Was ist Batoning? [mit Video]
Das Batoning beschreibt eine spezielle Technik für das Spalten von Holz mit einem Schlagstock (englisch: Baton). In diesem Artikel lernst du wie es funktioniert
Von Martin Gebhardt. Schaue auf meine “Über mich”-Seite und abonniere meinen Newsletter.
👉 Das Wichtigste in Kürze
- Batoning ist eine Technik zum Spalten von Holz mit einem Schlagstock und einem Messer.
- Es eignet sich zur Zerkleinerung von Feuerholz, Herstellung von Zunder und zum Vorbereiten von Brettern für den Unterstand.
- Batoning ist einfacher als das Spalten mit einer Axt und erfordert weniger Kraftaufwand.
- Es gibt jedoch Nachteile wie die Schwierigkeit bei nassen Hölzern oder das Risiko einer beschädigten Klinge.
- Ein passendes Messer für Batoning sollte belastbar, stark und zäh genug sein, am besten ein Full Tang-Messer.
- Die Wahl des Schlagstocks und die Technik sind ebenfalls wichtig, um eine Beschädigung der Klinge zu vermeiden.
Wenn du dich viel mit Survival und Bushcraft auseinandersetzt, bist du bestimmt schon einmal über den Begriff „Batoning“ gestoßen.
Du weißt aber absolut nicht, worum es dabei geht, was das sein sollte und wofür das gut ist? In diesem Fall bist du hier genau richtig.
In diesem Artikel gehe ich näher auf diese Technik ein und erkläre, warum man das Messer der Axt vorziehen sollte.
Außerdem gebe ich dir Tipps, damit du beim Batoning auch wirklich alles richtig machst.
Im Gegenzug dazu gehe ich ebenfalls auf gängige Fehler ein, die du unbedingt vermeiden musst. Die ideale Messerlänge für das Batoning erläutere ich auch.
Was ist Batoning?
Das Batoning beschreibt eine spezielle Technik für das Spalten von Holz mit einem Schlagstock (englisch: Baton). Dabei legst du ein robustes und starkes Messer auf das zu spaltende Stück Holz. Dann schlägst du erst auf den Messerrücken mit einem Holzstück, einem Schlagstock oder einem Klopfer. Ist das Messer im Holz eingetaucht, schlägst du auf das vordere Teil deines Messers, bis das Holz gespalten ist.
Warum sollte ich Batoning anwenden?
Unter Naturfreunden, Bushcraftern und Survival-Freunden wird das Thema Batoning kontrovers diskutiert.
Beim Batoning sind die Lager durch eine sehr deutliche Linie gespalten: Die eine Gruppe bemisst die Qualität von einem Survival-, Bushcraft- oder Outdoor-Messer tatsächlich anhand der Eignung der genutzten Klinge für das Batoning. Die anderen können dabei nur den Kopf schütteln und greifen direkt wieder zur Axt.
Warum aber solltest du die Batoning-Technik überhaupt anwenden? Unter anderem eignet sich diese Technik hervorragend zur Zerkleinerung von Feuerholz, zum Entfernen der nassen Schichten von Feuerholz und zur Bereitung von Zunder.
Neben dem Zerkleinern von Holzstücken bietet sich das Batoning auch an, um entsprechende Bretter aus Holz für deinen Shelter oder einen anderen Unterstand zuzubereiten.
Warum nicht gleich mit der Axt?
Oder: die Vorteile des Batoning
Du stellst dir jetzt wahrscheinlich die Frage, was das Ganze soll und warum du dein Holz nicht einfach mit der Axt spalten kannst. Tatsächlich gibt es ein paar Vorteile, die die Technik des Batoning mit sich bringt.
Zuallererst ist das Spalten von Holz, zu welchen Zwecken auch immer, mit dem Messer viel einfacher als mit der Axt. Das glaubst du nicht? Dann geh nach draußen und probier es einfach aus!
Du benötigst viel weniger Kraft für das Batonieren, außerdem bist du mit dieser Technik für kleineres Feuerholz um einiges schneller. Neben der Zeitersparnis erreichst du mit dem Messer auch einen weitaus saubereren Schnitt, als wenn du das Holz mit der Axt zerhacken würdest.
Es ist auch einfach erklärt, warum es beim Batoning einen saubereren Schnitt gibt. Beim Hacken dringt der keilförmige Kopf einer Spaltaxt in das Holz ein. Das Holzstück wird gespalten, durch den Kraftaufwand aber eher zerrissen.
Wenn du die Technik des Batoning anwendest, zerschneidest du mit der scharfen Schneide des Messers das Holz. So entsteht ein sehr sauberer Schnitt.
Zudem benötigst du für das Batoning keine Erfahrung. Während du beim Hacken mit einer Axt Übung für das Zielen und einen erheblichen Kraftaufwand benötigst, erfordert Batoning kaum Übung.
Die Nachteile des Batoning
Wie alles andere hat das Batoning natürlich auch Nachteile. Wenn du zum Beispiel besonders nasses Holz spalten willst, gestaltet sich die Prozedur um einiges schwieriger.
Außerdem solltest du bei deinen ersten Versuchen Vorsicht walten lassen. Wenn du nämlich einen ungeeigneten Schlagstock verwendest, wirst du dein Messer beschädigen oder es wird im schlimmsten Fall sogar die Klinge brechen.
Um das zu vermeiden, musst du darauf achten, eine geeignete Schlagtechnik zu verwenden. Dazu aber gleich mehr.
Warum die Klinge beim Batoning brechen kann
Eine häufige Ursache dafür ist, dass du das Messer schräg angesetzt hast. Wenn du dann mit dem Schlagstock gerade auf das Messer schlägst, wird die Klinge brechen.
Andersherum ist es auch möglich, dass deine Klinge bricht, wenn du das Messer gerade angesetzt hast, aber mit dem Schlagstock schräg schlägst.
Auch die Wahl des Schlagstocks kann dafür verantwortlich sein, dass deine Klinge bricht. Verwendest du beispielsweise einen Stein oder ein Eisenrohr, wird die Klinge beschädigt und im schlimmsten Fall brechen.
Du musst immer ein Stück Holz als Schlagstock verwenden.
Ein weiterer Grund kann eine zu dünne Klinge oder die falsche Messerart sein.
Hier siehst du ein Küchenmesser, das 20 bis 30 Mal für Batoning genutzt wurde. Es ist gebrochen.
Das ideale Messer für Batoning
Zu Beginn ist es wichtig, dass du ein passendes Messer findest. Grundsätzlich kannst du Batoning mit jedem Messer ausführen.
Achte aber unbedingt darauf, dass die Klinge und der Stahl belastbar, stark und zäh genug sind. Immerhin muss das Messer mehrere, starke Schläge auf den Messerrücken aushalten. Das Messer darf sich beim Batoning auch nicht verformen.
Am besten eignet sich ein Vollerlmesser, ein sogenanntes Full Tang. Bei einem Full Tang reicht die Klinge durch den ganzen Griff hindurch. Dadurch sind diese Messer belastbarer und eignen sich ideal zum Batoning.
Es gibt noch Messer mit 1/2 Tang und 1/4 Tang sowie mit Rat Tail Tang. Diese sind aber nicht so stabil. Wenn du also die Wahl hast, entscheide dich für ein Vollerlmesser.
Achte auch darauf, dass die Klinge deines gewählten Messers ein paar Zentimeter länger ist als das Holzstück im Durchmesser.
Wenn du die Batoning-Technik öfter anwenden willst, solltest du dir ein möglichst langes Messer zulegen. Mit einem langen Messer kommst du auch durch kleine Holzstücke. Wenn du aber ein sehr kurzes Messer hast, ist deine Reichweite damit eingeschränkt.
Die Dicke der Klinge ist nicht entscheidend. Beim Batoning kommt es größtenteils auf die Länge an. Achte aber darauf, dass dein Messer mindestens 2-3 Millimeter dick ist.
Wenn du die Wahl hast, nimm ein Messer mit gummiertem Griff. Dieser federt die Schläge ab. So kannst du eventuellen Verletzungen vorbeugen.
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Die richtige Technik
Das Wichtigste beim Batoning ist, dass das Messer horizontal in das Holz eindringt. Deshalb musst du von Anfang an darauf achten, dass du die Klinge möglichst gerade ansetzt.
Positioniere die Klinge in der Mitte des zu spaltenden Holzstücks. Schlage dann mit dem Schlagstock auf den Messerrücken. Dabei musst du darauf achten, dass das Messer gerade bleibt.
Wechsle die Schlagstelle, sobald die gesamte Breite der Klinge in das Holz eingedrungen ist. Schlage nun auf den Teil der Klinge, der vorne aus dem Holz heraussteht. Dabei musst du aufpassen, dass du nicht die Spitze direkt triffst. Diese ist nämlich schwächer als der Rest der Klinge.
Das Messer hat sich verkeilt? Schlag leicht von unten und von oben auf den Griff. Dann wirst du es leicht lösen können.
Sei mit Schlägen auf den Griff aber vorsichtig. Schlag niemals mit der Kraft zu, die du auf den Klingenrücken ausübst.
Fehler beim Batoning - Was du vermeiden sollst
Es gibt sechs häufige Fehler beim Batoning. Du wirst diese Fehler aber bestimmt nicht machen.
- Ausrichtung: Richte das Holzstück auf einem festen Untergrund aus, der nicht federt. Auf weichem Boden oder auf einer Wiese wirst du das Holzstück sonst nur in den Boden treiben.
- Messerwahl: Nimm für das Batoning ein ausreichend langes Vollerlmesser. Taschenmesser, Klappmesser, Küchenmesser und Messer mit Sägezahnung sind eine schlechte Wahl. Sie bleiben entweder stecken oder brechen.
- Holz: Nimm nach Möglichkeit Weichholz für das Batoning. Dazu zählen unter anderem die Weide und die Linde. Wenn du Hartholz verwendest, wird das Batoning viel mehr Zeit in Anspruch nehmen.
- Übung: Fang mit kleinen Holzstücken an. Arbeite dich dann immer weiter hoch. Beginnst du ohne Erfahrung mit einem zu großen Stück, wirst du auf Probleme stoßen. Deine Klinge wird brechen oder das Messer wird stecken bleiben.
- Schlagstock: Nimm ein großes Stück Holz dafür. Mit einem Stein oder Metallrohr geht es zwar schneller, aber damit zerstörst du dein Messer auf Dauer.
- Maserung, Knoten und Augen: Achte unbedingt darauf, dass du das Holzstück mit der Maserung spaltest. Wenn du quer dazu ansetzt, wird dein Messer stärker belastet. Vermeide nach Möglichkeit auch, dein Messer durch Knoten oder Augen zu schlagen. Diese sind sehr widerspenstig. Auch hier wird das Messer zu stark belastet.
Empfehlungen zu Messern
Wie oben schon beschrieben, sollte dein Messer lang, stabil, robust und dick genug sein. Außerdem ist ein Full-Tang-Messer optimal fürs Batoning.
Das ESEE RC6P Outdoor-Messer hat eine Klingenlänge von 14,6 cm und ist insgesamt fast 30 cm lang. Starker Stahl, fester Griff. Wenn du ein Messer suchst, das richtig viel vertragen kann, dann bist du mit dem ESEE RC6P perfekt ausgerüstet. Diese Robustheit und Qualität hat ihren Preis, der jedoch gerechtfertigt ist. Ein Messer gemacht für Jahrzehnte.
Das Fallkniven Sport A1K A1 Survival Knife hat eine Klingenlänge von 16 cm und eine Zytelscheide. Klingenstärke: 6 mm, Gesamtlänge: 28 cm. Der Griff ist griffig und das Spalten von Holz ist für das Messer ein Kinderspiel. Ein sehr hochwertiges Messer ohne Schnickschnack. Preislich nicht billig, aber beliebt bei Kennern der Qualitäts-Marke Fallkniven.
War das Thema Batoning neu für dich? Übst du diese Technik bereits regelmäßig aus oder hältst du davon gar nichts?
Spaltest du dein Holz mit dem Messer oder doch lieber mit der Axt? Welches Messer oder welche Axt bevorzugst du dafür?
Erzähl uns von deinen Erfahrungen und schreib uns dein Feedback in die Kommentare.
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Autor des Ratgebers
Martin Gebhardt
Hey, ich bin Martin und ich bin Wildnis-Mentor. Auf meinem Blog lernst du die Basics sowie zahlreiche Details zum Outdoor-Leben. Schnapp dir meine 35 einfach umsetzbaren Survival-Hacks, um ab morgen nicht mehr planlos im Wald zu stehen. Lies mehr über mich auf meiner “Über mich”-Seite.
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