Die besten 5 Orte, um in der Wildnis zu überleben (oder einen Rückzugsort zu bauen)
Wäre es nicht gut zu wissen, wo sich ein perfektes Gebiet befindet, um ein Lager aufzubauen, um zu überleben, oder um im Voraus einen Rückzugsort zu errichten?
Von Martin Gebhardt. Schaue auf meine “Über mich”-Seite und abonniere meinen Newsletter.
👉 Das Wichtigste in Kürze
- Die Appalachen in Nordamerika bieten eine reiche Artenvielfalt, viele Wasserquellen und ein gemäßigtes Klima, was sie zu einem idealen Überlebensort macht.
- Die Nephin Beg Range in Irland ist ein abgelegenes Gebirgsgebiet mit viel unberührter Wildnis, ideal für diejenigen, die nach Abgeschiedenheit suchen.
- Alaska ist bekannt für seine ausgedehnten Wälder, Flüsse, Seen und Wildtiere, aber das extreme Wetter kann eine Herausforderung sein.
- Die russische Taiga ist eine raue und unversöhnliche Welt, bietet aber eine Fülle von Nahrungsquellen und Wasser.
- Der Valdivianische Regenwald in Südchile ist ein gemäßigter Regenwald mit einer unglaublichen Artenvielfalt und weniger extremen Temperaturen als viele nördliche Wälder.
Ich wünsche es dir nicht, aber stell dir vor, dass du deine Heimat verlassen musst.
Wäre es nicht gut zu wissen, wo sich ein perfektes Gebiet befindet, um ein Lager aufzubauen, um zu überleben, oder um im Voraus einen Überlebens-Rückzugsort zu errichten?
Egal, ob es sich nur um ein paar Wochen oder sogar um Monate handelt: Du willst bestimmt einen Platz auswählen, der deine Bedürfnisse beim Überleben in der Wildnis unterstützt.
Um in der Wildnis zu überleben, ist der beste Ort, ein bewaldeter Ort weit weg von Hauptstraßen. Es sollte reichlich fließendes Wasser sowie essbare Pflanzen und Holz enthalten, um Feuer zu machen und einen Unterschlupf zu bauen. Außerdem sollte das Wetter nicht zu extrem sein.
Lies weiter, um mehr über diese Orte zu erfahren, die diese Kriterien erfüllen und die Eigenschaften haben, das menschliche Leben angemessen zu unterstützen.
Wenn du nach einem erstklassigen Ort suchst, um einen Survival-Rückzugsort einzurichten, sind diese Informationen auch für dich relevant.
Die Baumdichte
Ich kann mir kaum vorstellen, dass eine Wüste oder die Steppe der perfekte Ort ist zum Überleben. Selbst unsere Vorfahren haben sich immer da niedergelassen, wo es Baumaterial (Holz) und Wasser gab.
Schau dir die meisten großen Städte in Deutschland an. Fast alle haben sich an einem Fluss entwickelt.
Gebiete mit einer hohen Baumdichte weisen die größte Artenvielfalt auf, sodass du Pflanzen findest, die du essen kannst. Darüber hinaus wohnen dort viele wilde Tiere, die du jagen kannst.
Aber nicht nur das, denn mit Bäumen ist so viel mehr möglich:
- Du erhältst lebenswichtiges Brenn- und Baumaterial
- Sie schützen dich vor Wind und Wetter
- Du kannst auf Bäume klettern und so einem Tier entkommen oder weit schauen
- Bäume liefern Nahrung, wie Früchte oder Rinde
- Die Innenrinde von einigen Baumarten liefert dir Material zur Seilherstellung
Genau genommen sind Wälder ein großartiger Ort zum Überleben, da sie mehrere Ressourcen bieten und dich gleichzeitig vor den Elementen schützen. Wasserfälle und Bäche fließen oft durch Wälder, sodass du eine Süßwasserquelle besitzt, da Verdursten eine der größten Bedrohungen für das Überleben im Freien darstellt. Wälder spenden dir Schatten, um eine Überhitzung oder einen Sonnenstich zu vermeiden.
Lass uns nun zusammen anschauen, welche konkreten Gebiete auf der Erde denn ideal wären.
Dafür habe ich mir die Global Forest Watch Map angeschaut, um die Gebiete zu finden, du am waldreichsten und abgelegensten sind.
Auf der Karte erkennst du, dass Kanada, Alaska, der nördliche Teil Südamerikas, der größte Teil Russlands, Irland, die Pazifikinseln und Zentralafrika eine hohe Baumbedeckung aufweisen.
Die Top 5 globalen Gebiete um zu überleben
Ich zeige dir nun Beispiele für Gebiete, die sich wunderbar eignen, um sich zurückzuziehen, ein permanentes Camp zu bauen, zu überleben oder um einfach nur weit weg zu sein, wenn S.H.T.F eintritt.
Alle haben eins gemeinsam: reichlich Wald, kein extremes Klima, zahlreiche Flüsse und Seen, etliche Tiere und eine breiten Vielfalt an Pflanzen.
Die Appalachen
Die Appalachen liegen im Osten Nordamerikas und sind ein bewaldetes Gebirgssystem.
Das Gebirge ist ungefähr 2400 Kilometer lang und erstreckt sich von den Long Range Mountains an der Westküste der kanadischen Insel Neufundland bis in den Norden des US-Bundesstaates Alabama.
In den Appalachen gibt es eine Fülle von Quarzit, eine Art Feuerstein, der sich zum Feuermachen eignet. Jedoch brauchst du dafür noch den eigentlichen Stein: den Pyrit bzw. Markasit, welcher stark eisenhaltig ist.
Außerdem stellst du mit Quarzit wunderbar einfache Werkzeuge her, wie Schneiden für Messer und Äxte.
In den Appalachen gibt es viele Birken, deren trockene Rinde ein perfekter Zunder ist, um damit ein Feuer zu entzünden.
Leider sind die meisten Flüsse und Seen in den Appalachen nicht sicher, um direkt daraus zu trinken. Koche daher unbedingt dein Wasser ab und versuche es davor noch zu filtern.
Da du dich dort in einem gemäßigten Klima befindest, findest du allerhand von essbaren Käfern, Termiten, Grillen, Ameisen und Würmern. Schau dir meinen Guide an, wenn du dich damit beschäftigst, demnächst mal Insekten zu probieren.
Aber auch viele genießbare Pflanzen wirst du finden. Achte jedoch darauf, dass du keine giftigen Pflanzen erwischt und lies dich vorher in die gängigsten essbaren Pflanzen, Bäume und Wurzeln ein.
Das Wetter kannst du dir in den Appalachen wie in Deutschland vorstellen und ist damit recht attraktiv zum Überleben.
Die Sommer sind mild bis heiß und in den Nächten kühl. Im Winter findest du eine schneereiche Landschaft vor, aber lange nicht so kalt und dunkel wie in Kanada.
Irlands Nephin Beg Range
Die "Nephin Beg Range" liegt im Norden der Grafschaft Mayo, Irland. Es ist ein großer Gebirgszug mit viel unberührter Wildnis.
In der Nähe liegt auch ein Nationalpark und einige der irländischen Survival- und Bushcraft-Schulen haben sich in den Bergen angesiedelt.
Damit du von der Zivilisation nichts mitbekommst, musst du also noch weiter in die Wälder eintauchen als die Kursteilnehmer und den vielen Wanderwegen aus dem Weg gehen.
Für diejenigen, die sich nach Abgeschiedenheit sehnen, sind diese Berge ideal - sie sind völlig unbewohnt und haben keine Straßen, sodass du isoliert bist.
Außerdem ist das Gebiet etwa 27.000 Hektar groß und voller Moore, Sümpfe und Kiefern- und Fichtenwälder. Wasserquellen und Wildtiere sind im Überfluss vorhanden.
Perfekt also, um ein Camp aufzubauen und es sich längerfristig einzurichten.
Alaska
Sicher hast du schon an Alaska gedacht, oder? In Survival-Fernsehserien und Dokumentation wird oft in Alaska gedreht oder die Teilnehmer befinden sich dort.
Alaska ist ein wunderschöner, wilder Staat mit ausgedehnten Wäldern, Flüssen, Seen, Nationalparks und Wildtieren. Es ist ausgesprochen einfach sich dort zurückzuziehen und ein Einsiedlerdasein zu leben.
Stell dir das aber nicht zu einfach vor, denn das extreme Wetter wird dich fordern. Besonders Menschen, die mit dem Wetter in Alaska keine Erfahrung haben, sind besonders gefragt.
Um sich an extremes Wetter anzupassen, sollten du lernen, wie du mehrere Arten von Unterkünften bauen kannst. Das kann zum Beispiel als Erstes ein Wilderness Survival Shelter oder eine Schneehöhle sein.
Im Winter wird es in Alaska sehr kalt, besonders im nördlichen Teil. Auch fällt dort viel Schnee, was den Alltag um einiges schwieriger gestaltet.
Vorteil an Alaska sind die vielen Nahrungsquellen für dich. Denn es gibt zahlreiche Fische, wie zum Beispiel die Lachse. Diese fängst du dort mit der bloßen Hand, wenn sie in ihre Laichgebiete schwimmen.
Auch pflanzliche Nahrung findest du in Alaska in Mengen sowie wilde Früchte, wie Beeren.
Allerdings machen die Fische und Beeren Alaska auch zur perfekten Umgebung für Bären, die gefährlich werden können.
Also stellst du besser sicher, dass du weißt, wie du mit Bären und Wölfen umgehst oder ihnen gleich aus dem Weg gehst.
Russlands Taiga
Endlose Wälder, keine Zivilisation, pure Wildnis: Das sind die abgeschiedenen Ecken Russlands. Aber bitte nicht gleich romantisch werden, denn ich meine damit hauptsächlich die Taiga.
Die russische Taiga ist eine raue und unversöhnliche Welt. Ein unvorbereiteter Tourist, der sich in den tiefen nördlichen Wäldern verirrt hat, hat eine relativ geringe Überlebenschance. Im Winter ist es noch schwieriger.
Die besten Zeiten, um in der Taiga etwas zu essen zu finden, sind im Sommer und im Herbst. In den Wäldern gibt es viele wilde Früchte, Kräuter und Farne. Du solltest dich immer an die goldene Regel im Wald erinnern - esse nur das, was du kennst.
Im Winter sieht das schon anders aus. Da ist die beste Option, kleine Tiere mit selbst gebauten Fallen zu fangen oder das Fischen zu versuchen.
In der Taiga gibt es kein Problem mit Wasser. Sie ist voll von Flüssen, Seen, Quellen und Bächen. Du kannst die Spuren wilder Tiere folgen – sie werden dich zum Wasser führen.
Die Taiga ist voller wilder Tiere, aber nur wenige von ihnen stellen eine ernsthafte Bedrohung für den Menschen dar: Bären, Wölfe und Wildschweine. Vermeide unbedingt den Kontakt mit ihnen.
Im Sommer solltest du anfangen dein Camp aufzubauen und es wirklich winterfest zu machen. Die Winter sind hart und ohne die nötigen Reserven, wird es brenzlig bis zum Ende des Winters.
Ein sehr interessantes Video von Ray Mears kann ich dir dazu empfehlen. Dort lebt er ein paar Tage mit den Einheimischen in Sibirien.
Valdivianischer Regenwald
Der Valdivianische Regenwald ist ein gemäßigter Regenwald im Süden Chiles. Er ist der drittgrößte Wald der Welt und der einzige gemäßigte Regenwald in Südamerika.
Es ist ein immergrünes und kalt gemäßigtes Ökosystem. 60 % der Pflanzen sind ureingesessen und es ist der einzige Regenwald mit Gletschern.
Das Tolle an einem gemäßigten Regenwald: Er ist ideal für das Überleben in der Wildnis und besitzt nicht die gleichen Tier- oder Giftrisiken wie tropische Regenwälder.
Starke Regenfällen könnten dich dort jedoch stören, aber damit wirst du sicher fertig, weil es grundsätzlich nicht sehr kalt wird. Feuer wirst du wohl nur zum Kochen brauchen oder um wilde Tiere fernzuhalten.
Die unglaubliche Artenvielfalt des Regenwaldes ermöglicht es dir, viele Nahrungsquellen und Heilpflanzen zu finden.
Insgesamt ist dieser Wald ideal für jemanden, der in einer feuchten, schönen Gegend mit weniger extremen Temperaturen als viele nördliche Wälder überleben möchte.
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Zusammenfassung
Wenn du in der Wildnis überleben willst, solltest du dir Gebiete nach diesen Kriterien aussuchen:
- gemäßigtes Klima
- hohe Walddichte
- vielen Wasserquellen
- essbaren Wildpflanzen
- hohe Tiervielfalt
Die nordamerikanischen Wälder sind deswegen ideal zum Überleben. Auch findest du dort weniger giftige Tiere sowie Pflanzen, als in tropischeren Gegenden.
Meine erste Survival-Regel ist: Gehe niemals ein Risiko ein, daher empfehle ich auch gemäßigte Zonen in einer Survival-Situation.
Insgesamt sind nordamerikanische Gebiete wie Alaska und die Appalachen meiner Meinung nach die besten Voraussetzungen für das Überleben in der Wildnis. Sicher gibt es aber auch anderen Gebiete auf der Erde mit idealen Plätzen.
Da ich in Deutschland lebe, würde ich nach Irland oder nach Russland aufbrechen – auch wenn Alaska meine erste Wahl wäre. Aber in einer Notsituation noch nach Alaska zu kommen, scheint mir äußerst unwahrscheinlich.
Welches Gebiet würdest du wählen?
Fragen und Antworten (Q&A) zum Thema
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Autor des Ratgebers
Martin Gebhardt
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