Was ist ein Bushcraft-Fire-Kit und warum solltest du es besitzen?
Ein Fire-Kit ist eine Sammlung von verschiedenem Zunder und Werkzeugen, mit denen du beim Bushcraften ein Feuer erzeugst. Lies jetzt, was alles hineingehört.
Von Martin Gebhardt. Schaue auf meine “Über mich”-Seite und abonniere meinen Newsletter.
👉 Das Wichtigste in Kürze
- Ein Fire-Kit ist eine Sammlung von Zunder und Werkzeugen, die du zum Entzünden eines Feuers beim Bushcraften benötigst. Es hilft dir, unabhängig und vielseitig zu sein, und ermöglicht es dir, ein Feuer in jeder Wetterlage zu entzünden.
- Zu den empfohlenen Gegenständen für ein Fire-Kit gehören verschiedene Feuerstähle, ein Feuerzeug, Streichhölzer, eine Kerze, Fatwood und Kienspan, Vaseline, Naturseile, eine Lupe, ein Stiftanspitzer, Birkenrinde und ein traditionelles Schlageisen und Feuerstein.
- Die Tasche für dein Fire-Kit sollte gut organisiert sein, damit du einen guten Überblick über deine Ausrüstung hast.
- Es ist wichtig, verschiedene Methoden zum Feuermachen zu erlernen, um deine Bushcraft-Tour vielfältiger zu gestalten und unabhängiger zu sein.
Ein Fire-Kit ist eine Sammlung von verschiedenem Zunder und Werkzeugen, mit denen du beim Bushcraften ein Feuer erzeugst.
Und was ich in meinem Bushcraft-Fire-Kit trage und was ich dir empfehle, das erfährst du in diesem Ratgeber.
Warum du ein Fire-Kit besitzen solltest
Eigentlich langt es, wenn du ein Feuerzeug und einen Tampon in der Hosentasche hast.
Aber es ist natürlich besser, wenn du weitere Methoden zum Feuermachen erlernst. Damit wird deine Bushcraft-Tour vielfältiger und du bist unabhängiger.
Außerdem sind manche Anzünd-Techniken nicht für jede Wetterlage geeignet.
Und wenn du mehrere Dinge zum Feuermachen dabei hast, dann kannst du immer ein Feuer – auch in einer Notsituation – entzünden.
Was sollte ins Bushcraft-Kit hinein?
Eigentlich alles womit du ein Feuer machen kannst.
Die unten aufgezählten Sachen sind nur meine persönlichen Empfehlungen.
Ihr könnt es mit eurem Equipment ergänzen oder ihr könnt manche Dinge weglassen. Jedoch sind in meinem Kit bewährte Methoden dabei, die schon seit Jahrzehnten von Bushcraftern genutzt werden.
Tasche
Die Tasche ist eine günstige Variante von dem Maxpadition Pocket Organizer. Ich habe sie vor Jahren auf Ebay gekauft, aber man findet diese Taschen fast überall, wenn man auf einer Suchplattform "EDV Organizer" oder "EDC Tasche" eingibt.
Ich mag es jedenfalls, wenn ich in der Tasche meine Sachen gut organisiert bekomme, um einen guten Überblick zu besitzen.
Unterschiedliche Feuerstähle
Ich habe immer mehrere Feuerstähle dabei. Ein Magnesium-Feuerstarter, welcher zum Abkratzen ist und ich dadurch auch bei Nässe schnell ein Feuer entflammen kann.
Einen sehr großen Feuerstahl, damit ich auch mit kalten Fingern alles gut im Griff habe.
Und einen kleinen Feuerstahl von Light my Fire, mittlerweile ist es mein Liebling-Feuerstahl geworden (hier kannst du mein ausführliches Review mit Video lesen).
Wenn du weitere gute Feuerstähle suchst, dann schau dir meine Topliste an.
Feuerzeug
Wenn du nun doch in einer Notsituation landest, du müde bist und du keine Kraft mehr hast, dann muss rasant ein Feuer entstehen.
Dafür eignet sich das Feuerzeug am besten.
Ich habe ein kleines Feuerzeug von der Firma BIC. Ein Sturmfeuerzeug ist auch eine gute Wahl.
P. S. Ich trage übrigens immer extra Feuerzeuge in den Taschen und eins in der Hosentasche. Im Winter sogar ganz nah am Körper, sodass es immer funktionsfähig bleibt.
Streichhölzer
Ich habe mich in diesem Fall für Sturmstreichhölzer entschieden. Die sind langlebiger als die handelsüblichen Streichhölzer und brennen auch gut, wenn es windig und feucht ist.
Die einfachen Streichhölzer von Supermarkt funktionieren aber auch, müssen nur so verstaut werden, dass sie keine Feuchtigkeit abbekommen.
Eine Kerze
Nicht nur, weil du damit im Dunkeln leuchten kannst, sondern auch weil du damit das Leben von einem einzelnen Streichholz verlängerst. Damit besitzt du mehr Zeit deinen Zunder zu entzünden.
Alternativ kannst du auch ein Teelicht nehmen und unter eine Haufen winziger Äste packen. Auch wenn die Kerze nass ist, trocknet der Docht recht fix und so bekommst du das Feuer trotz schlechter Bedingungen an.
Tipp am Rande: Du kannst mit Kerzenwachs deine Kleidung imprägnieren. Dafür nimm am besten eine Kerze aus echtem Bienenwachs.
Fatwood und Kienspan
Kienspan ist in der Bushcraft-Szene recht bekannt. Im Grunde ist das nur ein flach gespaltenes Stück harzreiches Holz.
Du kannst Kienspan selbst von Nadelbäumen ernten (am besten von der Kiefer) oder du kaufst es von einem Onlinehändler.
Ich tat das Letztere, weil die Kienspansuche auch eine Glückssache ist und jetzt besitze ich einen Vorrat für eine längere Zeit.
Vaseline
Vaseline ist ein Ölprodukt, daher brennt sie hervorragend. Wenn du damit deinen Feuerstahl beschmierst, dann besitzt du einen perfekten Korrosionsschutz.
Außerdem ist Vaseline mit anderen leicht entzündliche Sachen, wie z. B.: mit feinem Heu, Watte oder Rohrkolbensamen fantastisch kombinierbar.
Dadurch brennt dein Zunder nicht so schnell ab und er brennt länger. Für den gleichen Effekt ist auch Baumharz von Nadelbäumen nutzbar.
Naturseile
Wenn Jutegarn fein zerbröselt wird, dann besitzt du in Windeseile ein perfektes Zundernest. Das ist vorwiegend wichtig, wenn es draußen sehr feucht ist.
Eine Lupe
Im Sommer reicht nur eine Lupe und die Sonne um etwas zum Glühen zu bringen.
Die Lupe dient wirklich den absoluten Spaßfaktor. Zudem sind Kinder immer begeistert von der Funktion (und Erwachsene natürlich auch). Also, nimm die Lupe im Sommer mit.
Beim Kartenlesen und Navigieren kann die Lupe aber auch hilfreich werden.
Lies auch: Feuer mit der Sonne: 8 Profi-Tipps, die du kennen musst
Stiftanspitzer
Wenn es schnell gehen muss, dann produzierst du mit einem herkömmlichen Anspitzer wunderbare feine Späne.
Egal, ob aus trockenen Holz oder Kienspan – ein paar Umdrehungen und zack, fertig ist ein Featherstick-ähnlicher-Zunder. Feuerstahl ran, und wir haben Feuer.
Birkenrinde
Es gibt manchmal nichts Besseres, als das „Wachspapier“ der Natur – die Birkenrinde.
Die frisch gesammelten Stücke sind natürlich besser, weil die mehr von den ätherischen Ölen enthalten. Aber mit einem Stück trockener Birkenrinde und einem Feuerzeug bekommst du zu 99,99 % ein gutes und wärmendes Feuer an.
Eigentlich findet man Birkenrinde fast überall, jedoch habe immer eine kleine Reserve in der Tasche, weil es wirklich Gegenden ohne Birken geben soll.
Lies auch: Birkenrinde: das Survival-Wunder [Anwendungsbeispiele]
Traditionelles Schlageisen und Feuerstein (Flint & Steel)
Mein absoluter Favorit, weil diese Methode so simpel und doch so effektiv ist.
Das Schlageisen und den Feuerstein haben unsere Vorfahren lange benutzt, bevor die Streichhölzer entwickelt wurden.
Man braucht dafür ein Schlageisen (ein Eisen mit hohem Kohlenstoffgehalt), einen scharfkantigen Feuerstein (Flint oder auch Sillex genannt ist) und ein Stück verkohlte Baumwolle, was im englischsprachigen Raum auch Charcloth genannt wird.
Als Alternative bietet sich auch der Zunderschwamm (Fomes fomentarius) an, jedoch ist es wesentlich schwieriger, damit eine Glut zu erzeugen.
Alle diese Materialien bewahre ich in einer Metalldose auf, damit ich jederzeit selbst wieder Charcloth machen kann.
Wie du selbst verkohlte Baumwolle herstellst, erfährst du in meinem Artikel "Wie du verkohlte Baumwolle herstellst [Schritt-für-Schritt-Anleitung]".
Außerdem nutze ich eine kleine wasserfeste Tüte, wo ich den Zunder schon gut vorbereitet und trocken lagere. Dazu zählen feinen Juttagarnfasern und Wattebällchen.
Profi-Tipp: Tampon einstecken
Ein Tampon ist exzellent komprimiert und er ist wasserfest verpackt. Und kombiniert mit Vaseline und einem Feuerzeug ist er unschlagbar.
Aber nicht nur das, denn selbst OHNE Feuerzeug entzündest du damit ein Feuer. Schau dir hier mein Video zur Feuerrolle an.
Ich bin kein Fan von herkömmlichen Kaminanzünder, aber falls dir meine Methoden hier alle zu aufwendig sind, packst du diese eben ein. Es ist nun mal reine Geschmackssache.
Fazit
Ich denke, du hast jetzt mehreren Ideen, was du bei deiner nächsten Bushcraft-Tour mitnehmen kannst.
Ich empfehle dir, verschiedenen Möglichkeiten zum Feuermachen auch in deinen Fluchtrucksack einzupacken.
Wie ich schon geschrieben habe: Alle oben genannten Zunder oder Zündwerkzeuge sind kein Muss, aber du bist mit der Kombination definitiv auf der sicheren Seite.
In einer Überlebenssituation, gerade wenn du erschöpft bist, wirst du so schnell und effektiv ein Feuer machen.
Die Feuerbohr-Technik ist dafür nur bedingt geeignet, außer du hast den Feuerbohrer gemeistert und findest das passende Holz.
Und noch ein Tipp: Du musst jetzt nicht alles sofort kaufen, denn du kannst deiner Familie oder deinen Freund*innen damit ein paar Geschenkideen an die Hand geben – falls ihr schon ausreichend Socken und Krawatten habt.
P. S. Du suchst die hochwertigste Outdoor-Ausrüstung? Dann gehts hier zu den Kaufratgebern. Finde hier meine Liste zur eigenen Ausrüstung, die ich regelmäßig nutze.
Autor des Ratgebers
Martin Gebhardt
Hey, ich bin Martin und ich bin Wildnis-Mentor. Auf meinem Blog lernst du die Basics sowie zahlreiche Details zum Outdoor-Leben. Schnapp dir meine 35 einfach umsetzbaren Survival-Hacks, um ab morgen nicht mehr planlos im Wald zu stehen. Lies mehr über mich auf meiner “Über mich”-Seite.
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