Der ultimative Recycling-Leitfaden für Prepper
Dieser Leitfaden zeigt dir, wie du in einer Notsituation deine Abfälle recycelst und aus Glas, Papier, Plastik, Rest- oder Biomüll, nützliche Dinge herstellst.
Von Martin Gebhardt. Schaue auf meine “Über mich”-Seite und abonniere meinen Newsletter.
👉 Das Wichtigste in Kürze
- Recycling hilft dir, deinen Müll zu reduzieren und gleichzeitig nützliche Dinge herzustellen.
- Glas und Papier sind hervorragende Materialien zum Recyceln und können in verschiedenen Situationen nützlich sein.
- Halte deine Behälter sauber und trocken, um die Qualität deiner recycelbaren Materialien zu erhalten.
- Sortiere deinen Müll und informiere dich, welche Materialien recycelbar sind.
- Motoröl kann recycelt und Papier kann als Brennstoff oder zur Wärmeisolierung verwendet werden.
- Kompostieren ist eine effektive Methode, um organischen Abfall zu recyceln und gleichzeitig einen nützlichen Dünger für deinen Garten zu erhalten.
Wichtige Stellungnahme - bitte lesen!
Ich stehe für eine umsichtige, verantwortungsvolle und vor allem sachliche Herangehensweise an das Thema Krisenvorsorge (Prepping), wie es das BKK (Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe) macht und empfiehlt. Extremismus, rechtes Gedankengut, Verschwörungstheorien und Weltuntergangsszenarien lehne ich entschieden ab. Ich setze mich für eine Gesellschaft ein, in der Vielfältigkeit, Demokratie und die Menschenrechte unser höchstes Gut sind. Mein Ziel ist es, dir das Wissen und die Fähigkeiten zu vermitteln, damit du in Notlagen stets handlungsfähig bist – fundiert, praxisnah und immer mit Blick auf das Wohl der Gemeinschaft, dem Respekt vor der Natur und allem Leben.
Insbesondere in den letzten Jahren sind Themen wie Umweltschutz, Müllentsorgung und Recycling immer mehr in den Vordergrund gerückt.
Das ist kaum verwunderlich, wenn man sich die aktuelle Entwicklung ansieht: Wir produzieren und verbrauchen immer mehr Müll, ob Glas, Papier, Plastik, Rest- oder Biomüll.
Selbstverständlich ist diese Tatsache auch an der Prepping-Community nicht einfach vorbeigegangen.
Vornehmlich wenn es darum geht, in der Wildnis zu überleben oder wenn SHTF, spielt die Abfallentsorgung nicht selten eine essenzielle Rolle.
Bist du dazu in der Lage, deinen Müll so gut es geht zu recyceln, kannst du damit deine Überlebensfähigkeit enorm steigen.
Einerseits kannst du bestimmte Materialien wiederverwenden, ob nun im selben oder einem anderen Zustand, andererseits schützt du dich vor Krankheiten und Infektionen.
Denn besonders in einer Krise wird die Sanitärsituation womöglich nicht optimal sein. Du kannst es nicht gebrauchen, wenn sich in deinem Müllhaufen Keime und Schädlinge sammeln.
Damit du von den ganzen Informationen, die im Netz herumschwirren, nicht allzu verwirrt wirst, gibt dir dieser Artikel wertvolle Tipps und Tricks, um dich als Prepper im Recycling fit zu machen.
Viel Spaß mit dem ultimativen Recycling-Leitfaden für Prepper.
Müllverbrauch und seine Konsequenzen, wenn SHTF
Realistisch gesehen wirst du, wenn es erst einmal richtig losgeht, gar nicht groß an deinen Müllverbrauch und schon gar nicht an Recycling denken.
Das ist mehr als verständlich, schließlich möchtest du in erster Linie die Sicherheit deiner Familie gewährleisten und dafür sorgen, dass alle Vorräte zur Genüge vorhanden und für euch alle nutzbar sind (hier findest du meine Notfallvorsorge-Liste).
Bedenke aber, dass eine SHTF-Situation kaum mehr etwas mit gewöhnlichen Alltagsvorgängen gemein hat. Glaubst du wirklich, dass die Müllabfuhr weiterhin regelmäßig ihre Touren fährt, um dich von den verschiedenen angesammelten Sorten Müll zu befreien?
Glaube mir, auch diese Menschen werden ununterbrochen damit beschäftigt sein, ihr eigenes Überleben zu sichern. Du hingegen wirst allerdings weiterhin Müll produzieren, und zwar eine Menge.
Laut einer Studie erzeugte jeder Deutsche im Jahr 2020 etwa 476 kg allein an Haushaltsabfällen, was hier nachzulesen ist: Haushaltsabfälle je Einwohner in Deutschland bis 2020 | Statista.
Umgerechnet sind das etwa 1,3 kg pro Tag, die ein Erwachsener in Deutschland an Müll erzeugt.
Falls du nun zum Beispiel in einer vierköpfigen Familie lebst, steigt die Menge der Abfälle selbstverständlich an, und zwar auf etwa 5,2 kg pro Tag. So kommen deine Familie und du in 30 Tagen auf sagenhafte 156 kg Haushaltsabfälle, die leider nicht mehr von der hiesigen Müllabfuhr regelmäßig aufgesammelt und vernünftig entsorgt werden können.
Es kommt indessen also die Frage auf, wo du 156 kg Haushaltsmüll pro Monat sammeln möchtest, ohne dabei Unmengen an Platz zu verbrauchen, in erdrückendem Gestank zu leben sowie möglicherweise Grundwasserverschmutzung und Infektionen zu riskieren.
Vergiss außerdem nicht, dass dein Haushalt nicht der einzige ist, welcher derartige Mengen an Müll produziert!
Was also kannst du tun, um dein Abfall-Management in Krisensituationen zu optimieren und die negativen Effekte so gut es geht zu minimieren?
Na ganz einfach: du fängst damit an, deinen Müll zu recyceln!
Wie das geht, erfährst du in den nächsten Abschnitten.
Was genau ist Recycling eigentlich?
Grundsätzlich bedeutet Recycling erst einmal, dass du Müll verwendest, um ein neues Produkt daraus zu erschaffen. Die Rohmaterialien eines Gegenstandes werden also dafür verwendet, einen komplett anderen Gegenstand daraus zu fertigen, der vielleicht nichts mehr mit seinem Urzustand gemeinsam hat.
Durch Recycling reduzierst du einerseits die durch deinen Verbrauch aufkommende Menge an Müll und schonst andererseits die natürlichen Ressourcen deiner Umwelt.
Bist du nämlich dazu in der Lage, die Rohmaterialien vorher verwendeter Produkte zu verwenden, musst du nicht mehr auf die eben genannten natürlichen Ressourcen zurückgreifen, um an diese zu gelangen.
Im Klartext steigerst du durch Recycling deine Autarkie, also die Fähigkeit, dich „wirtschaftlich“ selbst zu versorgen und neue Güter zu erschaffen, die dir nützlich sein können.
Des Weiteren schonst du deine Umgebung und bewahrst deren Langlebigkeit und Nutzbarkeit, sodass du im Fall der Fälle dennoch auf gut erhaltene und saubere natürliche Ressourcen zurückgreifen kannst.
Die Geschichte und Entwicklung des Recyclings
Selbstverständlich würde dir dieser Artikel nicht zu Recycling raten, wenn nicht bereits mehrere Jahrzehnte, Jahrhunderte oder gar Jahrtausende altes fundiertes Praxiswissen zur Verfügung stände.
Das Recyclen von Müll gibt es nämlich nicht erst seit dem modernen Zeitalter, sondern bereits viel früher.
Bereits in der Gesellschaft des antiken Griechenlands spielte Recycling eine bedeutende Rolle. Glas und verschiedene Altmetalle wurden eingesammelt, eingeschmolzen und weiterverarbeitet. Zuständig dafür waren spezielle Sammler, die durch die Straßen und von Haushalt zu Haushalt zogen, um altes, aber brauchbares Metall zu ergattern.
Aus einem wiederverwendeten Trinkbehältnis, das aus Vulkanglas bestand, ließ sich zum Beispiel ein scharfes Messer fertigen, mit dem sich auch zähes und widerstandsfähiges Fleisch wie Butter schneiden ließ.
Von der Antike bis ins Mittelalter war es der Standard, altes, aber noch brauchbares Material wiederzuverwenden, und zwar zu ganz unterschiedlichen Zwecken.
Papier wurde laut Aufzeichnungen bereits im Jahre 1031 recycelt. Aufgrund von Materialmangel begann man damit, sämtliches verfügbare Papier, das nicht mehr benötigt wurde, einzusammeln und mit dem Recycling zu beginnen.
Mit Beginn der industriellen Revolution gewannen wiederverwertbare Materialien stets an Bedeutung, was sich bis in die Moderne abzeichnet.
Schweppes, die bekannte Getränkemarke, startete im Jahre 1800 ihr erstes, inoffizielles Recyclingprogramm, das dem heutigen Flaschenpfand ähnelt. Für zurückgebrachte Kästen gab es eine kleine Belohnung. Das Unternehmen war somit dazu in der Lage, alte Flaschen zu recyceln und entsprechende Materialkosten einzusparen.
Falls du dich genauer für Schweppes Recycling-Geschichte interessierst und du der englischen Sprache mächtig bist, schau einmal bei diesem Link vorbei.
Der Beginn modernen Recyclings
Der Startschuss für das moderne Recycling erfolgte in den 1970er-Jahren. Die Energiekosten stiegen rasant an und es wurde immer kostspieliger, bestimmte Materialien, wie Aluminium, zu fertigen. Im Laufe der Zeit fand man heraus, dass die Kosten beim Recyceln von Gegenständen in enormem Maße geringer waren, als bei der Verwendung von Rohmaterialien.
So beträgt die Energienutzung, die beim Recycling von etwa Aluminium anfällt, nur etwa 5 % der Menge, die bei der Verwendung dessen Rohmaterials – Bauxit – anfallen würde. Der Wirbel um Recycling verbreitete sich wie ein Lauffeuer. Somit sprangen mehr Firmen auf den „neu entdeckten“ Zug auf, sodass zahlreiche Ideen entwickelt wurden, Altmaterialien wiederzuverwenden.
Das typische Recycling-Logo, also die drei grünen Pfeile, die du vermutlich kennst, wurden übrigens ebenso in dieser Zeitspanne entwickelt.
Welchen Nutzen bringt das Recyceln von Altmaterialien und Müll?
Nun aber genug vom geschichtlichen Aspekt, denn du möchtest bestimmt wissen, welchen Nutzen Recycling mit sich bringen kann und wie du es letztlich implementieren kannst.
Wie du in den vorherigen Abschnitten sehen konntest, hat die Menschheit die Vorteile des Recyclings schon seit Jahrtausenden erkannt:
- Generelle Reduktion der Müllproduktion
- Vermeiden von Umweltverschmutzung durch überfüllte Lagerstätten für Müll
- Sparen von Energie und Kosten
- Erhalten und Fördern der Langlebigkeit und Nutzbarkeit endlicher Ressourcen
Für dich als Prepper sollte Recycling sogar eine noch höhere Priorität mit sich bringen, insbesondere in einem SHTF-Szenario. Durch Recycling erlangst du nämlich folgende Vorteile:
- Du verbrauchst keinen wertvollen Platz durch unverhältnismäßig große provisorische Müllsammelstellen (vergiss nicht, allein 156 kg Hausmüll im Monat bei einem Vierpersonen-Haushalt).
- Du kannst dir bestimmte Werkzeuge aus Gegenständen herstellen, die nicht mehr benötigt werden.
- Organischen Abfall kannst du unter anderem als Düngemittel verwenden.
- Du bist dazu in der Lage, deinen Haushalt sauber und möglichst frei von Infektionen zu halten, ganz ohne externe Hilfe im Sanitärbereich.
- Du entwickelst einen Blick dafür, was du auf welche Art und Weise wiederverwenden kannst und lebst generell weniger verschwenderisch, was dir zugutekommen wird.
Du siehst also, dass Recycling keine Zusatzoption sein sollte, die dir vielleicht hier und dort ein wenig helfen kann, sondern sich absolut in die Riege der höchsten Priorität einreiht.
Bleibe also weiterhin aufmerksam, wenn du diesen Artikel liest und versuche so viel wie möglich für dich mitzunehmen. So wirst auch du zu einem wahren Recycling-Experten.
Wie kannst du Recycling am besten in deinen Alltag einbauen?
Bevor wir in die Tiefe der Materie eintauchen, bekommst du erst einmal ein paar nützliche Tipps und Tricks, wie du Recycling in deinen Alltag implementierst.
Wie dir sicher bewusst ist, beginnt jedes Prepping-Abenteuer mit dem Umstellen einiger Gewohnheiten des Alltags, die dich daran hindern, langfristig autark zurechtzukommen.
Leider gibt es in der heutigen Zeit noch immer einige Missverständnisse beim Recycling. Dementsprechend wenig umfassend ist das alltägliche Wissen, das der Durchschnittsbürger mitbringt. Recyclen wird somit zu einer schwierigen Herausforderung, deren Bewältigung einige Mühen kosten kann.
Um das zu verhindern, erfährst du in den folgenden Abschnitten ein paar Grundlagen, die dich bemächtigen, korrekt und nachhaltig zu recyceln, sodass du diese Praxis auch in deinen Prepping-Lifestyle implementierst.
Da sich so manche Recycling-Prozesse regional voneinander unterscheiden, ist es nicht möglich, dir spezifische Anweisungen zum Erfolg mitzugeben.
Dennoch werde ich mir wie immer größte Mühe geben, dich mit den Informationen zu versorgen, die du benötigst. Dementsprechend gebe ich dir zuallererst einmal ein paar grundsätzliche Tipps auf den Weg, die dir den Einstieg ins Recycling erleichtern sollen.
1. Halte deine Behälter und Kanister sauber
Einer der vielleicht wichtigsten Punkte, der sowohl im Alltag als auch in kritischen Situationen eine entscheidende Rolle spielt, ist die Sauberkeit deiner wiederverwertbaren Behälter und Kanister.
Du magst es kaum glauben, doch bereits ein paar Essensreste können genügen, um ansonsten brauchbares Material zu kontaminieren.
Vergiss nicht, dass du im Optimalfall auf die sauberen Rohmaterialien zurückgreifen möchtest, ohne Verunreinigungen, die womöglich sogar die Haltbarkeit, Stabilität und Nutzbarkeit deiner Rohmaterialien gefährden.
Auch wenn du es hier auf den ersten Blick mit Müll zu tun hast, achte auf Sauberkeit, primär im Umgang mit deinen Recycling-Materialien.
2. Schaue explizit nach dem Recycling-Symbol
Heutzutage macht man es dir nicht selten besonders einfach. Zahlreiche Produkte, die sich zum Recycling eignen, tragen das entsprechende Symbol.
Du kannst dich natürlich auch mit der hiesigen Abfallbehörde absprechen und dich darüber informieren, welche Gegenstände sich besonders recyceln lassen.
3. Halte deine Behälter und Kanister trocken
Ganz gleich, ob du dein Rohmaterial zu einem Wertstoffhof schaffst oder es selbst verwendest, solltest du dafür sorgen, dass deine entsprechenden Behälter trocken bleiben.
Vollkommen feuchtes Papier oder nasser Karton sind meistens unbrauchbar.
4. Sortiere und trenne deinen Müll
Diese Forderung wirst du in Deutschland bereits öfter gehört haben – doch ist sie auf jeden Fall sinnvoll, insbesondere in Bezug auf Recycling.
Falls du planst, Materialien an deinen örtlichen Wertstoffhof abzugeben, tust du gut darin, diese nicht wild ineinander gepackt zu übergeben. Im schlimmsten Falle wird deine Lieferung dann nämlich abgelehnt.
Des Weiteren ist es auch für dich selbst sinnvoll, den Müll angemessen zu trennen und bestimmte Gegenstände sowie Rohmaterialien voneinander abzugrenzen. So findest du schneller, was du brauchst und bringst etwas Ordnung in den Recycling-Vorgang.
Dasselbe gilt zum Beispiel auch für Verpackungen, welche in einer Kombination aus Pappe und Plastik auftreten. Klartext: Trennst du diesen Müll nicht, dann ist er auch nicht verwertbar und dementsprechend nicht zu recyceln.
Sowohl für den Wertstoffhof als auch für dich selbst sollte gelten, dass du so viel Ordnung und Struktur wie nötig in dein Abfall-Management bringst. In beiden Fällen profitierst du so am meisten davon.
5. Informiere dich im Voraus, welche Materialien Wertstoffhöfe verarbeiten können
Besonders in Deutschland existieren in Bezug auf Mülltrennung und Recycling explizite und besonders strikte Regeln, die befolgt werden müssen.
Das bedeutet im Umkehrschluss allerdings auch, dass etwa Wertstoffhöfe nicht alles annehmen, was du ihnen als recycelbar verkaufen möchtest und dementsprechend höchst motiviert vorbeibringst.
Um dir Zeit und Geld zu ersparen, solltest du dich bereits im Voraus darüber informieren, welche Verpackungen, Materialien und Gegenstände besonders gefragt und gut zu recyceln sind und welche du lieber Zuhause lässt und anderweitig entsorgst. Wie auch beim Prepping gilt hier: Vorbereitung ist die halbe Miete.
6. Motoröl ist zu recyceln
Dieser Punkt soll dich vor empfindlichen Strafen schützen, deswegen findet er hier Erwähnung.
Falls du ein Selfmade-Mechaniker, Bastler oder Schrauber bist und deinen Ölwechsel gerne in der heimischen Garage vornimmst anstatt in der hiesigen Werkstatt, dann spielt diese Richtlinie eine besonders große Rolle.
Das aufkommende Altöl darf keinesfalls in den gewöhnlichen Hausmüll entsorgt werden, sondern muss an entsprechenden Stellen abgegeben werden. Das kannst du bei Werkstätten, Sammelstellen oder Wertstoffhöfen tun.
Eine nützliche Information, die du dir für schwere Zeiten merken kannst: Teile des Altöls können dafür verwendet werden, neues Öl aufzubereiten. Vielleicht kannst du ja herausfinden, wie genau der Recyclingprozess hier funktioniert, um ihn dann im Fall der Fälle zumindest annähernd durchzuführen.
Schau mal, hier wird altes Öl vom Kochen in Biodiesel umgewandelt. Clever!
7. Vergiss das Kompostieren nicht
Durch korrektes Kompostieren bist du in der Lage, eine Fruchtbarkeitsgrundlage für deinen eigenen Garten zu schaffen und gleichzeitig aufkommenden Biomüll effektiv zu entsorgen.
Zwar kannst du das meiste auch in den Restmüll oder die Biotonne packen, doch ist das nicht immer optimal, insbesondere dann, wenn SHTF – doch dazu mehr im nächsten Abschnitt.
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Eines der besten Recycling-Materialien ist Glas
Wie bereits im geschichtlich fokussierten Abschnitt des Artikels erwähnt, lässt sich Glas absolut hervorragend recyceln.
Aus Altglas können zahlreiche neue Gegenstände gefertigt werden, wobei sich eine Menge Kosten sparen lassen. Umso wichtiger ist es, alte Glasbehälter, für die du kein Pfand mehr bekommst, angemessen in den dafür vorgesehenen Containern zu entsorgen.
Recycling in Ausnahmesituationen
Nun kommen wir endlich zu dem Abschnitt des Artikels, auf den du vermutlich bereits ununterbrochen gewartet hast.
Hier wird dir schließlich die alles entscheidende Frage beantwortet:
Wie kannst du das Recycling in deinen Prepping-Lifestyle, vornehmlich wenn SHTF, implementieren?
Du wirst festgestellt haben, dass in der Gesellschaft kaum entsprechende Informationen im Umlauf sind.
Die Fähigkeit, Müll zu reduzieren und dabei sogar noch wertvolle, neue Gegenstände herzustellen, kann dir in lang anhaltenden Notfallsituationen allerdings nicht nur in einer Lage den Hals retten und dir Stabilität gewährleisten.
Ebendarum gebe ich dir indessen ein paar Informationen mit auf den Weg, die sich explizit um Recycling in Notsituationen drehen.
Recyceln von Papier
Nicht selten fällt in deutschen Haushalten eine Menge Papiermüll an, das wird vermutlich auch bei dir der Fall sein, was du allerdings für dich nutzen kannst.
Solltest du also noch ein paar Vorräte an Papiermüll im Haus haben, wenn eine Krise eintritt, dann kann dir das sogar teilweise beim Überleben helfen. Folgende Dinge kannst du aus Altpapier zaubern:
Papier als Brennstoff
Wie du dir wahrscheinlich bereits gedacht hast, eignen sich Papier hervorragend als Brennstoff, wenn du ein schnelles Feuer benötigst oder du nicht mehr allzu viel anderweitigen Brennstoff im Hause hast.
Auch in feuchteren Situationen kann das funktionieren, achte allerdings darauf, beide Stoffe möglichst trocken zu halten.
Wärmeisolation durch Kartons
Falls du innerhalb deiner vier Wände einen kalten Winter überstehen musst und aktuell keine Heizung zur Verfügung steht, weil die Gesellschaft kollabiert, dann können alte Kartons oder Styroporteile eine Lösung sein.
Packst du diese, im Optimalfall in Kombination mit etwas Aluminiumfolie, an deine Fenster, hält sich Wärme länger in deiner Wohnung.
Wie du ohne Strom und Heizung warm bleibst, liest du in meinem Ratgeber "9 Möglichkeiten, wie du ohne Strom und Heizung warm bleibst".
Papierbeton herstellen
Eine großartige Möglichkeit, Altpapier in Notsituationen zu nutzen, ist die Herstellung von Papierbeton.
Daraus kannst du verschiedene Utensilien fertigen, die dir im Laufe der Zeit einmal nützlich sein können.
Unter anderem besteht die Möglichkeit, Gefäße herzustellen, die du langfristig verwenden kannst.
Gehe folgendermaßen vor, damit dein Vorhaben von Erfolg gekrönt ist:
- Nimm dir am besten Karton oder Zeitungspapier, den/das du in kleine Schnipsel oder dünne Streifen zerschneidest/zerreißt.
- Als Nächstes lässt du die Schnipsel etwas einweichen, am besten in einem Eimer Wasser.
- Dann nimmst du dir einen Rührstab, einen Mixer oder auch einen einfachen Schneebesen, um alles zu einer gleichmäßigen Flüssigkeit zu vermischen.
- Nach 24 Stunden des Aufweichens gibst du die vermischte Masse in ein Sieb, sodass letztlich nur noch eine breiförmige Substanz übrigbleibt.
Nun kannst du etwa Zementpulver dazugeben und alles in die gewünschte Form gießen.
Selbstverständlich hast du noch weitere Möglichkeiten, den Papierbeton zu verwenden. Verstärke deine Mauern, stelle Gefäße her (hier eine Anleitung für Blumenvasen) oder behebe Schäden an deinem Heim.
Auch hier gilt: je kreativer du bist, desto mehr wird dir einfallen, was du mit deinem Selfmade-Baustoff alles herstellst.
Recyclen von Glas
Wie bereits in oberen Abschnitten erwähnt, ist Glas eines der am besten zu recycelnden Materialien, die es auf der Welt gibt.
Allerdings musst du realistisch bleiben: Sofern du keinen Zugriff auf die entsprechenden Maschinen hast, wirst du dein Altglas in einer Notsituation wohl kaum in dem Maße recyceln können, wie es dir im Normalfall möglich wäre.
Selbstverständlich gibt es dennoch Mittel und Wege, dein Altglas für nützliche Zwecke zu verwenden, die dir auch in Notsituationen helfen können.
Wiederverwendbare Behälter
Wahrscheinlich einer der offensichtlichsten Verwendungszwecke: Wasche einen alten Glasbehälter einfach aus und verwende ihn wieder.
Auf diese Art und Weise gehen dir nie die Möglichkeiten aus, Lebensmittel, Wasser oder Rohstoffe langfristig zu lagern.
Sei mit dem Auswaschen dabei aber sehr gründlich, sofern du keine Rückstände saurer Gürkchen in deiner selbst gemachten Marmelade willst.
Altglas als Blumentopfersatz
Wenn die Gesellschaft zusammenbricht, kann es sinnvoll sein, eigene Pflanzen, Kräuter und auch so manche Gemüsesorten selbst anzupflanzen.
Auch hierfür kannst du Altglas verwenden, indem du es zum nützlichen Blumentopfersatz umfunktionierst. Dabei musst du allerdings bedacht vorgehen, da sich nicht alle Pflanzen- und Kräutersorten über deine provisorischen Blumenbeete freuen.
Das liegt primär daran, dass sich in deinen Glasbehältern, zumindest im Optimalfall, keine Löcher befinden, wie es in gewöhnlichen Blumentöpfen der Fall ist.
Prüfe also, welche Sorten sich zur Zucht in deinen Glasbehältnissen eignen. Sorge des Weiteren dafür, dass diese zur Genüge mit Steinen oder Erde gefüllt sind, damit deine Pflanzen bei Überwässerung nicht ertrinken und eingehen.
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Wirf das Altglas in den Brennofen und schmelze es ein!
Diese Methode funktioniert natürlich nur, wenn du einen Brennofen oder dergleichen bereits dein Eigen nennst. Falls, dass der Fall sein sollte – herzlichen Glückwunsch!
Die Möglichkeiten, die dir damit offenstehen, sind mannigfaltig. Von Fenstern über Fliesen bis zu neuen Gefäßen kannst du so gut wie alles herstellen.
Selbstverständlich benötigst du dafür relativ große Mengen Glas. Mach dir also bereits im Voraus klar, wie viel Glas du für dein Projekt verwenden und welche Menge an Altglas du aufheben möchtest.
Altglas als Alarmanlage
Wahrscheinlich kennst du die typischen Stolperdrähte oder Klangfallen aus Filmen, welche den Besitzer durch lautes Klirren darauf aufmerksam machen, dass unliebsame Besucher das Grundstück unbefugt betreten haben.
Auch für derartige Dinge kannst du Glas nutzen. Welche Art der „Alarmanlage“ oder Falle du dabei fertigst, bleibt ganz dir und deiner Kreativität überlassen.
Recyclen von Plastik
Auch wenn sich der Trend gerade in eine andere Richtung bewegt, sind wir in unserer heutigen Gesellschaft nahezu überfüllt von Plastikbehältern.
Was nicht unbedingt gut für die Umwelt ist, kannst und solltest du dennoch für dich zu nutzen wissen. Denn auch altes Plastik bietet dir zahlreiche Möglichkeiten der Wiederverwendung.
Plastikbehälter als Blumenbeete und Pflanzkübel
Ähnlich der Glasbehälter eignen sich auch solche aus Plastik hervorragend als Blumenbeet, mit einem entscheidenden Vorteil: Im Gegensatz zu Glas kannst du in diese Art der Behältnisse das ein oder andere Loch bohren, ähnlich eines richtigen Blumentopfes.
Du kannst also nicht nur Kräuter dort pflanzen, sondern auch Kartoffeln, Tomaten oder anderweitiges Gemüse anbauen.
Dir ist sicher klar, dass du selbstverständlich auf die Größe des Plastikbehälters achten musst. Kartoffeln und Tomaten solltest du eher nicht versuchen, in einer Plastikflasche anzubauen, sondern dementsprechend große Behältnisse dafür verwenden.
Insbesondere dann, wenn du planst, Salat, Kartoffeln, Tomaten oder anderweitige „große“ Projekte zu starten, eignen sich insbesondere große Kunststoffkanister fantastisch. Diese bieten genug Platz und Volumen, sodass auch Pflanzen mit großem Platzbedarf angemessen herangezüchtet werden können.
Baue Körbe aus Plastik
Brauchst du vielleicht einen neuen Wäschekorb oder etwas, worin du dein frisch angepflanztes Gemüse transportieren kannst?
Kein Problem! Nimm doch einfach ein altes Plastikbehältnis, schneide es dir im Fall der Fälle zurecht und nutze es für alle möglichen Situationen. Lediglich deine eigene Kreativität setzt dir, wie nahezu überall im Prepping, die Grenzen.
Denke daran, dass du für das ein oder andere Projekt zusätzliche Bauelemente wie Schnur, Klebeband oder weitere Materialien benötigen könntest.
Plane also auch hier besser ein wenig im Voraus, um nicht mitten im „Umbau“ durch Ressourcenmangel aufgehalten zu werden und festzustellen, dass du das Altplastik lieber doch anderweitig genutzt hättest.
Eine provisorische Fischfalle aus alten Plastikflaschen herstellen
Solltest du die ein oder andere große Plastikflasche in deinem Repertoire haben, wirf sie nicht vorschnell weg!
Befindest du dich aktuell in der Nähe eines Gewässers, in welchem sich Fische fangen lassen? Falls ja, dann wirst du für die alten Plastikflaschen noch eine nützliche Verwendung finden, und zwar als provisorische Fischfalle.
Schneide dafür den oberen Teil deiner Flasche dort ab, wo dessen Durchmesser am größten ist. Den Flaschenhals schneidest du ebenso groß ab, dass genau die Fische hindurchpassen, die du fangen möchtest. Prüfe, wenn möglich, also bereits vorher, welche Fische sich in den örtlichen Gewässern aufhalten, um erfolgreich mit deinem Fischfang zu sein.
Als Nächstes stichst oder bohrst du in den unteren Teil der Flasche, genauer gesagt in dessen obere Hälfte, ein paar Löcher, aus denen das Wasser später herauslaufen kann, sobald die Flasche in eine senkrechte Position gebracht wird. Auch in den oberen Rand bohrst du insgesamt drei Löcher. Zwei davon liegen dicht beieinander, das andere wiederum diesen beiden Löchern gegenüber.
Schiebe nun den eben abgeschnittenen oberen Teil der Flasche in den unteren Teil, wobei der Flaschenhals mit der kleinen Öffnung nach innen zeigt. Des Weiteren stichst du auch in diesen drei Löcher, die genau parallel zu denen liegen, die du bereits in den unteren Teil gestochen hast. Als letzten Schritt benötigst du etwas Schnur, Draht oder Kabelbinder.
Damit verbindest du die beiden Flaschenteile nämlich so, dass sie über einen Öffnungsmechanismus verfügen. Der obere Teil sollte sich, ähnlich wie mit Scharnieren, auf und zu klappen lassen. An diese „Scharniere“ bindest du eine weitere Schnur, mit der du die Flasche schnell aus dem Wasser ziehen kannst, sofern sich ein Fisch in diese verirrt.
Im Optimalfall nutzt du einen passenden Köder, um die Erfolgswahrscheinlichkeit deines Fischfangs zu erhöhen, doch ist das nicht unbedingt notwendig. Wenn du keinen geeigneten Köder besitzt, kannst du die Fischfalle auch einfach so ins Wasser lassen. Gedulde dich und du wirst erfolgreich sein.
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Recycling von Metall
Je nachdem, welche Mittel dir zur Verfügung stehen, eignet sich Metall ausgezeichnet zum Recycling, da du besonders langlebige und stabile Dinge daraus fertigen kannst.
Metall einschmelzen
Ähnlich des Vorgangs mit Glas, kannst du selbstverständlich auch Metall einschmelzen, falls du über die nötigen Möglichkeiten verfügst.
Ist das möglich, bist du dazu in der Lage, einen vollkommen neuen Gegenstand aus dem Altmetall zu bauen. Klingen und Werkzeuge sind nur ein kleiner Teil dessen, was sich alles fertigen lässt.
Kleine Öfen aus alten Metalldosen
Wusstest du, dass du aus alten Getränkedosen kleine Öfen basteln kannst, mit denen sich sogar unterwegs etwas Kleines kochen lässt?
Falls nicht, dann schau dir einmal dieses Video an, um zu verstehen, was ich damit meine:
Baue einen Grill oder Tierfallen aus Kleiderbügeln
Indem du die Drähte alter Kleiderbügel löst, eröffnen sich dir viele neue Möglichkeiten.
Du kannst diese zum Beispiel als Stolperdrähte oder Schlingen für die Jagd verwenden. Oder aber du baust dir daraus einen kleinen Grill, mit dem du Essen über einem Feuer zubereitest.
Baue dir einen Hobo-Ofen oder Holzvergaser
Diese Öfen sind wunderbar, wenn du etwas köcheln willst, wie eine Tasse Wasser.
Du nimmst dafür einfach eine Blechdose und baust dir daraus deinen eigenen kleinen Ofen.
Hier findest du eine komplette Anleitung zum Holzvergaser.
Organischen Abfall recyceln
Möchtest du organischen Müll recyceln, tust du das am besten, indem du diesen als Düngemittel verwendest.
Somit erhöhst du den organischen Gehalt deines Bodens, verbesserst dessen Fruchtbarkeit und gewährleistest, dass dein Gartenanbau Früchte trägt.
Fazit: Recycling verbessert deine Überlebenswahrscheinlichkeit deutlich, wenn SHTF
Für manche, vielleicht auch dich eingeschlossen, war Recycling bisher eher etwas, das lediglich zum Schutz der Umwelt und in kleinem Maße durchgeführt wurde.
Doch insbesondere du als Prepper solltest Recycling als das sehen, was es ist: Eine Möglichkeit der Autarkie in bestimmten Gebieten, die dazu in der Lage ist, dich weitestgehend unabhängig von externen Faktoren zu machen.
Wenn eine Krise losbricht, willst du primär eines: Unabhängigkeit und Selbstversorgung.
Recycling kann dir dabei helfen, dieses Ziel zu erreichen.
Fang also schon heute, im Rahmen des Alltags, damit an, Recycling in deinen Alltag zu implementieren.
So gewöhnst du dich daran und beginnst bereits jetzt damit, neue Möglichkeiten zu entdecken, die dir einmal nützlich sein können.
Ich hoffe, ich konnte dir ein paar Ideen liefern. Schreib mir doch deine Ideen auch noch in die Kommentare.
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Autor des Ratgebers
Martin Gebhardt
Hey, ich bin Martin und ich bin Wildnis-Mentor. Auf meinem Blog lernst du die Basics sowie zahlreiche Details zum Outdoor-Leben. Schnapp dir meine 35 einfach umsetzbaren Survival-Hacks, um ab morgen nicht mehr planlos im Wald zu stehen. Lies mehr über mich auf meiner “Über mich”-Seite.
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