Holzlöffel schnitzen: wie du anfängst und was du brauchst (Grundlagen)

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👉 Das Wichtigste in Kürze

Bushcraft ist Handwerk.

Und das Schnitzen gehört zum Handwerk.

Da du auch in der Wildnis kochst, sind Löffel nützliche Werkzeuge.

Und was ist besser als selbst geschnitzte Löffel?

Heute zeige ich dir, was du alles benötigst, um mit dem Schnitzen zu beginnen und schnitzen zu lernen.

Die essenziellen Werkzeuge für dein erstes Holzlöffel-Schnitzabenteuer

Löffel schnitzen nur mit Messer ist möglich, aber eine Herausforderung. Es ist einfacher, wenn du die richtigen Werkzeuge verwendest.

Du brauchst am Anfang nur zwei Arten von Messern:

• Schnitzmesser
• Schälmesser

Ein gutes Schnitzmesser erkennst du an seiner Handlichkeit. Außerdem benötigst du ein spezielles Schnitzmesser, weil bei diesem die Spitze klein und schmal ist.

Dadurch ist es möglich, tolle Rundungen und Einkerbungen zu erzielen. Mit einem großen Messer wirst du dies nicht schaffen.

Wenn du Löffel und Schalen schnitzen willst, benötigst du unbedingt ein Schälmesser.

Unten auf dem Bild siehst du das Schnitzmesser und das Schälmesser:

Aber Achtung: bei den Schälmessern gibt es Modelle, bei denen beide Seiten geschärft sind.

Ich empfehle dir ein Schälmesser mit nur einer scharfen Seite. So kannst du mit dem Daumen Druck auf die stumpfe Seite ausüben. Das ist oft nötig.

Das Einsteigerset von ETEPON ist ein guter Anfang. Das Preis-Leistungs-Verhältnis für beide Messer ist toll. Schau dir auf Amazon die Bewertungen an – die Messer sprechen für sich.

Wenn du mehr Qualität suchst, empfehle ich dir Messer von Frost® und von Morakniv. Die sind zwar teurer, aber langlebiger und unheimlich scharf.

Ich habe die Messer schon lange getestet und daher auch Reviews dazu erstellt. Schaue sie dir hier an:

• Frost Schälmesser Nr. 164S
• Morakniv Schnitzmesser Wood Carving 120, leinölbehandelte Birke / Kohlenstoffstahl

Dein treuer Begleiter im Wald: Die richtige Axt fürs Schnitzen

Zunächst musst du dein Werkstück grob bearbeiten, um einen Rohling herzustellen.

Das machst du besser mit einem Beil oder einer kompakten Axt (Lies hier, was die Unterschiede sind). Dadurch wirst du unnötiges Holz schnell los.

Daher ist ein Beil oder eine Axt unentbehrlich.

Im Bild ein Rohling, der mit der Axt geformt wurde.

Es ist viel anstrengender, wenn du keine Axt hast und das unnötige Holz mit einem Messer abträgst.

Dafür bietet sich eine kompakte und kleine Axt an.

Wie du auf dem Bild unten siehst, benutze ich die Fiskars X7 Axt. Sie ist ein Alleskönner und kann auch für Schnitzarbeiten eingesetzt werden.

Ich habe die Axt in meinem anderen Artikel "Die 3 besten Survival-Äxte" ausführlicher beschrieben. Schaue dort vorbei, wenn du grundsätzlich eine gute Axt für Bushcraft und Survival suchst.

Die Fiskars X7 ist ca. 36 cm lang. Zum Vergleich: der Unterarm eines Erwachsenen ist auch ungefähr so lang.

Zur Holzbearbeitung für Schnitzereien empfehle ich keine längere Axt. Eine längere und größere Axt ist im Dauerbetrieb zu schwer.

Damit ich auch kleinere Hölzer schnell und effektiv bearbeiten kann, habe ich mir noch die Fiskars X5 bestellt. Die ist nur 23 cm lang und gut zur Holzbearbeitung. Dazu kommt noch das ausgeglichene Preis-Leistungs-Verhältnis.

Beginner-Tipp: Besorge dir noch ein Paar Handschuhe, denn die schützen dich beim Hacken mit der Axt. Und wenn du mit der Axt bisher nicht geübt bist, hacke langsamer und bedachtsam. Stelle außerdem deine Beine und Füße so, dass sie nicht in der Flugbahn stehen, wenn du abrutschst.

Vom Baum zum Löffel: Die besten Holzarten für deine Schnitzkunst

"Löffel schnitzen welches Holz?" Das ist eine häufige Frage von Anfängern.

Am Anfang war mir egal, was für Holz ich hatte. Wenigstens es konnte losgehen mit dem Schnitzen.

Doch nun achte ich darauf, dass es zum Beispiel keine Buche ist. Ich habe hier immer noch einen unfertigen Löffel liegen, der aus Buchenholz ist. Das Holz der Buche ist verdammt hart und es ist richtig anstrengend.

Sanfte Hölzer für Anfänger: Deine Einstiegsmaterialien

Nimm am besten:

• Lindenholz
• Ahornholz
• Zirbelholz
• Kastanienholz
• Pappelholz

Diese Holzsorten sind alle weich und das Schnitzen geht leichter von der Hand. Daher sind weiche Holzarten perfekt für Anfänger.

Weiches Holz erkennst du daran, dass die Jahresringe weit auseinander liegen im Vergleich zu hartem Holz. Dort liegen die Jahresringe eng beieinander.

Für erfahrene Schnitzer: Herausfordernde Hölzer mit Charakter

Hartes Holz zu schnitzen, ist anstrengender. Für Fortgeschrittene mit Hornhaut an den Fingern ist es genauso zu empfehlen.

Dafür eignet sich:

• Lärchenholz
• Birkenholz
• Eichenholz
• Eschenholz
• Ulmenholz
• Olivenholz
• Birnenholz
• Mandelholz
• Buchenholz

Unten auf dem Bild siehst du Birkenholz, das ich im Wald gefunden habe. Die Chance, dass es kostenlos Birkenholz oder Kiefernholz gibt, ist ziemlich hoch in unseren heimischen Wäldern.

Aber Achtung: Fälle nie einen Baum oder verletze lebende Bäume. Das machen Naturfreunde nicht und es ist strafbar.

Junges und frisches Holz eignet sich besser zum Schnitzen. Achte daher darauf, dass du kein 100 Jahre altes Holz für den Anfang nimmst, welches dazu noch 20 Jahre getrocknet wurde.

Wenn du kein passendes Holz findest, kannst du es auch bestellen.

Noch besser ist es, wenn du einen Förster oder jemanden aus einem Sägewerk kennst.

Dann kommst du sicher schnell an gutes Holz und weist im voraus schon, welche Bäume gefällt werden.

Dein Schnitz-Toolkit: Unverzichtbare Helfer für perfekte Ergebnisse

Du benötigst weiterhin noch folgende Materialien:

einen Holzblock

Der ist ideal, um das Stück Holz am Anfang mit der Axt zu bearbeiten.

Du benötigst eine Unterlage, bei der die Axt auch mal aufschlagen kann, ohne dass die Klinge beschädigt wird.

Sandpapier

Besorge dir Sandpapier aus dem Baumarkt oder von Amazon, etwa einen Handschleifblock oder einen Schleifschwamm.

Du brauchst es, um später die Holzstruktur deiner Schnitzereien glatt zu bekommen.

Nur so wird sich dein Schnitzstück weich und geschmeidig anfühlen.

Öl zum Haltbarmachen

Wenn dein Löffel oder dein Schnitzstück fertig ist, musst du es gut einölen.

Damit schützt du es vor Feuchtigkeit.

Ich nutze für meine Löffel Olivenöl aus dem Supermarkt. Das hat den Vorteil, dass es keine Probleme damit gibt, wenn ich Essen mit den Löffeln zubereite.

Für Schnitzereien, die nicht mit Essen in Berührung kommen, kannst du spezielles Holzöl verwenden.

Holzlöffel schnitzen: Deine Schritt-für-Schritt-Anleitung

Einen Löffel zu schnitzen, ist recht einfach. Fang damit an, sobald du Lust darauf hast.

Wie das geht?

Hier ist meine Schritt-für-Schritt-Anleitung, die dich durch den Prozess führt. Stell dir vor, wir sitzen gemeinsam am Lagerfeuer und ich zeige dir, wie's geht.

1. Holzauswahl: Suche dir ein Stück Pappel, Linde oder Ahorn aus. Diese weichen Hölzer sind ideal für Einsteiger und können geformt werden wie Ton in geübten Händen.
2. Grobes Ausarbeiten: Zeichne den Löffel auf deinem Brett an. Nimm dann deine Axt zur Hand und entferne alles überschüssige Holz. Denk daran: Sicherheit geht vor - deine Füße sind keine Holzklötze!
3. Stielformung: Mit dem Schnitzmesser formst du nun den Stiel. Ziel ist es, ihn so glatt zu bekommen, als hätte ihn ein Biber poliert.
4. Löffelkopf-Konturierung: Markiere die Form des Löffelkopfs. Er sollte groß genug sein, um eine ordentliche Portion Waldpilzsuppe zu fassen, aber nicht so groß, dass du damit einen Teich ausschöpfen könntest.
5. Aushöhlen der Löffelschale: Jetzt kommt das Schälmesser zum Einsatz. Höhle die Schale behutsam aus, als würdest du eine Miniatur-Landschaft gestalten.
6. Feinarbeit: Glätte alle Oberflächen sorgfältig mit dem Schnitzmesser. Der Übergang vom Stiel zur Schale kann glatt oder kantig sein.
7. Schleifprozess: Arbeite dich mit dem Sandpapier von grob nach fein durch. Es ist wie eine Massage für deinen Löffel - er wird es dir mit Glanz danken.
8. Ölbehandlung: Tränke deinen Löffel mit Öl. Es schützt das Holz und lässt es aufleuchten wie einen Herbstwald in der Abendsonne.
9. Trocknung und Bewunderung: Gönne deinem Kunstwerk eine Nachtruhe. Am nächsten Morgen hältst du nicht nur einen Löffel in der Hand, sondern ein Stück Waldmagie.

Weiterhin zeigen den Prozess viele großartige Menschen auf YouTube, daher schau dir am besten das Video unten an.

Der Mann im Video schnitzt ohne viele Worte einen Löffel aus Holz. Perfekt, um die Techniken genau zu studieren.

Erwarte nicht, dass dein erster Löffel genauso aussieht wie im Video. Das ist normal. :-)

Dein Stiel kann auch rund sein. Oder deine Löffelschale vielleicht kleiner.

Wichtig ist, dass du anfängst!

Ich habe losgelegt mit dem Schnitzen, weil ich richtig Lust darauf hatte. Ganz am Anfang sogar noch ohne Schnitzmesser und ohne Schälmesser. Einfache Küchenmesser mussten dafür herhalten.

Aber mach das nicht, es ist echt anstrengend und die Messer sind nicht fürs Schnitzen geeignet.

Hier siehst du aktuelle Ergebnisse mit Schnitzmessern:

Löffelformen und ihre Verwendungszwecke - Finde deinen perfekten Waldbegleiter

Kochlöffel schnitzen ist eine beliebte Variante, da sie sehr praktisch in der Outdoor-Küche sind.

Jede Form hat ihren eigenen Charme und Nutzen im Wald. Experimentiere mit verschiedenen Designs und finde heraus, welche am besten zu deinem Outdoor-Kochstil passen.

Denk daran: Jeder selbst geschnitzte Löffel erzählt seine eigene Geschichte.

• Der klassische Esslöffel: Dein Allrounder für jede Mahlzeit. Mit einer runden, ovalen und einer flachen Schale und einem geraden Stiel.
• Der Servierlöffel: Größer als der Esslöffel mit einer tieferen Schale. Perfekt um Eintöpfe oder Reis zu verteilen.
• Der Schöpflöffel: Mit einer tiefen runden und tiefen Schale und langem Stiel. Ideal für Suppen und zum Umrühren im Kessel über dem Lagerfeuer.
• Der Salz- und Pfefferlöffel: Klein und zierlich. Gut geeignet für die Küche zu Hause, wenn du Salz- und Pfeffertigel besitzt.
• Der Salatlöffel: Breit und flach mit leicht erhöhten Kanten. Perfekt um Salate zu mischen.
• Der Rührlöffel: Mit einem langen Stiel und flacher Schale. Kochlöffel selber machen ist eine tolle Möglichkeit, deine Outdoor-Kochausrüstung zu erweitern.
• Der Butterlöffel: Klein mit einer spitzen Schale. Ideal um Butter oder andere weiche Lebensmittel aus Behältern zu holen.

Häufige Fehler beim Löffelschnitzen und wie du sie vermeidest

Schnitzen für Anfänger kann herausfordernd sein, aber mit der richtigen Anleitung und etwas Übung wirst du schnell Fortschritte machen.

Da ich schon lange Löffel schnitze für mich allein oder in Gruppen, habe ich Fehler identifiziert, die mir am Anfang passierten oder ich auch bei Anfänger sehe:

1. Zu hastiges Arbeiten: Nimm dir Zeit! Schnelles Schnitzen führt oft zu Verletzungen und unsauberen Ergebnissen. Arbeite langsam und konzentriert.
2. Stumpfe Werkzeuge: Scharfe Messer sind sicherer und effektiver. Schärfe deine Werkzeuge regelmäßig und vor jedem Projekt. Lies hier: Warum ist ein scharfes Messer sicherer als ein stumpfes Messer?
3. Falsche Holzauswahl: Vermeide zu harte oder spröde Hölzer am Anfang. Bleib bei weichen Hölzern, bis du mehr Erfahrung hast.
4. Ungleichmäßige Dicke: Achte besonders bei der Löffelschale auf eine gleichmäßige Dicke. Zu dünne Stellen können später brechen.
5. Falscher Faserverlauf: Schnitze immer mit oder quer zur Faser, nie gegen sie. Das verhindert Absplitterungen und Risse.
6. Vernachlässigung der Sicherheit: Trage Handschuhe und schneide vom Körper weg. Deine Finger werden es dir danken!
7. Übermäßiges Schleifen: Zu viel Schleifen kann die natürliche Holzstruktur zerstören. Finde die richtige Balance zwischen glatt und charaktervoll.

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Und? Hast du nun Lust bekommen, mit dem Schnitzen anzufangen?

Was wirst du als Erstes in Angriff nehmen? Einen Löffel? Eine Figur? Eine Schale?

Schreib es anderen Lesern in die Kommentare und lass uns Erfahrungen austauschen!

Und wenn du eine ausführliche Video-Anleitung mit all meinen Tricks bevorzugst, dann schaue dir das Wildimpuls-Fernstudium an – dort zeige ich dir diese Fertigkeite Schritt für Schritt.

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