Tarp oder Zelt? Was ist besser? – Eine Liste mit Vor- und Nachteilen (+Umfrageergebnisse)
Ist ein Zelt oder ein Tarp besser fürs Camping? Beide besitzen Vor- und Nachteile, daher ist es essenziell zu überlegen, was für dich am besten funktioniert.
Von Martin Gebhardt. Schaue auf meine “Über mich”-Seite und abonniere meinen Newsletter.
👉 Das Wichtigste in Kürze
- Zelt bietet schnelleren Aufbau, besseren Schutz und Privatsphäre, aber ist teurer und schwerer
- Tarp ist vielseitig, leicht, günstig und ermöglicht bessere Sicht, aber weniger Schutz und Privatsphäre
- Tarps sind besser für Survival-Situationen, aber erfordern mehr Übung und Erfahrung
- Zelte sind für Anfänger und Gelegenheitscamper besser geeignet
- Die Wahl hängt von persönlichen Vorlieben, Komfort und Gewichtsbedenken ab
- Beide Optionen haben ihre Vor- und Nachteile, es ist wichtig, die richtige Wahl für deine Bedürfnisse zu treffen
Zelt oder Tarp?
Welches ist besser?
Was sind die Vor- und Nachteile der einzelnen Produkte?
Haben sie die gleiche Qualität? Welches ist günstiger in der Anschaffung? Welches schützt doch mehr?
Mache dir keine Sorgen, ich führe dich durch die Vorteile und Nachteile von Zelt und Tarp.
Ich war ausgiebig Zelten und schlief lange unter einem Tarp.
Hier sind meine Gedanken zu diesem Thema.
Was sagt die Community?
Ich habe einige Umfragen gestartet, weil ich wissen wollte, was am beliebtesten bei Outdoor-Fans ist. Ist es das Tarp oder das Zelt? Schau mal, das sind die Ergebnisse:
Die Vor- und Nachteile von einem Zelt
Vorteile vom Zelt
Schneller aufzubauen: Es gibt Tarp-Aufbauten, die genauso viel Schutz bieten wie ein Zelt, aber du musst einige Äste, Blätter usw. hinzufügen. Mit anderen Worten, es dauert lange, bis du einen guten Schutz besitzt. Ein gutes Zelt hingegen lässt sich in wenigen Minuten aufbauen.
Du benötigst nichts, um dein Zelt darauf aufzubauen: Viele Zelte sind völlig freistehend. Bäume oder Trekkingstöcke zum Befestigen von Abspannleinen sind nicht erforderlich. Du benötigst nicht einmal weichen Boden, um Heringe hineinzuschlagen. Du kannst dein Lager mitten auf einem Betonparkplatz aufschlagen, wenn du willst. Dies hängt natürlich von der Art des Zeltes ab, das du besitzt. Einige sind nicht freistehend und erfordern Stöcke zum Aufstellen. Ich bevorzuge freistehende Zelte, weil man sie überall aufstellen kann.
Besserer Schutz: Es gibt viele verschiedene Möglichkeiten, ein Tarp aufzustellen, aber keine davon ist so gut wie der Rundumschutz, den ein (Qualitäts-)Zelt bietet. Ein gutes wasserdichtes Zelt schützt dich von allen Seiten. Da Tarps immer teilweise geöffnet sind, kann Regen hereinblasen und den Boden durchnässen, wodurch du schließlich nass wirst. Vollständig geschlossene Zelte blockieren zudem den Wind in alle Richtungen. Das hilft dir, wärmer zu bleiben. Mit dem richtigen Stellplatz oder einem großen Tarp bleibst du jedoch auch weitgehend trocken.
Zelte halten dich wärmer: Auch wenn die Wände dünn sind, bieten Zelte eine gewisse Isolierung. Der geschlossene Raum fängt etwas Wärme ein, um dich in kalten Nächten wärmer zu halten. Tarps, die unter freiem Himmel sind, halten keine Wärme. Das bedeutet, dass du beim Camping mit Zelt mit einem etwas leichteren Schlafsack davonkommen kannst und genauso warm bleibst.
Schutz vor großen Tieren: Ein dünnes Nylonzelt hält einen Bären natürlich nicht auf. Ein Zelt bietet jedoch eine psychologische Barriere gegen Tiere. Du wirst vielleicht Geschichten von Campern gehört haben, die Bären um die Zelte schnüffeln hörten, aber nicht hineingegangen sind. Ein offener Unterstand aus einem Tarp bietet diesen Schutz nicht.
Schutz vor kleinen Tieren: Zelte verfügen im Allgemeinen über ein eingebautes Insektennetz oder einen Rundumschutz, damit Mücken, Zecken, Schnecken, Spinnen, Ameisen, Mäuse, Schlangen und andere Lebewesen draußen bleiben. Offene Tarps bieten diesen Schutz nicht. Die Lösung besteht darin, zusätzlich zu deinem Tarp ein Insektennetz oder einen Biwaksack zu verwenden, um zu verhindern, dass Lebewesen dich in der Nacht stechen, beißen oder stören.
Keine neuen Fähigkeiten erlernen, um zu zelten: Die meisten Menschen haben als Kind gelernt, wie sie in einem Zelt zelten. Und viele Zelte sind einfach aufzubauen – es reicht, die beiliegende Anleitung zu lesen. Tarps hingegen erfordern etwas Geschick, um sie richtig aufzustellen. Du musst lernen, wie du die Leinen richtig bindet und spannst. Das erfordert das Erlernen einiger Knoten. Der Prozess ist teilweise komplizierter.
Zelte bieten mehr Privatsphäre: Du besitzt mit einem Zelt deinen eigenen kleinen Raum abseits von Menschen. In deinem Zelt kannst du dich umziehen, deine Ausrüstung organisieren, dich wachsen und einfach eine Weile von den Menschen wegkommen. Das ist einer der Gründe, warum ich auf internationalen Reisen immer ein Zelt einpacke.
Zelte bieten mehr Sicherheit: Beim Campen auf einem Campingplatz verschließt du deine Gegenstände in deinem Zelt und musst dir nicht so viele Gedanken über Diebstahl machen. Du kannst sogar ein Schloss an deiner Zelttür anbringen, sodass jeder, der hinein will, dein Zelt aufschneiden muss. Es ist zwar möglich, dass jemand Ausrüstung aus deinem Zelt stiehlt, aber es ist weniger wahrscheinlich. Mit einem Tarp liegt deine Ausrüstung einfach im Freien und ist für jeden sichtbar. Du solltest deine Ausrüstung wegen der Diebstahlgefahr nicht wirklich unbeaufsichtigt lassen.
Zelte können ein ähnliches Gewicht wie Tarps besitzen: Wenn du nicht durch dein Budget eingeschränkt bist, sind ultraleichte Trekking-Zelte erhältlich, die im Gewicht mit einer Kombination aus Tarp und Biwak vergleichbar sind. Es ist möglich, ein Zelt mit einem Gewicht von etwa ca. 700 Gramm zu finden. Eine Cuben-Tarp (18 g/m²) und ein Bivy sind leichter, aber nicht sehr viel mehr.
Nachteile vom Zelt
Teuer: Gute und leichte Zelte können teuer werden – besonders solche für extreme Wetterbedingungen, wie Schnee. Und es ist nicht sinnvoll, ein Zelt zu kaufen, wenn du kein Qualitätszelt kaufst, das Regen, Wind und anderen harten Außenbedingungen standhält (hier mein Zelt-Kaufratgeber).
Zelte sind zerbrechlich: Zelte besitzen Reißverschlüsse und Stangen, die brechen können. Sie besitzen Böden, die Löcher bekommen können, wenn du keine Bodenplane verwendest. Tarps sind viel langlebiger.
Sperrig: Es gibt viele tolle leichte Zelte, aber keines davon ist so kompakt wie eine leichte Plane. Außerdem dienen Zelte keinem anderen Überlebenszweck, sodass z. B. viel Platz in deinem Bug-Out-Bag eingenommen wird.
Kondensation ist ein Problem in Zelten: Einige Zelte bieten eine schlechte Belüftung und ermöglichen es, dass sich im Inneren Kondenswasser ansammelt. Diese Kondensation kann sowohl von deinem Atem als auch von der Umgebung stammen. Wenn die Kondensation schlimm genug ist, wachst du möglicherweise in einem nassen Schlafsack auf. Tarps lassen jederzeit Luft durch, damit du trocken bleibst. Wenn du in einem Bivy unter deinem Tarp schläfst, ist Kondensation natürlich wieder ein Thema.
Zelte sind schwerer als Tarps: Ein durchschnittliches Zelt wiegt 2 bis 3 kg. Ein ultraleichtes Zelt wiegt etwa 1 - 1,5 kg. Das ist immer noch etwa doppelt so schwer wie das schwerste Tarp. Zelte erfordern Stangen und verwenden viel mehr Material, was das Gewicht erhöht. Wenn du nach einem möglichst leichten Campingaufbau suchst, bleib bei einem Tarp.
Zelte bieten schlechte Sicht: Wenn du in deinem Zelt sitzt, wirst du wahrscheinlich nur das sehen, was du vor deiner Tür findest. Das ist ärgerlich, wenn du in die Sterne schauen oder einen malerischen Campingplatz genießen willst. Wenn du hörst, dass sich eine Person oder ein Tier deinem Platz nähert, musst du dein Zelt verlassen, um einen Blick darauf zu werfen. Mit einem Tarp siehst du immer durch die Lücke zwischen dem Boden und der Unterseite deines Tarps.
Zelte werden heiß: Wenn morgens die Sonne auf dein Zelt knallt, ist es Zeit aufzustehen. Zelte wirken wie ein Ofen. Sie fangen Wärme ein. Tarps halten dich kühl, indem sie Schatten spenden und eine Brise Wind durchlassen.
Zelte sind nur auf Campingplätzen erlaubt: Leider darfst du in Deutschland nicht einfach im Wald dein Zelt aufstellen. Mit einem Tarp sieht das Ganze schon anders aus – das ist nämlich eine Grauzone, weil es gesetzlich nicht eindeutig geregelt ist.
Die Vor- und Nachteile von einem Tarp
Vorteile vom Tarp
Vielseitig: Es gibt viele Überlebenszwecke für ein Tarp, die vom Sammeln von Regenwasser bis zum Bau von Tierfallen reichen. Du nutzt es als Bodenplane, auf der du sitzen kannst, wenn der Boden nass ist. Du stellst es so, dass es Wind abhält oder tagsüber ein schattiges Plätzchen zum Ausruhen schafft. Die Stöcke, mit denen du dein Tarp aufstellst, sind z. B. auch deine Trekkingstöcke. Einige Tarps dienen sogar als Regenponcho. Wenn du auf die Anzahl der Gegenstände beschränkt bist, die du in deinen Rucksack mitnehmen willst, ist Vielseitigkeit wirklich wichtig.
Tarps sind haltbarer als Zelte: Du musst dir keine Sorgen machen, dass sich Reißverschlüsse verfangen oder Stangen brechen. Es gibt keinen Boden, durch den du ein Loch reißen kannst. Das Schlimmste, was deinem Tarp passieren kann, ist ein Riss, den du mit Flicken und Nähzeug reparierst (oder Duct tape). Du kannst dein Tarp in einen Packsack stopfen und es komprimieren, ohne sich Sorgen machen zu müssen, dass es beschädigt wird, wie du es bei einem Zelt tun würdest.
Feuer machen: Den Vorteil finde ich genial, denn Zelte sind geschlossene Strukturen und du kannst KEIN Feuer in einem Zelt machen. Selbst in der Nähe der Tür ist das bei einem Zelt nicht möglich. Im Gegensatz dazu kannst du (bei einigen Tarp-Aufbauten) ein Feuer vor oder sogar unterhalb des Tarps machen, um dich zu wärmen. Bei richtiger Montage reflektiert dein Tarp die Hitze des Feuers, um dich warmzuhalten.
Leicht und kompakt: Für eine Person sollte ein Tarp mindestens 2 × 3 Meter oder 3 × 3 Meter groß sein. Für mehrere Personen solltest du mit mindestens 3 × 4 Meter rechnen. Selbst eine größere Plane als diese ist immer noch kompakter und leichter als ein Zelt. Ultraleichte Tarps wiegen 140 Gramm, manchmal sogar 76 Gramm (die reine Plane ohne Abspannseile, etc.).
Weniger Kondensation: Da Tarps offen sind, ermöglichen sie mehr Luftströme. Dadurch wird die Bildung von Kondenswasser verhindert. Kondenswasser kann beim Camping ein gefährliches Problem sein. Unter feuchten Bedingungen kannst du in einem durchnässten Schlafsack aufwachen, wenn dein Unterschlupf nicht genügend Luftzirkulation bietet. Nasse Schlafsäcke verlieren ihre Wärme. Dies gilt insbesondere für Daunenschlafsäcke.
Tarps lassen sich äußerst klein verpacken: Da sie keinen Boden, kein Insektennetz oder Reißverschlüsse besitzen, nehmen Tarps in deinem Rucksack nur sehr wenig Volumen ein. Ein ultraleichtes Tarp lässt sich kleiner verpacken als ein Apfel. Selbst ein großes Tarp nimmt weniger als einen Liter Platz ein. Mein ultraleichtes Zelt nimmt doppelt so viel Volumen ein wie mein Tarp.
Günstig: Wenn du ein knappes Budget besitzt, kannst du in den örtlichen Baumarkt gehen und eine billige Plane, etwas Schnur und ein paar Pflöcke kaufen und dir so ein leichtes, wasserdichtes Camping-Setup für weniger als 20 Euro zulegen. Während billige Kaufhauszelte erhältlich sind, sind sie unglaublich sperrig und schwer. Für Camper mit knappem Budget bieten Tarps eine günstige, leichte Option.
Tarps sind legal: In Deutschland darfst du nicht einfach ein Zelt an beliebiger Stelle aufstellen. Mit einem Tarp im Wald zu schlafen, ist jedoch eine Grauzone. Zugegeben, das ist eine Art Schlupfloch. Es könnte sich jedoch als nützlich erweisen, wenn du wild campen oder in einem städtischen Gebiet campst. Lies hier mehr zu dem Thema „Ist Bushcraft legal?“.
Bessere Sichtbarkeit: Das hängt von deinem Stellplatz und Aufbau ab, aber im Allgemeinen ermöglichen Tarps eine 360-Grad-Sicht durch den Spalt zwischen der Unterseite der Plane und dem Boden. So siehst du, ob sich dir jemand oder etwas nähert.
Mehr Bewegungsfreiheit: Da ein Tarp oft keine Wände besitzt, kann ich mich leicht bewegen und ich besitze mehr Freiheiten. Das erleichtert das Ein- und Aussteigen erheblich.
Tarps halten kühler: Das ist schön zum Campen in einem heißen Klima oder im Sommer. In einem Tarp wirst du den leichten Wind spüren und er sorgt für Abkühlung. Zelte heizen sich wie ein Ofen auf, besonders zum Abend hin und wenn morgens die Sonne aufgeht.
Als Hängematte: Wenn du die Tricks kennst, nutzt du ein Tarp als Hängematte. Das hält dich vom kalten Boden und einigen lästigen Tierchen fern.
Einfache Reinigung: Tarps lassen sich schneller reinigen als Zelte. Ein Tarp breitest du nur aus und dann wischst du es ab.
Einfacher zu reparieren: Da ich immer etwas Duct Tape dabei habe, kann ich jederzeit mein Tarp reparieren. Ein defekter Reißverschluss am Zelteingang kann dir dein ganzes Wochenende vermiesen.
Tarps ermöglichen es dir, sich der Natur näher zu fühlen: Du schläfst im Grunde genommen draußen, wenn du mit einem Tarp campst. In einem Zelt steckst du in einem kleinen Raum fest, aus dem du nicht heraussehen kannst.
Tarp-Camping fühlt sich abenteuerlicher an: Da du der Natur mehr ausgesetzt bist, fühlt sich Camping unter einem Tarp wie ein Abenteuer an.
Nachteile vom Tarp
Käfer und Insekten: Die Käfer und Spinnen stören mich nicht mehr so sehr, aber nachts auf Schnecken zu rollen ist definitiv nicht angenehm. Und einmal vergaß ich mein Mückenschutz im Sommer – ich tat die ganze Nacht kein Auge zu. Ja, Insekten können daher definitiv zum Problem werden.
Kein isolierender Boden: Wenn dein Tarp groß genug ist, kannst du dich für einen Aufbau entscheiden, bei dem das Tarp den Boden bedeckt. Aber auch mit diesem Setup bleibst du am Boden. Wenn es nass ist, wirst du es am Körper spüren. Es besteht auch eine vielversprechende Chance, dass dein Schlafsack nass wird, was zu Unterkühlung führen kann.
Tarps halten dich nicht so warm: Da sie offen sind, fangen Tarps keine Wärme ein und bieten keine Isolierung. Das kann ein Problem sein, wenn du bei kaltem Wetter campst.
Mehr Übung erforderlich: Du kannst dir in meinem Wildimpuls-Programm viele Tarp-Aufbauten genau anschauen, dennoch musst du sie selbst ein paar Mal üben und testen. In die Wildnis hinauszugehen ist eine ganz andere Sache, besonders wenn du an einem kühlen Tag dein Tarp im Regen aufbaust.
Jedes Mal, wenn du dein Tarp aufbaust, musst du dich an die Umgebung anpassen. Der ideale Tarp-Stellplatz hängt vom Gelände deine Campingplatzes und vom Wetter ab. Es regnet vielleicht in der ersten Nacht und du stellst dein Tarp unter einer Reihe von Bäumen auf. In der nächsten Nacht richtest du dich in einem windigen Feld ein.
Jedes Mal, wenn du dein Tarp aufstellst, musst du deine Abspannleinen anpassen und die beste Neigung herausfinden. Das benötigt Zeit. Vor allem, wenn du gerade lernst. Die meisten kleinen Zelte sind in weniger als fünf Minuten aufgebaut und der Aufbau ist jedes Mal genau gleich.
Tarps sind nicht freistehend: Das ist für mich einer der größten Nachteile. Du benötigst etwas, woran du deine Plane binden kannst. Das können Trekkingstöcke oder Bäume sein. Ein freistehendes Zelt lässt sich auf jedem Stück ebenem Boden aufstellen.
Weniger Privatsphäre: Da ein Tarp nicht vollständig geschlossen ist, können die Leute fast immer hineinsehen. Das macht den Aufenthalt auf einem Campingplatz etwas umständlich. Es ist schön, etwas Privatsphäre zum Umziehen, Schlafen, Organisieren der Ausrüstung usw. zu besitzen. Einige Arten von Tarp-Aufbauten bieten ein wenig Privatsphäre, aber nicht so viel wie ein vollständig geschlossenes Zelt.
Ein Tarp-Aufbau kann so viel wiegen wie ein Zelt: Wenn du das zusätzliche Gewicht eines Biwaksacks oder Insektennetzes sowie Heringe, Seile und eine Trekkingstange berücksichtigst, kann das Gesamtgewicht mit dem eines ultraleichten Zeltes vergleichbar sein. Möglicherweise musst du auch einen etwas wärmeren Schlafsack mit einem Tarp nutzen, welcher insgesamt mehr wiegt.
Tarps halten dich nicht so trocken wie Zelte: Bei einem schweren Sturm kannst du nass werden. Regen kann in die Seiten unter der Plane blasen. Irgendwann wird der Boden nass und du wirst nass. Um trocken zu bleiben, solltest du dein Tarp mit einem wasserfesten Biwaksack kombinieren. Er hält Wasser, das in deinen Schlafsack eindringt, fern. Zelte, die vollständig versiegelt sind, halten dich unter allen Bedingungen trocken. Lies hier, wie du mit deinem Zelt im Wintersturm sicher bleibst.
Tarps sind im Dunkeln schwieriger aufzustellen: Da du Bäume finden musst, an denen du deine Abspannleinen anbindest und anpasst, kann das Aufstellen eines Tarps bei Nacht eine Herausforderung sein. Zelte werden immer exakt gleich aufgebaut, was den Aufbau des Lagers im Dunkeln erheblich erleichtert.
Tarps sind weniger sicher als Zelte: Da ein Tarp offen ist, können die Leute dich und deine Ausrüstung im Inneren sehen. In einem Zelt merkt man nicht, ob es besetzt ist oder nicht. Es ist weniger wahrscheinlich, dass jemand hineinschaut und was klaut.
Tarps eignen sich nicht für Wintercamping: Sie können die Schneelast nicht bewältigen, für die ein 4-Jahreszeiten-Zelt ausgelegt ist. Tarps bieten auch keine Isolierung, um dir zu helfen, warm zu bleiben, wie mit einem Holzzeltofen.
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Lerne, Überlebensunterkünfte aus natürlichen Materialien herzustellen
Es ist großartig, im Voraus zu planen und ein Tarp oder ein Zelt in deinem Rucksack zu besitzen.
Aber was ist, wenn dein Rucksack verloren geht oder gestohlen wird?
Keine Ausrüstung kann dein Wissen kompensieren, weshalb es wichtig ist zu lernen, wie du ein Shelter ohne Ausrüstung herstellst.
Beginne also zu üben, wie du Laubunterstände und Schneeunterstände baust. Du kannst dahin gehend nie genug vorbereitet sein.
Meine Haltung zur Debatte „Zelt oder Tarp?“
Für Survival-Situationen sind Tarps definitiv besser als Zelte. Die Wahl eines Tarps für deinen Unterschlupf ist jedoch nur dann sinnvoll, wenn du weißt, wie man es benutzt.
Das bedeutet nicht nur zu wissen, wie du das Tarp aufbaust – du musst auch besonders auf die Beschaffenheit des Bodens und der Lage schauen. Nass werden darfst du niemals, weil das einen Unterkühlung nach sich ziehen kann.
Tarps sind also definitiv nichts für Neulinge.
Wenn du neu im Survival bist, suche dir einen Experten oder übe es oft genug, bis du wirklich die verschiedenen Aufbauten für diverse Situationen beherrschst.
Selbst wenn du mit dem Einsatz von Tarps für einen Unterschlupf vertraut bist, bedeutet das nicht, dass du dich für eins entscheiden musst.
Besonders für Anfängerinnen und Anfänger ist ein Zelt die beste Wahl. Wenn du etwa das erste Mal im Wald schläfst oder bei niedrigen Temperaturen campst, dann empfehle ich dir klar ein Zelt.
Auch bei regnerischem Wetter oder wenn du noch nicht so vertraut mit Insekten bist, dann schnapp besser erst mal ein Zelt.
Ich bevorzuge in den meisten Situationen immer noch ein Zelt. Es ist oft schneller und einfacher einzurichten. Zelte bieten auch einen etwas besseren Schutz vor den Elementen. Ich halte sie für bequemer.
Das natürlich alles auf Kosten von etwas mehr Gewicht. Mein ultraleichtes Zelt (1,6 kg) wiegt ungefähr 1 kg mehr als meine leichte Biwak-/Planen-Kombination (ca. 600 g).
Ich werde mein Tarp weiterhin für kürzere Trips verwenden, bei denen ich mehr Wert auf Bushcraft und Gewicht lege. Momentan werde ich beide Arten weiterhin verwenden und experimentieren.
Abschließende Gedanken: Tarp Vs. Zelt
Am Ende des Tages hängt die Wahl wirklich von deinen persönlichen Vorlieben ab.
Wenn deine oberste Priorität ein möglichst leichtes Schlafsystem ist, ist wahrscheinlich ein Tarp (hier meine Bestenliste) die beste Option.
Du kannst deine gesamte Unterkunft auf weniger als 300 g reduzieren (Cuben-Tarp mit Moskitonetz, Abspannleinen und Heringen) und sogar auf 500 Gramm, wenn du dazu noch ein Bivy kaufst.
Die 500 Gramm sind die Hälfte des Gewichts eines Ultraleichtzeltes. Wenn du ein begrenztes Budget besitzt, besorgst du dir eine Baumarktplane und ein einfaches Bivy und dein leichter Unterstand für weniger als ein Viertel der Kosten eines ultraleichten Zeltes ist für den Anfang gemacht.
Wenn du jedoch Wert auf Komfort und Privatsphäre legst und nichts dagegen hast, ein zusätzliches Kilo zu tragen, ist ein Zelt immer noch die beste Option für eine Campingunterkunft. Oder du greifst auf eine Kombi zwischen Hängematte und Zelte: das Haven Tent.
Es gibt einen Grund, warum Zelte so beliebt sind: Sie sind meistens unkompliziert und schnell aufzubauen. Für den Gelegenheitscamper ist ein Zelt wahrscheinlich die beste Wahl.
Wie stehst du zur Debatte Tarp vs. Zelt? Welches bevorzugst du und warum?
Lass es mich in den Kommentaren wissen oder mache die Umfrage.
P. S. Du suchst die hochwertigste Outdoor-Ausrüstung? Dann gehts hier zu den Kaufratgebern. Finde hier meine Liste zur eigenen Ausrüstung, die ich regelmäßig nutze.
Autor des Ratgebers
Martin Gebhardt
Hey, ich bin Martin und ich bin Wildnis-Mentor. Auf meinem Blog lernst du die Basics sowie zahlreiche Details zum Outdoor-Leben. Schnapp dir meine 35 einfach umsetzbaren Survival-Hacks, um ab morgen nicht mehr planlos im Wald zu stehen. Lies mehr über mich auf meiner “Über mich”-Seite.
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