Daten und Fakten über Bushcrafter und Survivalisten in Deutschland
Großartige Daten und Fakten zu Bushcraft & Survival aus Deutschland. Die meisten sind männlich, im Durchschnitt 35 Jahre alt und wohnen im Westen/Süden.
Von Martin Gebhardt. Schaue auf meine “Über mich”-Seite und abonniere meinen Newsletter.
👉 Das Wichtigste in Kürze
- Die meisten Bushcrafter und Survivalisten in Deutschland sind männlich und durchschnittlich 35 Jahre alt.
- Die meisten Bushcrafter und Survivalisten leben in Nordrhein-Westfalen, Baden-Württemberg und Bayern.
- Die Hauptmotivationen für Bushcraft und Survival sind das Erleben der Natur, Erholung und Entspannung, Spaß und ein Ausgleich zum Alltag.
- Die meisten Bushcrafter und Survivalisten haben noch an keinem professionellen Training teilgenommen, aber 16,8 % haben die Absicht, dies zu tun.
- Die meisten Bushcrafter und Survivalisten gehen allein ihren Aktivitäten nach und verbringen durchschnittlich 10,2 Stunden pro Aufenthalt in der Natur.
- Die meisten Konflikte entstehen durch unerlaubtes Feuermachen, Angeln, Lagern und Übernachten, und die meisten Bushcrafter und Survivalisten suchen als Lösung das Gespräch.
Hinweis: Die neuesten Ergebnisse aus dem Jahr 2023 findest du in dieser Umfragenauswertung.
Heute möchte ich dir großartige Fakten zu Bushcraft und Survival zeigen. Die Ergebnisse stammen aus der Masterarbeit von Michael Koep.
Bei der Umfrage ging es um die Motivation, die Einstellung und Aktivitäten in der Natur von Bushcraftern und Survivalisten. Es ergaben sich 564 Datensätze, worauf die Ergebnisse beruhen.
Insgesamt nahmen 94,5 % Männer und 4,3 % Frauen an der Umfrage teil. 0,4 % wählten ein drittes Geschlecht („anderes“) und der Rest machte keine Angaben zum Geschlecht.
Die Befragten sind durchschnittlich 35,7 Jahre alt. Die gesamte Spannweite reicht von 12 bis 70 Jahre.
Viele der Befragten ordneten sich selbst als Bushcrafter (60,1 %) und Survivalisten (13,7 %) ein. Jedoch gaben auch 26,2 % an, dass sie sich in andere Kategorien einordnen. Diese sind:
- Waldläufer
- Wanderer
- Trekkingbegeisterte
- Naturfreunde und Naturgenießer
- Vorsorge und Prepping
- Wildnispädagogik
Gehen wir nun ins Detail. Als Erstes schauen wir uns an, wo die meisten und wenigten Bushcrafter / Survivalisten in Deutschland leben.
Wohnorte (Bundesländer) von Bushcrafter / Survivalisten
Hauptaussagen:
Die meisten Bushcrafter / Survivalisten leben in:
- Nordrhein-Westfalen: 21,5 %
- Baden-Württemberg: 17 %
- Bayern: 16,1 %
Die wenigsten Bushcrafter / Survivalisten leben in:
- Mecklenburg-Vorpommern: 1,1 %
- Sachsen-Anhalt: 0,9 %
- Bremen: 0,4 %
Kinderstatus bei Bushcraftern / Survivalisten
Hauptaussage: Die meisten Bushcrafter und Survivalisten haben keine Kinder.
Bildungsniveau der Bushcrafter und Survivalisten
Hauptaussage: Mehr als die Hälfte der Bushcrafter und Survivalisten hat ein hohes Bildungsniveau.
Berufsstatus von Bushcraftern und Survivalisten
Hauptaussage: Die meisten Bushcrafter und Survivalisten sind Angestellte.
Motivation der Bushcrafter und Survivalisten - was treibt sie an?
Eindeutig ist zu erkennen, dass die meisten Menschen Bushcraft / Survival aus folgenden Gründen ausüben:
- die Natur erleben
- Erholung und Entspannung finden
- Spaß haben
- um einen Ausgleich zum Alltag zu haben und um diesem zu entfliehen
- um sich frei zu fühlen
An nächster wichtiger Stelle kommt dann das Training, Üben und Erlernen von Wissen, Techniken und Fertigkeiten.
Die Umfrage war geschlossen und es waren Mehrfachnennungen möglich.
Kennenlernform von Bushcraft und Survival
Wie sind die Teilnehmenden auf Bushcraft und Survival aufmerksam geworden? Was hat sie dazu gebracht mit den Tätigkeiten anzufangen?
Ganz vorne liegt die Videoplattform "YouTube" und "Andere Hobbys oder Aktivitäten".
Unter "Andere Hobbys oder Aktivitäten" sind folgende Tätigkeiten zu verstehen:
- Trekking, Wandern, Klettern, Camping, Jagen, Angeln u.a.: 60,2 %
- darunter zählen auch:
- das Ausüben alter Handwerkstechniken wie Bogen- und Messerbau
- Reenactment
- optimale Ausrüstung zusammenstellen
- Messersammeln
- Kampfkunst
- Prepping
- Militär
- eigener Beruf
- Naturinteresse und -verbundenheit
- darunter zählen auch:
- Kindheits- und Jugend-Aktivitäten: 39 %
Teilnahme an (professionellen) Bushcraft- oder Survival-Trainings
Die meisten Bushcrafter und Survivalisten haben an noch keinem Training teilgenommen.
Interessant ist das Ergebnis, ob die Teilnehmer noch an einem solchen Training teilnehmen wollen. 16,8 % haben die Absicht dies zu tun.
Selbsteinschätzung
Die meisten Bushcrafter und Survivalisten schätzen sich zwischen Anfänger und Experte ein. Das bedeutet, dass sie über ein grundsätzliches Wissen verfügen, welches jedoch ausbaufähig ist.
Häufigkeit der Tätigkeiten
Ungefähr 25,6 % der Bushcrafter und Survivalisten gehen mehrmals pro Woche ihren Tätigkeiten nach. 23,2 % sind 1x wöchentlich unterwegs und 28,5 % gehen mehrmals im Monat ihrem Hobby nach.
Nur 15,4 % üben Bushcraft / Survival nur einmal im Monat und nur 7,3 % gehen ca. alle 3 Monate oder seltener los.
Dauer der Aktivitäten
Durchschnittlich verbringen Bushcrafter / Survivalisten 10,2 Stunden pro Aufenthalt in der Natur.
50 % verbringen jedoch nicht mehr als 5 Stunden und 25 % nicht mehr als 3,5 Stunden dort.
Allein oder gemeinsame Ausübung der Tätigkeiten?
Die meisten Bushcrafter und Survivalisten gehen allein ihren Aktivitäten nach. Danach folgen die Partnerin / der Partner und die Kollegen.
Mein Tipp für die Suche nach Partnern: nutze unsere Gefährtensuche! Mit der Gefährtensuche von Survival-Kompass findest du Partner für deine nächste Unternehmung.
Tätigkeiten in der Natur
Die Ergebnisse zu den ausgeübten Tätigkeiten in der Natur finde ich besonders großartig.
Hier zeigt sich, dass die meisten Bushcrafter / Survivalisten hauptsächlich in der Natur sein wollen und mit Holz arbeiten.
Auch das Feuermachen und Zunder sammeln ist ein wichtiger Punkt bei den Tätigkeiten. Das ist nicht überraschend, denn Feuermachen und Zunder sammeln bedeutet Wärme, Schutz, Sicherheit und Nahrung.
Lesetipps zum Thema Holz sammeln, Feuermachen, Zunder und Schnitzen:
- Darf ich Äste und Holz im Wald sammeln? (für Feuerholz, Bauholz, Schnitzholz)
- Wie entzünde ich ein Feuer? [in 10 Schritten zum Erfolg]
- Survival Basiswissen: Zunder sammeln und selbst herstellen [22 Beispiele]
- Holzlöffel schnitzen: wie du anfängst und was du brauchst (Grundlagen)
Verhältnis zu Eigentümern und Verantwortlichen
Ein großes Thema bei Bushcraftern und Survivalisten ist oft die rechtliche Lage. Darf man im Wald übernachten? Darf man im Wald Feuer machen? Darf man Stöcke sammeln?
Das Problem, das sich nämlich ergibt: alle Wälder und Wiesen gehören jemandem. In dem Artikel "Ist Bushcraft legal? [Feuer, Zelten, Lager, Jagen, Angeln]" erfährst du noch viel mehr dazu.
Demnach ist es interessant zu erfahren, wie die jeweiligen Teilnehmer mit der rechtlichen Lage umgehen.
Hier die Hauptaussagen:
- 64 % wissen, wem das Gebiet gehört oder wer dafür zuständig ist
- 34 % wurden auf ihre Tätigkeiten in der Natur angesprochen
- 18 % haben eine Erlaubnis der Eigentümer / Verantwortlichen in dem Gebiet ihren Aktivitäten nachzugehen
- 13 % der Befragten sind sogar Eigentümer des Gebiets
- 1 % wurde die Erlaubnis verweigert, als diese darum fragten
Das heißt, um Erlaubnis fragen, wird fast nie abgelehnt. Es lohnt sich also von den Behörden oder sich von den Eigentümern eine Genehmigung erteilen zu lassen!
Bei der Frage waren Mehrfachnennungen möglich.
Konfliktsituationen und Beteiligte
Bushcrafter und Survivalisten haben ab und zu Konflikte mit Ordnungshütern, z. B. mit Jägern oder Förstern.
Hauptsächlich entstehen Konflikte durch unerlaubtes Feuermachen, Angeln, Lagern und Übernachten.
Die meisten Bushcrafter und Survivalisten suchen als Lösung der Konflikte das Gespräch.
Dabei versuchen sie es mit folgenden Inhalten:
- eigene Motivation erklären
- ausgeübte Aktivitäten schildern
- Verantwortungsbewusstsein zeigen
- Kenntnisse erläutern
Dabei gehen die meisten Bushcrafter und Survivalisten folgendermaßen vor:
- sie bleiben ruhig
- beschwichtigen
- sind ehrlich / zeigen sich offen
- kommunizieren freundlich
Viele Bushcrafter und Survivalisten wünschen sich genau diese Vorgehensweise auch von ihrem Gegenüber. Eine Kommunikation auf Augenhöhe finden sie wichtig sowie Verständnis und Akzeptanz ihrer Tätigkeiten.
Konnte ein Konflikt nicht gelöst werden, so kam es meistens zu folgenden Aufforderungen:
- Aktivität stoppen
- Verlassen des Gebiets
- Gebiet künftig meiden
Nur in sehr wenigen Fällen musste ein Bußgeld bezahlt werden. Meistens blieb es bei einer Belehrung durch die Aufsichtsperson oder die Stelle musste verlagert werden.
Bedeutung der Natur
Der letzte Punkt ist für mich einer der wichtigsten und unterstützt meine These, dass Bushcrafter und Survivalisten Naturfreunde sind.
Ich bin der Meinung, dass wir Bushcrafter und Survivalisten keine Machos sind. Wir müssen nicht gegen die Natur kämpfen, sondern leben mir ihr mehr im Einklang als viele andere Menschen. Und wir haben ein hohes Bewusstsein für Naturschutz und Umweltverschmutzung.
Aber schauen wir uns die Auswertung der Umfrage an. Was sagen die Zahlen:
- 99 % sagen, dass die Natur zu einem guten Leben dazugehört
- Jeden macht es glücklich, wenn er in der Natur sein kann
Besonders interessant finde ich den Vergleich zur Naturbewusstseinsstudie aus 2015. Die Naturbewusstseinsstudie ist eine deutsche Bevölkerungsumfrage zu Natur und biologischer Vielfalt.
Die Hauptaussagen kann ich schon verraten: Bushcrafter und Survivalisten liegen bei den Zustimmungswerten über dem Bundesdurchschnitt!
Schau dir die Grafik dazu an:
Zusammenfassung
Die Masterarbeit von Michael Koep gibt großartige Einblicke zum Thema Bushcraft und Survival.
Bringen wir es auf den Punkt:
- die meisten Bushcrafter und Survivalisten sind männlich und im Durchschnitt 35 Jahre alt
- sie sind in ganz Deutschland verteilt, aber hauptsächlich im Süden und Westen
- viele haben ein mittleres und hohes Bildungsniveau
- die meisten sind Angestellte in einem Unternehmen
- sie möchten Natur erleben, suchen Erholung und Entspannung vom Alltag
- die meisten schätzen sich mit einer mittleren Expertise ein
- die meisten Bushcrafter und Survivalisten gehen alleine ihren Aktivitäten nach
- mit Holz arbeiten und Feuermachen stehen ganz oben bei den Tätigkeiten
- die meisten Bushcrafter und Survivalisten suchen als Lösung der Konflikte das Gespräch
- Bushcrafter / Survivalisten haben ein hohes Bewusstsein für Naturschutz und Umweltverschmutzung (höher als der Bundesdurchschnitt)
Und noch ein Hinweis: die Befragung ist statistisch nicht repräsentativ.
Was hältst du von den Daten und Fakten? Erkennst du dich wieder in der Auswertung und Umfrage?
Schreib mir deine Meinung gleich dazu in den Kommentare!
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Autor des Ratgebers
Martin Gebhardt
Hey, ich bin Martin und ich bin Wildnis-Mentor. Auf meinem Blog lernst du die Basics sowie zahlreiche Details zum Outdoor-Leben. Schnapp dir meine 35 einfach umsetzbaren Survival-Hacks, um ab morgen nicht mehr planlos im Wald zu stehen. Lies mehr über mich auf meiner “Über mich”-Seite.
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