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Häufige Gründe, warum der Feuerbohrer versagt und welche Lösungsansätze es gibt

In die Wildnis gezogen und Probleme mit dem Feuerbohren? Ich zeige dir die häufigsten Fehler und wie du sie loswirst. Für alle Naturfans und Bushcrafter.

von Martin Gebhardt | Survival | noch kein Kommentar | Lesezeit 13 Min

Aktualisiert am 21.02.2024 6.644 mal angesehen 100% fanden diesen Ratgeber hilfreich
Häufige Gründe, warum der Feuerbohrer versagt und welche Lösungsansätze es gibt

Martin Gebhardt

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👉 Das Wichtigste in Kürze

  • Verstehe die Grundlagen des Feuerbohrens und übe regelmäßig, um besser zu werden.
  • Wähle das richtige Material für deinen Bogenbohrer, insbesondere trockenes Holz und geeignete Holzarten.
  • Bereite dein Bogenbohrer-Set sorgfältig vor und achte auf Details wie die Länge des Bogens und die Konsistenz des Holzes.
  • Beim Bohren, nutze die gesamte Länge des Bohrers und halte den Bogen parallel zum Boden.
  • Behandle die entstandene Glut mit Vorsicht und sorge dafür, dass dein Zunder trocken und gut vorbereitet ist.
  • Verwende die richtige Technik, um das Feuer mit deinem Zundernest zu entfachen und es am Leben zu erhalten.

Immer wieder erhalte ich regelmäßig Zuschriften wie diese:

„Ich bin mit großer Motivation ans Feuerbohren gegangen. Bei mir klappt es aber leider fast nicht. Es entsteht überhaupt kein Abrieb. Das Bohrloch und die Spindel werden etwas warm, aber sonst wird das Holz langsam immer glatter.“

Geht es dir vielleicht auch so?

Dann lass uns in detailliert beim Feuerbohren eintauchen.

Heute widmen wir uns der Kunst des Feuermachens mit der Bogenbohrmethode – einer der grundlegenden Fähigkeiten des Survival, Bushcrafting und in der Wildnispädagogik.

Und es gibt ein paar Kernelemente, die ich dir heute zeigen will, damit du deiner Glut endlich näherkommst.

Der Feuerbohrer: weitverbreitet, aber oft schwer – besonders wenn du allein übst

Bevor wir tiefer in die Materie eintauchen, möchte ich auf Folgendes hinweisen:

Dieser Text ist nicht als vollständiger Anfängerleitfaden für die Bogenbohrmethode gedacht.

Ich setze voraus, dass du bereits mit der Idee vertraut bist, wie ein Feuerbohrer / Bogenbohrset funktioniert.

Falls nicht, dann empfehle ich dir meine beiden Ratgeber anzuschauen:

Was ist ein Feuerbohrer und wie funktioniert er?“, und „Welches Holz für den Feuerbohrer? So wählst du das beste Holz für deinen Bogenbohrer aus.“.

Du wirst das Meiste aus diesem Text herausholen, wenn du bereits einige mal mit dem Feuerbohrer versucht hast, eine Glut zu bohren.

fbkurs technik feuerbohrer

Dieser Text ist also perfekt für Menschen, die noch üben wollen. Man muss aber auch bereit sein, hart zu arbeiten. Es ist wie beim Fußballspielen. Übung macht den Meister!

Ich will dir helfen, besser zu werden. Wir wollen nicht, dass du scheiterst.

Wahrscheinlich musst du nur üben und du solltest nicht aufgeben – und vielleicht meine Schlüsselelemente hier beachten und dann klappt es.

Auswahl des Bogenbohrmaterials

Wie so oft gilt: Vorbereitung ist essenziell.

Der erste Schritt besteht daher darin, deine Materialien auszuwählen.

Fakt ist: Die Zeit, die du in eine gute Materialauswahl investierst, wird sich auszahlen.

Deine Fähigkeit, in die Natur zu gehen und zwischen geeigneten und ungeeigneten Materialien zu unterscheiden, ist ein wichtiger Faktor für Erfolg oder Misserfolg.

Übe mit Holzarten, die du wahrscheinlich in der Wildnis finden wirst

Einige Arten eignen sich gut für das Feuermachen durch Reibung, sind aber in der Wildnis selten oder nicht weitverbreitet.

Klar kannst du mit Holz aus dem Baumarkt üben, aber sehr wahrscheinlich wirst du nicht diese Art Holz und Qualität draußen finden.

Versuche dich daran zu gewöhnen, was du draußen findest.

Ich empfehle das Training mit Weichholz, wie Pappel, Linde und Weide. Warum kannst du hier in meinem Ratgeber lesen.

“Der Schlüssel zum erfolgreichen Feuerbohren ist die Wahl des richtigen Holzes für das Bohrbrett und die Spindel.”

– Ray Mears

Dies schafft Vertrautheit mit Arten, die relativ häufig und leicht zu identifizieren sind.

Wenn du dann gut im Feuerbohren bist, kannst du auch Kiefer, Fichte und weitere Holzarten, wie Birke, Erle und Ahorn benutzen.

feuerbohrer holzarten testen viele sets zur auswahl

Das ist besonders gut, weil du diese Bäume fast überall findest. Besonders wenn du hoch in den Bergen oder weit im Norden bist. Da gibt es oft nicht so viele andere Bäume.

Bohrbrett und Spindel sind aus trockenem Totholz

Die Spindel und das Bohrbrett deines Bogenbohrsets müssen aus totem, trockenem, stehendem Holz hergestellt werden.

Jede Feuchtigkeit im Holz wird deine Erfolgschancen verringern.

Stelle sicher, dass du das trockenste Holz auswählst, das du finden kannst.

Ideales trockenes Holz steht aufrecht, wie ein alter Baum oder Teile von ihm. Alles, was unten liegt, ist meistens nicht zu gebrauchen oder wird es dir schwer machen.

Auch Holz, was senkrecht am Baum hängt, fängt mehr Regen auf und ist daher feuchter.

Die Spindel und das Bohrbrett sollten aus der gleichen Holzart hergestellt werden

Sogar vorzugsweise aus dem gleichen Stück Holz.

Du kannst auch zwei verschiedene Holzarten zusammen benutzen.

Aber pass auf! Je mehr verschiedene Dinge du probierst, desto eher kann etwas schiefgehen. Also, mach es einfach und denk nicht zu viel nach.

feuerbohren tipps fehler loesungen

Das Holz für deine Spindel und dein Bohrbrett sollte die richtige Konsistenz haben

Wenn es zu hart ist, bekommst du keinen Staub. Den benötigst du aber, um Glut zu bekommen.

Wenn es zu weich wie Punk Wood ist (Was ist Punk Wood?), bricht dein Set einfach auseinander. Das ist auch nicht gut.

Teste das Holz mit deinem Daumennagel. Du solltest eine kleine Delle machen können, ohne dass dein Daumen schmerzt.

Idealerweise sollte dein Bogen leicht und haltbar sein

Der Bogen sollte gut in der Hand liegen. Sonst ist es schwer, ihn zu benutzen.

Er sollte stark sein, aber nicht zu schwer. Sonst kannst du nicht lange genug bohren.

Der Bogen sollte ein wenig gebogen sein, aber nicht zu viel. Sonst rutscht das Seil von der Spindel ab.

Wichtig ist, dass der Bogen leicht, steif und stabil ist. Welches Holz du für den Bogen nimmst, ist egal.

feuerbohrer bogen

Länge des Bogens: Von der Achsel bis zu den Fingerspitzen

Um zu wissen, wie lang dein Bogen sein soll, streck deinen Arm aus. Der Bogen sollte von deinen Fingerspitzen bis zu deiner Achsel reichen.

Ist der Bogen zu lang, ist er schwer zu benutzen. Ist er zu kurz, funktioniert er nicht so gut.

Dein Druckstück besteht aus Hartholz

Für das Druckstück nimmst du das härteste Holz, das du finden kannst.

Manche Ureinwohner in Amerika haben sogar einen Stein mit einem Loch drin benutzt.

Tipp: Zum Üben bietet sich auch ein Eierbecher oder ein Schnapsglas an – dann entsteht oben am Druckstück sehr wenig Reibung.

Aber das haben wir draußen alles nicht, wenn du dort deinen Feuerbohrer baust. Also nimm einfach das härteste Holz, das du finden kannst.

feuerbohrer druckstueck

Für das Druckstück nehme ich idealerweise grünes Holz. Weil es noch lebt, ist es feucht. Eiche und Buche mag ich in besonderem Maße, da beides Harthölzer sind.

Die Feuchtigkeit und das harte Holz helfen, das Druckstück zu schmieren und dort weniger Reibung zu haben, wo du sie nicht benötigst.

Sammle mehr Zunder, als du für nötig hältst

Es ist wie beim Feuerholz sammeln. Hast du ausreichend gesammelt, dann hol noch mal die doppelte Menge.

Auch hier ist die Vorbereitung ein Schlüsselfaktor.

Leider habe ich schon oft gesehen, dass zwar eine Glut vorhanden ist, aber nur ein mickriges Zundernest gebaut wurde.

Das ist nicht nur ärgerlich, sondern auch frustrierend, besonders, wenn es das erste Mal klappte.

Also: Sammle guten und trockenen Zunder!

zundernest fuer feuerbohrer

Mir ist es schon oft passiert, dass ich Samen gesammelt habe, weil ich früher dachte, dass diese gut brennen.

Ja, das tun sie auch – aber sie verpuffen mehr, als dass sie brennen.

Die Kombination macht es. Trockenes Gras, Blätter, Birkenrinde und so weiter – es gibt viele Methoden, um an guten Zunder zu kommen.

Denke auch daran, dass dein Zunder weniger wird mit der Zeit – oder zerfasert, besonders wenn du ihn in der Tasche lange trägst oder zerreibst, damit die Fasern kleiner werden.

zundernest zum feuer anblasen

Schnur ist kostbar und schwer aufzutreiben

Im Winter, wenn die meisten Pflanzen oberhalb abgestorben sind, die Bäume ihre Rinde nicht hergeben und alles mit Schnee bedeckt ist, wird es schwer, ein Seil herzustellen.

Und auch wenn du ein paar Brennnesseln findest, bleibt nicht viel übrig, was du sonst noch verwenden kannst (lies hier, wie du eine Schnur daraus herstellst).

Fakt ist: In der Wildnis solltest du immer ein Seil dabeihaben, das du zum Feuerbohren benutzen kannst.

Früher haben die Leute Riemen aus Leder benutzt. Die halten lange und die Spindel rutscht nur schwer weg. Diese Art mag ich auch sehr, besonders aus Wildleder oder Rohhaut. (👉 Lies hier: Welche Schnur für den Feuerbohrer? - So wählst du die richtige Feuerbohrer-Schnur (Liste))

Hast du kein Leder zur Hand, solltest du immer ein Nylon-Paracord (3-4 mm im Durchmesser) dabeihaben. Das verwendest du dazu noch für alles Mögliche andere (Lies hier dazu mehr).

Pack eins in deine Tasche. Wenn du alle deine Schnürsenkel und Bänder durch Paracord ersetzt, hast du immer Schnur zum Feuerbohren dabei.

welches seil nehmen fuer einen feuerbohrer

Basteln deines eigenen Bogenbohrer-Sets

Die Spindel

Gib beim Schnitzen der Spindel acht. Ein wackeliger Bohrer hat keinen Halt - genau wie ein Baumstamm ohne Wurzeln im Sturm.

Deine Spindel sollte gerade sein und ca. 20–25 cm lang.

Ein wenig mehr oder weniger ist auch in Ordnung, solange sie gerade bleibt.

Für den Durchmesser gilt: ungefähr 2,5 cm. Denke an den Knöchel dort, wo dein Daumen auf die Hand trifft. Das ist deine Richtlinie.

Die Spindel sollte von einem Ende zum anderen den gleichen Durchmesser haben, mit Ausnahme der Spitzen. Oben spitz wie ein Bleistift und unten stumpf wie eine Bockwurst – so muss es sein.

Das Bohrbrett

Dein Bohrbrett hingegen sollte nicht dicker als der Bohrer sein.

Ein ideales Brett ist zwischen 2 und 2,5 cm hoch.

Ist es zu dünn, durchbohrst du es schneller, als ein Eichhörnchen einen Nussvorrat findet.

Ist es zu dick, fällt dir das Gluterzeugen schwer - der Staub kühlt ab, bevor er sich in der Kerbe festsetzen kann. Denk daran, wie wichtig die richtige Balance in der Natur ist.

👇 In dem Video unten baue ich einen Feuerbohrer aus gesammelten Holz und entzünde damit mein Feuer.

Jetzt geht es los: Alles kommt zusammen

Platziere deine Spindel an der Außenseite der Schnur

Bring deine Spindel so in die Schnur ein, dass sie auf der Außenseite der Schnur liegt, nicht zwischen Schnur und Bogen.

Stell dir vor, sie wäre ein Fisch, der in der Strömung schwimmt und nicht zwischen zwei Felsen klemmt. So nutzt du die ganze Länge des Seils optimal aus.

feuerbohrer birkenrinde zum auffangen des borhstaubes

Stelle sicher, dass die Schnur die Spindel greift

Hast du deine Spindel in die Schnur deines Bogens gedreht, nimm die Spindel, drück sie gegen deinen Bauch wie einen vertrauten Wanderstab. Versuche nun die Spindel auf und ab zu schieben.

Rutscht sie hier, rutscht sie auch beim Bohren. Sollte das passieren, nimm die Spindel heraus, zieh die Schnur fester und versuch es erneut.

feuerbohrer spindel darf nicht rutschen

Druckstück schmieren

Für eine geschmeidige Drehung gib etwas grünes Blattmaterial in die Vertiefung deines Druckstücks. Es ist wie das Öl in den Gelenken eines alten Holzkarren - es erleichtert alles.

Manche Leute empfehlen Spucke, aber meiner Erfahrung nach erzeugt das eher mehr Reibung oben.

Es gibt noch weitere Tipps, wie das Gesichtsfett als Schmiermittel. Aber seien wir mal ehrlich, ich habe noch nie jemanden getroffen, der so fettig war (obwohl man sagt, dass es auf beiden Seiten der Nase besonders viel gibt).

Deswegen bin ich großer Fan von Pflanzen, insbesondere Grashalmen oder Brennnesseln. Sie hinterlassen dank ihrer Kieselsäure einen wunderbar glatten Film im Druckstück. Probiere es aus und du wirst staunen.

Brenne dein Set ein, bevor du eine Kerbe einbringst

Schneide nicht zuerst die Kerbe, denn der Bohrer könnte vom Bohrbrett abdriften. Bohre zuerst die Spindel vor und schneide danach die Kerbe.

feuerbohrer loch vorbohren

Das Set ist eingebrannt, wenn die Vertiefung im Bohrbrett und der gesamte Boden des Bohrers schwarz sind.

Nicht braun, sondern schwarz.

bestes holz fuer feuerbohrer

Du solltest nicht volle Kraft aufbringen müssen, um das Set einzuspielen. Also bleib ruhig und gelassen in dieser Phase.

Die Kerbe schnitzen

Die Kerbe, die du in dein Bohrbrett schneidest, sollte etwa ein 1⁄8 des gebohrten Kreises ausmachen (45 Grad von 360).

Stell dir vor, du würdest einen kleinen Kuchen aus dem vollen Kreis herausschneiden. Die Seiten der Kerbe sollten glatt sein (damit der Bohrstaub nicht hängen bleibt) und sich in der Mitte des Kreises treffen.

feuerbohrer kerbe schnitzen
  • Wenn die Kerbe zu klein ist, wird nicht genügend heißer Staub herausfallen.
  • Wenn die Kerbe zu groß ist, besteht die Gefahr, dass die Spindel aus der Vertiefung springt.

Schneide die Kerbe an der Seite des Bohrbrettes aus, die dir am nächsten ist. So kannst du genau verfolgen, wie sich der Staub in der Kerbe sammelt.

Achte darauf, dass die Kerbe eim Bohren von dir weg zeigt, sonst siehst du am Ende so viel wie ein Maulwurf bei Sonnenschein.

kerbe und bohrloch vom feuerbohrer

Benutze die gesamte Länge des Bohrers

Sobald du anfängst zu bohren, starte gleichmäßig und lass sowohl dich als auch dein Bogenbohrset auf Betriebstemperatur kommen. Nutze die gesamte Länge des Bohrers, nicht nur den mittleren Teil.

Halte den Bogen parallel zum Boden

Wenn du den Bogen horizontal zum Boden hältst, bleibt die Schnur in der Mitte der Spindel und das verhindert, dass die Spindel herausspringt. Die Bewegung sollte von der Schulter ausgehen, nicht vom Ellenbogen.

Mit deinem Bogenbohrset Feuer machen

Jetzt bist du bereit, das Feuer zu entfachen!

Denk daran, deinen Feuerplatz vorzubereiten und dein Zundernest, Anzündholz (wo liegt der Unterschied?) sowie größeren Brennstoff bereitzuhalten.

anzuendholz aus einem stueck holz

Du benötigst auch etwas, um den Bohrstaub aufzufangen und die Glut zu halten. Ein dünnes Stück Holz oder Rinde passt hier perfekt (ich nehme gerne Birkenrinde).

feuerbohrer birkenrinde zum auffangen des borhstaubes

Es ist wie beim Kochen in der Wildnis - alle Zutaten sollten bereitstehen, bevor du anfängst.

Jetzt geht es los:

Mach es dir bequem und such dir einen Platz, an dem du angemessen Freiraum hast. Besonders meine ich damit Platz für deinen Arm, um die Bohrbewegung auszuführen.

Deine Körperhaltung vor dem Bohren sollte angenehm sein. Ist sie es nicht, wirst du dich beim intensiven Bohren wohl kaum wohlfühlen.

Und das kann deine Chancen auf Erfolg einschränken, ähnlich wie ein schlecht sitzender Rucksack auf einer langen Wanderung.

was ist ein feuerbohrer fiedelbohrer

Vergewissere dich, dass das Bohrbrett mit deinem Fuß festgehalten wird und der Unterarm, der das Druckstück hält, an deinem Bein festgeklemmt ist. So schaffst du die nötige Stabilität für den Prozess.

Ich meine damit, dass dein Handgelenk und dein Schienbein im Grunde verschmelzen sollten.

Da sollte keine Luft dazwischen sein, denn mit deiner Hand an deinem Beim fixierst du den Bohrer in einer geraden Stellung.

Ich habe auch schon andere Techniken gesehen – die funktionierten, das steht außer Frage. Aber eins hatten alle Techniken gemeinsam: sie fixierten die Spindel auf ein Maximum.

feuerbohrer handgelenk an schienbein haltung fixierung

Gelingt es nicht, diese Dinge stabil zu halten, endet das meist mit einem Misserfolg.

Wabbelt die Spindel herum, fliegt sie meistens aus dem Bohrbrett.

Starte erneut in einem gleichmäßigen Rhythmus und wärme dich auf. Nutze dabei die gesamte Länge der Schnur.

Du solltest ein Gefühl dafür haben, wie viel Druck nötig ist, um beim Einbrennen des Sets Rauch zu erzeugen.

Lange, gleichmäßige Bohrungen, die den Bogen parallel zum Boden bewegen, sollten bald Rauch am unteren Ende der Spindel aufsteigen lassen.

Wenn das nicht der Fall ist, drücke etwas stärker nach unten.

Sobald du Rauch siehst und alles reibungslos läuft, nutze weiterhin die gesamte Länge des Bohrers und beschleunige.

Sobald guter, dicker Rauch aus dem Bohrbrett austritt - nicht dünn wie Nebelschwaden, sondern dicht wie Nebel - reichen zehn weitere volle Züge, um eine Glut zu erzeugen.

Zähle wie beim Countdown von zehn herunter. Gib ihm zur Sicherheit noch ein paar zusätzliche Drehungen, wenn du noch Energie hast.

Behandle deine Glut wie ein rohes Ei

Jetzt, wo du eine Glut hast, pass gut darauf auf. Schütze sie vor Regentropfen oder Schweiß, wie du einen wertvollen Schatz hüten würdest.

Wenn du nach dem Bohren schwer atmest, pass auf, dass du die Glut nicht aus Versehen wegbläst. Es wäre schade, wenn deine ganze Arbeit weggepustet wird.

feuer mit dem feuerbohrer bohrbrett

Wenn der Boden trocken ist und du einen dicken, qualmenden Haufen vor dir hast, kannst du vorerst durchatmen. Genieße diesen Moment des Triumphs.

Du hast nun je nach Dicke des Gluthaufens mehrere Minuten Zeit. 5 Minuten sind hier keine Seltenheit.

Achtung: Puste nicht auf die Glut. Ich habe schon oft gesehen, dass Leute die Glut weggeblasen haben. Sie ist wirklich noch fragil und wird dann mit der Zeit robuster, sobald alles glüht.

Falls deine Glut mehr Sauerstoff benötigt, bewege und schwenke sie sanft mit der freien Hand. Oder du fächelst ganz leicht Luft zu mit der Hand.

feuerbohrer glut luft zufaecheln

Deine Glut kann zerfallen, wenn du sie zu früh in den Zunder steckst.

Lass die Glut aushärten und zum Leuchten bringen, bevor du sie auf deinen Zunder verlagerst.

Idealerweise besitzt du nun eine dicke, fette Glut.

glut vom feuerbohrer fiedelbohrer

Dein Zundernest sieht wirklich aus wie ein Vogelnest

Fakt ist: Dein Zunder muss trocken sein.

Denke daran, dass ein Feuer brennt oder nicht. Ein Mittelding gibt es hier nicht.

Beachte also auch diesen Schritt und schaffe den besten trockensten Zunder heran.

Ich habe viele Leute in dieser Phase scheitern sehen, bis ihnen klar wurde, wie wichtig trockener und richtiger Zunder ist.

Vergrabe deine Glut nicht mitten im Zundernest. Platziere deine Glut eher zu einem Drittel in dein Zunderbündel. Drück das Nest dann leicht von beiden Seiten zusammen.

Das Ziel ist nicht, die Glut zu ersticken, sondern genügend Zunder in Kontakt mit der Glut zu bringen, damit sie wächst. Es ist wie beim Gärtnern, du willst der Pflanze genug Raum zum Wachsen geben, sie aber nicht erdrücken.

Um das Feuer anzufachen, muss Sauerstoff zugeführt werden. Puste kräftig in das Zunderbündel, aber nicht so stark, als würdest du Kerzen ausblasen.

zundernest anblasen martin gebhardt

Achte darauf, dass dein Mund beim Blasen nicht zu nah am Zundernest ist, denn sonst dringt zu viel Feuchtigkeit aus deinem Atem ein.

Es ist ein wenig wie beim Blasen von Seifenblasen, du benötigst die richtige Technik, um sie schön großzumachen.

Ein Abstand von etwa 15-20 cm sollte passen. Wenn die Mitte des Zundernests zu glimmen beginnt, drück alles noch ein wenig zusammen, um eine "kritische Masse" an Hitze aufrechtzuerhalten.

feuerbohrer zundernest anblasen

Der Rauch sollte mehr werden. Puste weiter.

Wenn du möchtest, kannst du das rauchende Bündel beim Einatmen von deinem Gesicht wegbewegen. Dichter Rauch ist ein Zeichen dafür, dass der Zunder kurz davor ist, in Flammen aufzugehen.

Es ist ein wenig wie beim Anzünden eines großen Lagerfeuers, du musst geduldig sein und den richtigen Moment abwarten.

Brennt dein Zundernest, drehe das Zundernest um.

Wenn dein Zundernest in Flammen aufgeht, steigen die Flammen nach oben, wie es die Gesetze der Physik verlangen.

Dann platzierst du es schnell in deiner Feuerstelle und beginnst, dein Lagerfeuer aufzubauen.

Brennt es, ist es ein wenig wie der Startschuss für ein Rennen – sobald du das "Go" siehst, geht es los!

👇 In dem Video unten entzünde ich mit dem Feuerbohrer mein Lagerfeuer.

Häufige Gründe, warum der Bogenbohrer versagt und ihre Lösungsansätze

Hier findest du noch mal eine übersichtliche Tabelle über verschiedene Fehler und Gründe, wie du sie beheben kannst.

Problem Lösungsansatz
Schlechte Materialauswahl Falsches Holz benutzt oder richtiges Holz, welches aber zu hart oder zu weich ist.
Schlechtes Set geschnitzt Die Spindel muss zylindrisch und glatt sein. Das Bohrbrett darf weder zu dick noch zu dünn sein.
Der Bogen ist zu schwer Besorge dir leichteres Holz.
Der Bogen ist zu lang/kurz Passe deinen Bogen an.
Druckstück nicht fest fixiert Passe deine Kraft an und halte das Druckstück gut fest.
Die Spindel fliegt heraus Überprüfe, ob das Bohrloch tief genug ist und du die Spindel beim Bohren gerade hältst. Prüfe, ob die Spindel gerade ist.
Nicht lange genug gebohrt, du brichst zu früh ab Halte den Bohrvorgang konsequent durch, bis Glut entsteht.
Der Bohrer wird entweder zu langsam oder zu schnell gedreht Finde eine konstante, schnelle Geschwindigkeit, um genügend Reibung und Hitze zu erzeugen.
Nicht genügend Druck Drücke mehr nach unten, damit es ordentlich qualmt.
Schnur nicht fest genug Passe die Schnur an, probiere andere Schnur und setze die Spindel korrekt ein.
Die Glut zerfällt, wenn du sie ins Zundernest legst Passe gut auf die Glut auf und lasse sie durchglühen, denn dadurch verklumpt sie.
Feuchter Zunder Neuen Zunder besorgen oder am Körper trocknen.
Nicht genug Zunder Du denkst, du hast genug? Sammel mehr Zunder.
Nicht ausreichender Kontakt zwischen Glut und Zunder Drücke das Zundernest mehr zusammen.
Zu viel Kontakt zwischen Glut und Zunder Gib der Glut etwas Freiraum und lockere das Zundernest auf.
Zu stark oder zu sachte blasen Finde die richtige Stärke.
Hohe Luftfeuchtigkeit oder Wind beeinflussen den Vorgang Suche Schutz vor Wind und stelle sicher, dass alle Materialien trocken sind.
Die Handhabung und Technik sind nicht optimal Übe regelmäßig und hole dir ggf. Tipps von Experten.
Falsche Einstellung! Willst du es wirklich gerade? Gehe noch mal in dich.
Sei positiv Schlechte Laune, Fluchen und Schimpfen bringt dir keine Glut. Das kannst du dir sparen. Mach lieber eine Pause.

Weißt du, ich glaube fest daran, dass der Schlüssel zum Erfolg beim Bogenbohren in deiner Einstellung liegt.

Du musst wirklich daran glauben, dass du es hinbekommst.

Und wenn du das tust, warum dann nicht alles geben?

Eine Glut taucht nicht einfach aus dem Nichts auf. Du bist diejenige/derjenige, die/der sie entfachen kann.

Den Bohrstaub und Abrieb verstehen

Manchmal erzeugst du viel Abrieb, doch es entsteht keine Glut. Das kann echt nerven und für Frust sorgen.

Deshalb gebe ich dir hier ein paar Tipps, wie du den Abrieb interpretieren kannst. Oft verrät schon die Farbe und Beschaffenheit des Abriebs, was schiefläuft.

Farbe Konsistenz Problem
Hellbraun Staubig Zu langsam in der Geschwindigkeit, nicht genug Druck ausgeübt
Hellbraun Flauschig Zu langsam in der Geschwindigkeit
Dunkelbraun / Schwarz Flauschig Perfekt
Dunkelbraun / Schwarz kleine Rollen Schwer zu sagen, manchmal zu schnell und nicht genug Druck ausgeübt
Dunkelbraun / Schwarz Knusprig Zu viel Druck ausgeübt, Geschwindigkeit zu schnell

Ein häufiger Fehler vieler ist, zu rasant und mit zu viel Druck vorzugehen. Füllst du die Kerbe langsam mit feinem Staub, bekommst du einen fluffigen, zündfähigen Haufen, der wahrscheinlich brennt, sobald er die heiße Spindel berührt.

Denk an den Staub als deinen Zunder. Er sollte fein sein und sich auftürmen, bevor du versuchst, ihn zum Brennen zu bringen.

Ein klein bisschen mehr Tempo und Druck in den letzten zehn Sekunden könnten ausreichen. Den Großteil der Zeit sollte der Fokus darauf liegen, die Kerbe sorgfältig zu füllen.

Wenn du zu hastig und mit zu viel Druck arbeitest, bekommst du groberes Material und das Risiko, dass es verbrennt, bevor es überhaupt in die Kerbe gelangt. Das kenne ich zu gut. Bei mir war es so, dass ich den Abrieb nicht einmal mit einem Feuerzeug anzünden konnte.


Wenn du bisher noch nicht allein eine Glut erzeugt hast, kann ich verstehen, dass du vielleicht zweifelst.

Aber hier ist mein Rat: Gib nicht auf! Es benötigt Zeit und Übung, aber glaub mir, der Moment wird kommen.

Weißt du, wie lange ich geübt habe? Ein Jahr. Immer wieder.

Und manchmal sehe ich, dass Kursteilnehmende das sofort schaffen am ersten Tag.

Klar hätte ich mir das auch gewünscht. Aber ich habe viel Erfahrung gesammelt in dem einen Jahr und der Weg war genau richtig so.

was ist ein feuerbohrer

Ich habe hier noch ein paar Sachen für dich, die dir helfen könnten:

Ich bin echt gespannt auf deine Erfahrungen mit dieser Technik.

Lass doch einen Kommentar da und erzähl mir und anderen, was du erlebt hast, welche Hürden du genommen hast und welche Tipps du auf Lager hast.

Und, hast du dich schon einmal in einer kniffligen Lage auf das Bogenbohren verlassen müssen?

Dein Martin vgwort

P. S. Du suchst die hochwertigste Outdoor-Ausrüstung? Dann gehts hier zu den Kaufratgebern. Finde hier meine Liste zur eigenen Ausrüstung, die ich regelmäßig nutze.

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Martin Gebhardt

Hey, ich bin Martin und ich bin Wildnis-Mentor. Auf meinem Blog lernst du die Basics sowie zahlreiche Details zum Outdoor-Leben. Schnapp dir meine 35 einfach umsetzbaren Survival-Hacks, um ab morgen nicht mehr planlos im Wald zu stehen. Lies mehr über mich auf meiner “Über mich”-Seite.

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