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Ist Camping wirklich günstiger als ein Hotel? [mit Beispielrechnung]

Urlaub zu machen, kann viel Geld kosten. Familien und Pärchen weichen daher auf den Campingurlaub aus. Aber ist Camping wirklich günstiger als ein Hotel?

von Martin Gebhardt | Camping | noch kein Kommentar | Lesezeit 4 Min

Aktualisiert am 25.09.2023 31.180 mal angesehen 100% fanden diesen Ratgeber hilfreich
Ist Camping wirklich günstiger als ein Hotel? [mit Beispielrechnung]

Martin Gebhardt

Von Martin Gebhardt. Schaue auf meine “Über mich”-Seite und abonniere meinen Newsletter.


👉 Das Wichtigste in Kürze

  • Camping kann günstiger als Hotelurlaub sein, wenn man preiswerte Campingplätze wählt und auf Luxus verzichtet.
  • Die Kosten für eine Nacht auf einem Campingplatz variieren je nach Ausstattung und Lage.
  • Zusätzliche Kosten beim Camping sind unter anderem Duschmarken, Benzin, Lebensmittel und Kurtaxe.
  • Ein Vergleich zeigt, dass Campingurlaub für eine Familie günstiger sein kann als ein Hotelurlaub, abhängig von den individuellen Ansprüchen und Aktivitäten.
  • Die Anschaffungskosten für einen Camper oder Wohnmobil können den Campingurlaub zunächst teurer machen, aber auf lange Sicht amortisieren sich diese Kosten.
  • Die Wahl der Urlaubsform hängt von persönlichen Vorlieben und Ansprüchen ab.

Die meisten wollen im Urlaub entspannen und sich um nichts kümmern. Da scheint das Hotel eine naheliegende Option zu sein – im Gegensatz zu einem Zelt oder einem Camper. Aber Urlaub zu machen, drückt oft sehr auf die Geldbörse.

Gerade dann, wenn Kinder dabei sind, wird der Familienurlaub zu einer teuren Angelegenheit.

Daher wird ein Campingurlaub meist als günstiger und sparsamer bezeichnet. Doch ist Camping wirklich günstiger als ein typischer Hotelurlaub?

Camping kann günstiger sein als ein Hotel. Jedoch nur dann, wenn kein hochpreisiger Campingplatz ausgewählt wird, sich günstig versorgt wird und die Benzinkosten gering ausfallen. Wählt man einen hochpreisigen Campingplatz, wird ein Campingurlaub schnell genauso teuer wie ein Hotel mit Halbpension.

Es gibt noch mehr zu erfahren und ich möchte dir zeigen, wie du dein Campingurlaub noch günstiger und sparsamer gestaltest.

Das kostet eine Nacht auf dem Campingplatz

Wildcampen, also das Übernachten in der freien Natur, ist in Deutschland nicht erlaubt (es gibt aber Ausnahmen). Wenn du deinen Campingurlaub trotzdem in Deutschland verbringen willst, dann musst du dies auf einem Campingplatz machen.

Die Kosten eines Campingplatzes unterscheiden sich von Campingplatz zu Campingplatz und auch von Stellplatz zu Stellplatz. Ähnlich wie Hotels können Campingplätze auch mit Sternen werben.

Wenn du also auf einen fünf-Sterne Campingplatz gehst, musst du mit höheren Kosten rechnen, als auf einem zwei- oder drei-Sterne Campingplatz.

luxuscampingplatz teuer wie hotel

Dabei kommt es immer darauf an, auf welchen Luxus du verzichten möchtest oder gar nicht erst benötigst. Ähnlich wie bei Hotels gibt es Campingplätze mit Pools und Wellnessangeboten. Wenn du aber nur einen Platz zum Schlafen suchst, interessiert dich das vermutlich eher weniger.

Lesetipp: Wie du tief schläfst und ausgeruht aufwachst.

Einen Unterschied macht auch, womit du anreist. Bist du mit einem Wohnmobil unterwegs oder mit einem Zelt? Brauchst du einen Strom- und Wasseranschluss oder nicht?

Ein Stellplatz in Deutschland kostet im Durchschnitt ca. 30 €. In diesem Schnitt sind Zelt- und Wohnmobilstellplätze zusammen verrechnet.

Das bedeutet ca. 30 € kostet eine Nacht auf dem Campingplatz. Hinzu kommt hierbei meist noch eine Personengebühr. Diese kostet aber meist nicht mehr als 10€ pro Nacht für Erwachsene.

Kinder zahlen weniger und bis zum Erreichen eines bestimmten Alters auch oft gar nichts.

Zusätzliche Kosten beim Camping

Neben dem Stellplatz kommen beim Camping noch weiter Kosten hinzu, die bei vielen Urlaubern oft vergessen werden.

  • Duschmarken (ca. 1-2 € pro Duscheinheit)
  • Benzingeld
  • Lebensmittel und Restaurantbesuche
  • Kurtaxe (je nach Urlaubsregion zwischen 2 und 3,50 € am Tag)
  • Strom- und Wasserkosten (wenn benötigt)
  • Waschmaschine (ca. 2 € pro Waschgang)
  • Hundegebühr (falls ein Hund vorhanden ist)

Bei der Anreise ist zu beachten, dass der Tank bereits mit ins Urlaubsgeld einbegriffen sein sollte. Je nach Land musst du auch beachten, ob du Mautgebühren zahlen musst.

Das Essen wird oft unterschätzt, macht aber einen großen Teil des Geldes aus. Hierbei musst du beachten, dass du deine ganzen Lebensmittel selbst kaufen und zubereiten musst.

Auch ist wichtig zu wissen, dass du bei einem Campingurlaub etwas Erleben möchtest. Ich glaube nicht, dass du den ganzen Tag auf dem Campingplatz verbringen willst.

Die zusätzlichen Kosten für Erlebnisse, wie in etwa ein Besuch im Freizeitpark oder im Schwimmbad solltest du auch mit bedenken.

camping zusaetzliche kosten

Auch müssen die Kosten bedacht werden, die für die Anschaffung eines Campers nötig sind. Wenn du nur mit einem Zelt unterwegs bist, fallen diese Kosten geringer aus.

Der Kauf eines Campers oder Wohnmobils kann kostenintensiv sein. Wenn du diese Kosten mit berechnest, ist Camping eine der teuersten Urlaubsformen überhaupt.

Auf Dauer verrechnen sich die Anschaffungskosten allerdings wieder und der Urlaub gestaltet sich somit nachhaltig.

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Hotel oder Zeltplatz – der Vergleich

Um einen guten Vergleich aufzustellen, benötigen wir eine Ausgangssituation. Diese besteht aus zwei Erwachsenen und einem Kind im Alter von 10 Jahren.

Verglichen werden eine Woche Urlaub im vier-Sterne Hotel mit Halbpension und eine Woche Campingurlaub auf einem vier-Sterne Campingplatz. Beide Urlaubsformen finden dabei in Deutschland statt.

Anfallende Kosten für den Hotelurlaub

Eine Nacht im Hotel kostet im Schnitt 100 €. Dabei ist aber zu beachten, in welcher Region du dich befindest. Bei einer Woche Urlaub fallen die Grundkosten somit auf einen Betrag von ca. um 600 €.

Dieser Betrag rechnet alle Familienmitglieder mit ein. Frühstück und Abendessen sind mit inbegriffen.

Zusätzliche Kosten fallen auch bei einem Hotelurlaub an. Diese belaufen sich allerdings nur auf das Spritgeld und auf die Ereignisse, die geplant sind.

Kosten für Lebensmittel und Duschmarken fallen somit weg.

Anfallende Kosten für den Campingurlaub

Wenn von einem durchschnittlichen Preis des Stellplatzes von 30 € ausgegangen wird, belaufen sich diese Kosten in der Woche auf einen Betrag von 180 €.

Hinzu kommen die Personengebühren. Ausgegangen wird von einer Gebühr von 10 € für Erwachsene und 5 € für Kinder. In einer Woche belaufen sich die Personengebühren daher auf 150 € für alle Familienmitglieder. Die Fixkosten liegen somit bei ca. 330 € in der Woche.

Hinzu kommen die Kosten für die Duschmarken, den Sprit, die Erlebnisse und das Essen. Bei einer nötigen Versorgung von Strom und Wasser kommt hier auch noch eine Pauschale hinzu. Diese ist aber von Campingplatz zu Campingplatz unterschiedlich.

Der Lebensmitteleinkauf kostet im Schnitt meist 80 bis 120 € für eine dreiköpfige Familie in einer Woche. Somit belaufen sich die Gesamtkosten beim Camping bereits auf ca. 450 €.

Für Duschmarken wird im Schnitt ein Betrag von 2 € pro Dusche verrechnet. Wenn jedes Familienmitglied jeden Tag duschen geht, belaufen sich diese Kosten auf ca. 36 € die Woche.

Kosten für Erlebnisse und Sprit habe ich in die Rechnungen nicht integriert, da diese individuell abhängig sind.

Vergleich Hotelurlaub und Campingurlaub

Kosten für zwei Erwachsene und ein Kind pro Tag.

Hotelurlaub Campingurlaub
Übernachtungskosten ca. 100,- € 55,- €
Essenskosten ca. inbegriffen beim Hotel,
nur Mittagessen 30,- €
20,- €
Duschkosten ca. inbegriffen beim Hotel 6,- €
Gesamt pro Tag 130,- € 81,- €
Gesamt pro Woche 780,- € 486,- €

Das musst du bei der Buchung des Urlaubes beachten

Die Preise für einen Hotelurlaub, aber auch die für den Campingurlaub sind immer abhängig von der Saison. Beim Campingurlaub gibt es allerdings zusätzlich den Vorteil, dass du Geld sparen kannst, wenn du in gewisse Clubs eintrittst.

Durch die ACSI-Card z. B. kannst du dir somit richtig viel Geld am Campingplatz sparen.

Fakt ist also:

Es ist nicht immer gesagt, dass ein Campingurlaub günstiger ist. Je nachdem, in welcher Sternkategorie du deinen Urlaub verbringst und wie hoch oder niedrig deine Ansprüche sind, so hoch sind auch die Kosten deines Urlaubes.

Fragen und Antworten (Q&A) zum Thema

Ist Camping wirklich günstiger?

Im aufgezeigten Beispiel sind die Kosten für den Campingplatz deutlich günstiger als die für den Hotelurlaub. Allerdings musst du beachten, dass du beim Campen auf dich alleine gestellt bist und auch im Urlaub selbst aufräumen und Essen kochen musst.

Für viele Campingbegeisterte ist das allerdings der Grund, weshalb für sie nur ein Campingurlaub infrage kommt. Es ist also immer abhängig von deinem Typ, für welche Urlaubsform du dich entscheidest.

Wenn du nach der Devise lebst "Weniger ist mehr", dann wirst du auch preiswert beim Camping wegkommen. Benötigst du allerdings einen Luxuscampingplatz mit Fitnessstudio und Wellnessangeboten, wird der Campingurlaub schnell kostenintensiv.

Auch ist Camping nicht unbedingt günstig, wenn du dir einen 50.000 € teuren Caravan anschaffst und diese Kosten mit einberechnest. Ein Zelt, Isomatte (meine Bestenliste) und Schlafsack (meine Bestenliste) sind deutlich kostengünstiger.

Lesetipp: Du willst dir ein Zelt kaufen? Dann lies erst diesen ultimativen Ratgeber über Zelte

Welche zusätzlichen Kosten muss ich beachten?

Kosten für Sprit und Erlebnisse kommen bei beiden Urlaubsformen hinzu. Sie sind allerdings sehr individuell.

Beim Camping ist jedoch meist der Weg das Ziel. Somit können die Spritkosten bei einem Campingurlaub höher sein. Die niedrigen Kosten für den Stellplatz machen diese aber wieder wett.

Gerade beim Camping werden die Kosten der Lebensmittel häufig vernachlässigt. Während diese beim Hotelurlaub bereits integriert sind, kommen sie hier extra dazu.

Wenn du keine Lust hast zu kochen und jeden Tag ins Restaurant gehst, wirst du in einer Woche sehr viel mehr bezahlen. Auch Duschmarken und Kosten für eventuelle Strom- und Wasserversorgung kommen beim Camping hinzu.

Dein Martin vgwort

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Martin Gebhardt

Autor des Ratgebers


Martin Gebhardt

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