.
- Hinweise: Die Methode kann ungenau sein, mit Abweichungen von 20° bis 30°. Genauere Messungen erfordern mehr Zeit und eine hohe Sonnenposition.
- Einschränkungen: Die Methode funktioniert nicht bei schlechtem Wetter und auf der südlichen Halbkugel müssen Norden und Süden vertauscht werden.
- Genauere Messung: Für eine genauere Messung kannst du Markierungen vor dem Sonnenuntergang und nach dem Sonnenaufgang setzen.
Navigieren gehört zu den Grundlagen im Survival.
Wenn du in einer brenzligen Situation bist, musst du wissen in welche Richtung du gehen musst.
Aber was ist, wenn du keinen Kompass und keine Karte dabeihast?
Damit du auf der sicheren Seite bist, lernst du heute, wie du anhand der Sonne und ihrem Schatten die Himmelsrichtungen bestimmst.
Ich nenne die Bestimmungsmethode die "Schattenstock-Methode".
Materialien zum Aufbau der "Schattenstock-Methode"
Du brauchst keine Technik. Nur ein paar Äste und die Sonne.
- Such dir einen geraden Stock, der ungefähr 60 - 100 cm lang ist.
- Weiterhin brauchst du noch ein paar kleine Stöcke (oder Steine).
Schnitze alle Stöcke an, sodass du sie leicht in den Boden stecken kannst.
Am wichtigsten ist, dass die Sonne sichtbar und der Himmel nicht bedeckt ist.
Ohne Sonne gibt es keinen Schatten. Und ohne Schatten funktioniert die Methode nicht.
Aufbau der "Schattenstock-Methode"
Grundvoraussetzung ist, dass du weißt, dass die Sonne im Osten aufgeht und im Westen untergeht.
Das ist eine unverrückbare Tatsache, mit der du arbeitest. Anhand der Grafik siehst du genau was ich meine:
Nun machst du dir diese Tatsache zunutze, indem du der Sonne folgst.
Dann kannst du Westen und Osten bestimmen. Und sobald du nur eine Himmelsrichtung kennst, kannst du alle anderen bestimmen.
Los geht's, Schritt für Schritt:
- Suche dir einen Platz, der ebenerdig ist und bei dem die Sonne nicht verdeckt ist
- Stecke deinen langen Stock (der Schattenstock) im 90°-Winkel in den Boden
- Markiere mit einem kleinen Stock das Ende des Schattens vom Schattenstock
- Warte 15 Minuten und markiere wieder das Ende des Schattens vom Schattenstock
- Warte wieder 15 Minuten und noch mal 15 Minuten und markiere jedes Mal das Ende des Schattens
- Ziehe dann eine gerade Linie über alle Markierungen
Du bist fertig! Grandios. Lass uns nun die Himmelsrichtungen bestimmen.
Bestimmung der Himmelsrichtungen
Nun bestimmst du die Himmelsrichtungen.
Die gezogene Linie über die Markierungen stellt die West-Ost-Linie dar (der Schatten bewegt sich entgegen der Sonne).
Dadurch weißt du, dass im 90°-Winkel zur West-Ost-Achse Norden ist.
Die Grafik hier verdeutlicht die Methode:
Hinweise zur "Schattenstock-Methode"
Die Methode kann ungenau sein. Teilweise gibt es Abweichungen von 20° bis 30°.
Um möglichst genau zu messen, muss die Sonne weit oben stehen.
Außerdem solltest du dir mindestens eine Stunde Zeit lassen zum Messen. Je länger du dir Zeit lässt, desto genauer wird die Messung.
Außerdem solltest du beachten: Auf der südlichen Halbkugel musst du Norden und Süden vertauschen.
Klar ist auch, dass du die "Schattenstock"-Methode bei schlechtem Wetter nicht nutzen kannst.
Wie genauer messen?
Wie oben beschrieben ist die Messung genauer, wenn du dir dabei mehr Zeit lässt.
Optimal ist, wenn du vor dem Sonnenuntergang eine Markierung am Ende des Schattens setzt und dann wieder am Morgen eine Markierung setzt. Oder andersherum: nach dem Sonnenaufgang und vor dem Sonnenuntergang jeweils eine Markierung setzen.
Diese Methode ist sehr genau und es wird fast keine Abweichungen geben.
Die Grafik zeigt dir wie es geht.
Denke daran, dass sich die mit dem Schattenstab bestimmte Richtung von der magnetischen Peilung eines Kompasses und auch vom Nord-Raster auf einer Karte unterscheidet. Aber die richtige Verwendung eines Schattenstabs gibt dir die wahre Rotationsachse nach Norden.
Auch wenn der Mond hell genug ist, kannst du den vom Mond erzeugten Schatten auf genau die gleiche Weise verwenden.
Und nun erzähl mir in den Kommentaren, wie du die Methode findest?
Hast du die "Schattenstock-Methode" sogar schon mal ausprobiert?
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Quellenangaben
https://de.m.wikihow.com/Die-Himmelsrichtungen-bestimmen
https://adventure.howstuffworks.com/survival/wilderness/true-north2.htm
https://adventure.howstuffworks.com/survival/wilderness/true-north3.htm
Autor des Ratgebers
Martin Gebhardt
Hey, ich bin Martin und ich bin Wildnis-Mentor. Auf meinem Blog lernst du die Basics sowie zahlreiche Details zum Outdoor-Leben. Schnapp dir meine 35 einfach umsetzbaren Survival-Hacks, um ab morgen nicht mehr planlos im Wald zu stehen. Lies mehr über mich auf meiner “Über mich”-Seite.
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