Gefahren im Wald – auf diese 15 Dinge solltest du achten

Gefahren im Wald – auf diese 15 Dinge solltest du achten

In der Wildnis lauern viele Gefahren: Tiere, morsche Bäume, Wetterumschwünge oder Krankheiten. Lerne, wie du diesen Gefahren im Wald einfach aus dem Weg gehst.

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👉 Das Wichtigste in Kürze

  • Werkzeuge: Sicherer Umgang mit Messern, Äxten und Sägen ist wichtig, um Verletzungen zu vermeiden.
  • Tiere: Wildtiere können gefährlich sein, insbesondere wenn sie Nachwuchs haben. Zecken und Parasiten stellen ebenfalls eine Bedrohung dar.
  • Totholz: Beim Aufbau eines Camps sollte man auf morsche Äste ("Witwenmacher") achten, die herunterfallen und Verletzungen verursachen könnten.
  • Wetter: Extreme Wetterbedingungen wie Regen, Sonne, Gewitter, Wasser, Eis, Hagel und Schnee können gefährlich sein und erfordern entsprechende Vorbereitungen.
  • Feuer: Ein Feuer kann sowohl eine Wärmequelle als auch eine Gefahrenquelle sein. Es sollte immer sicher und verantwortungsbewusst gehandhabt werden.
  • Pflanzen: Es gibt giftige Pflanzen, die essbaren Pflanzen sehr ähnlich sehen und daher leicht verwechselt werden können.

Der Wald flüstert. In jedem Rascheln der Blätter, in jedem Knacken eines Astes verbirgt sich eine Geschichte.

Manche erzählen von Leben, andere von Gefahren, die unsichtbar zwischen den Stämmen lauern – Tiere, morsche Bäume, jähe Wetterumschwünge oder verborgene Krankheiten.

Wäre es nicht fantastisch, diese Sprache zu verstehen? Genau zu wissen, wie du dich verhalten musst, um die Geschenke des Waldes, wie beim Wildpflanzen sammeln, ohne Risiko genießen zu können?

Darum soll es heute gehen. Wir werden die Herausforderungen des Waldes entzaubern, damit du ihnen mit Wissen und Respekt begegnen kannst.

Lass uns das Abenteuer beginnen.

Erste Waldregel: Respekt ist dein bester Kompass

(PS: Zu diesem Ratgeber gibt es auch den passenden Podcast. Höre ihn dir hier an.)

Früher war ich leichtsinnig. Ich dachte, Mut bedeutet, Risiken zu ignorieren.

Bis mir eines Tages die Realität mit der Schärfe von geschliffenem Stahl eine Lektion erteilte.

In einem unachtsamen Moment, geblendet von Routine, schwang ich die Axt – und traf mein eigenes Bein.

Ein Schnitt im Bein, verursacht durch eine Axt, als Mahnung für mehr Vorsicht.
Ein Schnitt im Bein, verursacht durch eine Axt, als Mahnung für mehr Vorsicht.

Ein eiskalter Schock durchfuhr mich. Mein Sohn war dabei, und das Einzige, was ich dachte, war: "Bleib ruhig. Versetze ihn nicht in Panik." Das Bluten war nicht stark, aber der klaffende, 2 cm lange Riss in meinem Schienbein war ein hässlicher Anblick. Zum Glück war der Knochen verschont geblieben.

Ein befreundeter Sanitäter riet mir, die Wunde nähen zu lassen, doch in unserer Gegend hatte kein Arzt mehr geöffnet. Die nächsten drei Tage pochte der Schmerz bei jedem Schritt. Doch die Wunde schloss sich, verheilte sauber.

Heute erinnert mich eine feine, weiße Narbe täglich an diese Lektion. Sie ist mein persönlicher Kompass, der mich von Leichtsinn abhält. Und sie führt uns direkt zur ersten großen Herausforderung im Wald...

1. Deine Werkzeuge: Hungrige Helfer

Deine Axt, dein Messer, deine Säge – sie sind keine toten Gegenstände. Sie sind hungrige Werkzeuge, die darauf brennen, Holz zu spalten und zu formen.

Aber sie unterscheiden nicht zwischen einem Ast und deinem Finger. Der sichere, bewusste Umgang mit ihnen ist kein optionaler Punkt auf einer Liste – er ist das Fundament von allem.

Dazu gehört auch die Erkenntnis: Eine stumpfe Klinge ist ein Verräter. Sie beißt sich nicht ins Holz, sondern rutscht ab, oft mit verheerender Kraft in eine unvorhergesehene Richtung. Der Mythos des "sicheren" stumpfen Messers hat schon zu unzähligen Verletzungen geführt.

Eine oberflächliche Schnittverletzung, die sich ohne Pflege entzünden kann.
Eine oberflächliche Schnittverletzung, die sich ohne Pflege entzünden kann.

Sobald der letzte Span gefallen ist, sobald deine Arbeit getan ist, gehört das Werkzeug zurück in sein Zuhause.

Die Klinge in die Scheide, das Sägeblatt eingeklappt.

Denn Unfälle sind selten Zufall. Sie sind das Ergebnis von Unwissenheit oder einem kurzen Moment der Nachlässigkeit.

PS: In meinem Wildimpuls-Programm widmen wir uns intensiv der Kunst, Messer, Säge und Axt zu deinen sicheren und verlässlichen Partnern zu machen.

2. Die Tiere: Stumme Bewohner mit eigenen Regeln

Plötzlich erstarrt die Welt um dich herum. Kein Vogel zwitschert mehr.

Aus dem Augenwinkel siehst du eine Bewegung – eine Bache mit ihren Frischlingen, die grunzend den Boden durchwühlt. Oder du erhaschst den flüchtigen Blick eines Wolfes, der lautlos den Pfad kreuzt.

Eine Wildschweinbache mit ihren Frischlingen. Ein Anblick, der Respekt und Abstand erfordert.
Eine Wildschweinbache mit ihren Frischlingen. Ein Anblick, der Respekt und Abstand erfordert.

In Deutschland kommen direkte Angriffe von Großtieren selten vor, doch Respekt und Wissen sind entscheidend. Der Instinkt einer Mutter, ihre Jungen zu verteidigen, ist eine der stärksten Kräfte der Natur.

Doch die größte Gefahr lauert oft im Kleinen. Die winzige Zecke, die im hohen Gras auf einen Wirt wartet. Ein Kadaver, der ein Gewässer verunreinigt hat.

Berühre niemals tote Tiere. Krankheiten wie die Hasenpest (Tularämie) oder der Vogelgrippevirus (H5N8) können so übertragen werden.

Selbst die Spuren, die sie hinterlassen – Losung (Kot) und Gewölle (Speiballen) – sind mit Vorsicht zu genießen. Sie sind faszinierende Zeugnisse des Waldlebens, aber auch potenzielle Träger von Viren oder Bakterien.

Frische Losung eines Wildschweins auf dem Waldboden.
Frische Losung eines Wildschweins auf dem Waldboden.

Wenn du Gewölle für eine Untersuchung sammelst, trage Handschuhe. Eine 14-tägige Quarantäne bei Raumtemperatur oder ein kurzer "Backgang" im Ofen machen sie sicher für die nähere Betrachtung.

3. Totholz: Die stillen Riesen über dir

Bevor du deine Hängematte spannst oder dein Zelt aufbaust, knick den Kopf in den Nacken und lausche.

Hörst du dieses leise, verräterische Knarzen im Wind? Siehst du dort oben den dicken Ast, der schon seine Rinde verliert und fahl gegen den Himmel ragt?

Das ist ein „Witwenmacher“. Er wartet nur auf eine starke Böe oder das Gewicht von nassem Schnee, um herabzustürzen.

Ein massiver, toter Ast hängt in einer Baumkrone – eine tödliche Gefahr.
Ein massiver, toter Ast hängt in einer Baumkrone – eine tödliche Gefahr.

Besonders Bäume mit weichem Holz wie Pappeln, Weiden oder Linden geben schnell nach. Doch auch eine mächtige Eiche oder Buche kann morsche Äste tragen. Dein Blick nach oben ist deine wichtigste Lebensversicherung für eine ruhige Nacht.

Lies auch: Wie du die ideale Lage für dein Bushcraft-Camp findest

4. Das Wetter: Der wahre Herrscher des Waldes

Du bist nur Gast. Der wahre Herrscher des Waldes ist das Wetter. Es schreibt die Regeln und du tust gut daran, seine Sprache zu lernen.

Die Gesichter des Wetters

  • Der kalte Regen: Ein plötzlicher Temperatursturz kündigt ihn an, dann peitschen die ersten kalten Tropfen auf deine Haut. Im Sommer eine Erfrischung, in der kühlen Jahreszeit der Beginn von gefährlicher Unterkühlung. Dein Tarp, dein Poncho – sie müssen griffbereit sein, nicht tief im Rucksack vergraben.
  • Die sengende Sonne: Sie blendet und wärmt, aber sie kann auch gnadenlos zustechen. Ein Sonnenstich raubt dir den klaren Verstand. Suche den Schatten alter Bäume, gönn dir Pausen. Ein einfacher Hut ist dein bester Schutz.
  • Das grollende Gewitter: Der Himmel verdunkelt sich und in der Ferne grollt es. Das ist kein Schauspiel, das ist eine Warnung. Blitze suchen sich den höchsten Punkt. Sei nicht dieser Punkt. Fliehe von offenen Feldern in den Wald hinein (aber nicht unter einzelne, hohe Bäume) oder kauere dich in die Nähe eines Strommastes.

Alle Details zum richtigen Verhalten findest du in meinem Ratgeber: "Ist es gefährlich, bei Gewittern zu zelten?"

Ein Zelt bei Gewitter auf offenem Feld ist eine lebensgefährliche Situation.
Ein Zelt bei Gewitter auf offenem Feld ist eine lebensgefährliche Situation.
  • Das tosende Wasser: Ein starker Regen verwandelt den sanften Bach, an dem du dein Lager aufgeschlagen hast, in einen reißenden Strom. Im Gebirge drohen Sturzfluten. Baue dein Camp niemals direkt in einer Senke oder zu nah am Ufer.
  • Das heimtückische Eis: Unsichtbar und spiegelglatt überzieht es Wege und Steine. Ein falscher Schritt, und ein Knochen ist gebrochen. Im Winter sind gute Schuhe und ein wachsamer, langsamer Schritt gefragt.
  • Der brutale Hagel: Stell dir vor, der Himmel selbst wirft mit Steinen nach dir. Hagelkörner können die Größe von Tennisbällen erreichen und haben eine immense Zerstörungskraft. Das größte gemessene Korn wog 1970 in Kansas 766 Gramm. Suche sofort Schutz unter einem Felsvorsprung oder in dichtem Nadelwald.
Dunkle Gewitterwolken kündigen oft Sturm und Hagel an.
Dunkle Gewitterwolken kündigen oft Sturm und Hagel an.
  • Der erdrückende Schnee: Er malt eine zauberhafte Winterlandschaft, aber er bringt auch eine beißende Kälte, die dir unerbittlich die Wärme aus dem Körper zieht. Warme Kleidung ist Pflicht. Wer im Winter draußen schläft, kämpft einen ständigen Kampf um jeden Grad Körperwärme. Ein Schneesturm kann dich in Minuten orientierungslos machen oder dein Lager unter sich begraben.
  • Die schluckende Dunkelheit: Sie kommt nicht, sie schleicht sich an. Sie verschluckt die Konturen, verwandelt vertraute Pfade in ein Labyrinth aus Schatten. Jedes Geräusch lässt dich zusammenzucken. Und das alles nur, weil die kleine, rettende Stirnlampe tief im Rucksack vergraben liegt. Ab 15 Uhr im Winter gehört sie in deine Hosentasche.

Lesetipp: 8 Tipps, um im Winter besser zu wandern

5. Das Feuer: Freund und wildes Tier zugleich

Das Knistern der Flammen, der Tanz der Funken, die wohlige Wärme auf deiner Haut – ein Lagerfeuer ist das Herz deines Camps. Doch es ist auch ein wildes Wesen.

Es lauert und giert danach, sich auszubreiten. Eine unachtsame Sekunde, und die Flamme züngelt an deinem Hosenbein oder greift auf das trockene Laub über.

Wusstest du, dass bei Bränden die meisten Menschen nicht verbrennen, sondern am Rauch ersticken?

Behandle dein Feuer mit dem Respekt, den es verdient:

  • Atme niemals den Rauch ein.
  • Entfache es nur an gut belüfteten Orten, niemals in einer Höhle.
  • Prüfe den Raum über dem Feuer – hängen dort entzündbare Äste?
  • Schaffe eine sichere Feuerstelle, frei von brennbarem Material.
  • Habe immer genug Wasser oder Sand zum Löschen griffbereit.
  • Lass es niemals, niemals allein.
Eine unsicher angelegte Feuerstelle direkt auf brennbarem Waldboden.
Eine unsicher angelegte Feuerstelle direkt auf brennbarem Waldboden.

Werde mit diesen Ratgebern zum Feuer-Profi:

6. Pflanzen: Köstliche Nahrung und tödliche Fallen

Der Wald ist ein gedeckter Tisch voller Vitamine und Aromen. Doch neben den Köstlichkeiten wachsen auch die Verführer – giftige Doppelgänger, die ihren essbaren Verwandten zum Verwechseln ähnlich sehen.

Du findest eine Pflanze, die exakt wie Bärlauch aussieht. Der Geruch scheint zu stimmen. Aber was, wenn es doch die Herbstzeitlose ist, deren Blätter sich dazwischengemogelt haben?

Bist du bereit, für dieses eine Abendessen alles zu riskieren? Deine Neugier gegen einen qualvollen Tod durch Atemlähmung einzutauschen?

Essbare Pflanzen (v.l.n.r.): Vogelmiere, Löwenzahn, Spitzwegerich. Aber kennst du auch ihre gefährlichen Doppelgänger?
Essbare Pflanzen (v.l.n.r.): Vogelmiere, Löwenzahn, Spitzwegerich. Aber kennst du auch ihre gefährlichen Doppelgänger?

Der goldene Weg zum sicheren Sammler ist paradox: Lerne zuerst die Giftpflanzen! Erst, wenn du den Feind kennst, kannst du den Freund sicher erkennen.

7. Federn: Zarte Schönheit mit unsichtbarem Risiko

Eine schillernde Feder auf dem Moos – ein kleines Kunstwerk der Natur. Aber kann sie gefährlich sein? Das Risiko ist minimal, aber es existiert. Auf Federn können Viren haften, insbesondere in Gebieten mit gemeldeter Vogelgrippe.

Eine einzelne Feder liegt auf dem moosigen Waldboden.
Eine einzelne Feder liegt auf dem moosigen Waldboden.

Besonders Kinder, die gefundene Schätze gerne in den Mund nehmen, haben ein höheres Risiko. Die Viren an der Hand sind harmlos, doch sobald sie über Mund oder Nase in den Körper gelangen, wird es kritisch.

Die einfachste Schutzmaßnahme ist hier die beste: gründliches Händewaschen.

PS: Hier findest du mehr Antworten zur Vogelgrippe.

8. Das Gelände: Der Wald als Hindernisparcours

Für den ungeübten Fuß ist der Wald ein einziger Hindernisparcours. Wurzeln werden zu Stolperfallen, weicher Boden raubt die Kraft, dichtes Gestrüpp zerrt an der Kleidung.

Ein Moor oder Sumpfgebiet im Wald stellt eine ernsthafte Gefahr dar.
Ein Moor oder Sumpfgebiet im Wald stellt eine ernsthafte Gefahr dar.

Und das sind nur die kleinen Herausforderungen. Ein steiles Geröllfeld oder ein trügerischer Sumpf, der unter einer dünnen Pflanzendecke lauert, können schnell zu lebensgefährlichen Fallen werden.

Dein wichtigstes Werkzeug hier: Deine Augen. Schau, wohin du trittst. Jeder Schritt zählt.

9. Übermut: Der schlechteste Kompass

Erinnerst du dich an den einen Jungen in der Schule? Den, der immer alles besser konnte, der Angst für eine Schwäche hielt, der Draufgänger?

Draufgängertum und Angeberei führen im Wald schnell zu Fehlern.
Draufgängertum und Angeberei führen im Wald schnell zu Fehlern.

Übermut ist wie ein schlechter Kompass. Er zeigt dir zwar eine Richtung, aber fast immer die falsche – direkt in die Gefahr.

Diese Angeber, die als erste freihändig Fahrrad fuhren, waren auch die Ersten, die es ohne Zähne taten. Im Wald ist Besonnenheit deine größte Stärke. Sie schafft Vertrauen und bringt dich und deine Gruppe sicher ans Ziel.

10. Angst und Panik: Das laute Rauschen im Kopf

Dein Herz beginnt zu rasen. Deine Hände werden feucht, der Griff um dein Messer verkrampft sich. Du merkst, wie der Tunnelblick einsetzt. Das ist der Moment, in dem du das Werkzeug aus der Hand legst. In dem du innehältst.

Angst und Panik sind schlechte Ratgeber und führen zu Unfällen.
Angst und Panik sind schlechte Ratgeber und führen zu Unfällen.

Angst ist ein archaisches Signal. Aber Panik ist ihr lauter, dummer Bruder. Panik führt zu verstauchten Knöcheln, tiefen Schnittwunden und fatalen Fehlentscheidungen.

Spürst du sie aufsteigen, schalte einen Gang zurück. Atme tief durch. Benenne drei Dinge, die du siehst. Spüre den Waldboden unter deinen Füßen. Lass dich nicht hetzen – weder von anderen noch von dir selbst.

11. Allergien: Der Feind in deinem eigenen Körper

Kennst du die Reaktionen deines Körpers wirklich? Ich erinnere mich an einen Camp-Teilnehmer. Er hatte sich vorbildlich mit Mückenschutz eingesprüht. Doch als er am Lagerfeuer saß, rutschten seine Hosenbeine hoch und entblößten seine Knöchel. Eine Einladung für jede Mücke im Umkreis.

Nach wenigen Minuten waren seine Knöchel ein Schlachtfeld unzähliger Stiche. Sein Körper, der diese massive Attacke nicht kannte, reagierte mit einer heftigen allergischen Schwellung.

Eine allergische Reaktion auf der Haut, die zu starken Schwellungen führen kann.
Eine allergische Reaktion auf der Haut, die zu starken Schwellungen führen kann.

Am Ende konnte er kaum noch laufen. Eine einfache Allergie-Tablette war seine Rettung. Diese kleine Pille gehört in jedes Erste-Hilfe-Set, besonders wenn du noch nicht weißt, wie dein Körper auf die intensive Begegnung mit der Natur reagiert.

12. Wasser: Kristallklare Täuschung

Ein kristallklarer Bach plätschert über moosbewachsene Steine. Eine Einladung, die Flasche zu füllen und den Durst zu stillen.

Doch im Unsichtbaren tanzt die Gefahr. Bakterien, Parasiten und Viren. Auch wenn es oft gut geht – gehe niemals dieses Risiko ein.

Ein einfacher Wasserfilter kann Partikel entfernen, aber nicht alle Keime.
Ein einfacher Wasserfilter kann Partikel entfernen, aber nicht alle Keime.

Viele gängige Wasserfilter entfernen Bakterien und Protozoen zuverlässig, aber nicht die viel kleineren Viren. Um Wasser wirklich sicher zu machen, ist Abkochen die Goldstandard-Methode. Alternativ gibt es spezielle Wasser-Entkeimer (Purifier), die auch Viren eliminieren können.

Und es versteht sich von selbst: Wasser in der Nähe von Städten, Industrie oder gedüngten Feldern ist tabu. Chemische Verunreinigungen kannst du nicht abkochen.

PS: Lerne alles über das Lebenselixier in meinem ultimativen Guide: "Trinkwasser finden, sammeln, filtern und trinkbar machen"

13. Orientierung: Der Rausch der Spur

Du bist einer Fährte gefolgt, im Moment völlig versunken. Die Welt um dich herum ist verschwunden. Dann blickst du auf.

Und stehst im Nirgendwo. Kein Pfad. Kein vertrauter Baum.

Nur Wald, in alle Richtungen.

Ein Kompass ist ein unverzichtbares Werkzeug, um die Orientierung zu behalten.
Ein Kompass ist ein unverzichtbares Werkzeug, um die Orientierung zu behalten.

So erging es mir beim Pilzesammeln. Ich schlug mich ins Unterholz, fand reiche Beute und verlor dabei völlig die Richtung.

Ein kaltes Gefühl der Panik kroch mir den Nacken hoch. Kein Handyempfang. Es hat eine gefühlte Ewigkeit gedauert, bis ich den Weg zurückfand. In diesen Minuten ging mir der A... gehörig auf Grundeis.

Deine Versicherung: Eine Karte und ein Kompass. Und ein Smartphone mit vollem Akku und Offline-Karten. Verlasse dich niemals nur auf die Technik.

Lesetipp: Wie benutze ich einen Kompass mit Karte? – Der komplette Beginner-Guide mit Video

14. Jäger: Die stillen Schatten der Dämmerung

Die Dämmerung legt einen blauen Schleier über den Wald. Es ist die Stunde der Jäger.

Wenn du in dieser Zeit unterwegs bist oder gar draußen schläfst, ist besondere Umsicht geboten. Im schwindenden Licht kann eine geduckte Gestalt schnell mit einem Wildtier verwechselt werden.

Ein Jäger auf dem Hochsitz in der Dämmerung.
Ein Jäger auf dem Hochsitz in der Dämmerung.

Die größte Gefahr sind nicht gezielte Schüsse, sondern Querschläger – Kugeln, die von einem Stein oder einem harten Baum abprallen.

Mache dich sichtbar. Ein Hut in einer Signalfarbe oder ein reflektierendes Band am Rucksack kann in diesen kritischen Minuten den Unterschied ausmachen.

Mein kreativer Tipp, einen Zettel auf einen Hochsitz zu legen, ist zwar gut gemeint, birgt aber das Risiko einer Verwarnung für das illegale Wildcampen.

Sichtbarkeit ist die sicherere Methode!

Lesetipp: Ist Schlafen im Wald erlaubt? [Strafen und Alternativen]

15. Pilze: Ein russisches Roulette für Unwissende

Mein Rat ist hier kurz und kompromisslos: Lass die Finger davon, wenn du kein absoluter, geprüfter Experte bist.

Selbst Sammler mit 30 Jahren Erfahrung haben sich schon vergiftet und sind gestorben. Ein kleiner Moment der Unachtsamkeit, ein Pilz, der an einem neuen Ort plötzlich anders aussieht – das genügt.

Eine Handvoll gesammelter Pilze. Sind sie alle sicher?
Eine Handvoll gesammelter Pilze. Sind sie alle sicher?

Wenn du es doch tust, sei dein eigener Vorkoster.

Vergifte nicht deine ganze Familie. Jemand muss dich schließlich ins Krankenhaus fahren können.

Bei Pilzen gelten dieselben brutalen Regeln wie bei Giftpflanzen: Ein Fehler kann der Letzte sein.


Und nun atme tief durch. Gehe diese Liste im Kopf durch. Es geht nicht darum, Angst zu schüren. Es geht darum, Wissen gegen Unsicherheit zu tauschen. Respekt gegen Leichtsinn.

Gab es bei dir Situationen, die du heute mit anderen Augen siehst? Eine Entscheidung, die du so nie wieder treffen würdest?

Schreib es mir in die Kommentare. Deine Erfahrung ist eine wertvolle Lektion für uns alle.

Ich wünsche dir einen stets sicheren und erkenntnisreichen Aufenthalt im Wald. Genieße diese wundervolle Welt mit offenen Sinnen und klugem Verstand.

Dein Martin vgwort

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Martin Gebhardt

Autor des Ratgebers


Martin Gebhardt

Hey, ich bin Martin und ich bin Wildnis-Mentor. Auf meinem Blog lernst du die Basics sowie zahlreiche Details zum Outdoor-Leben. Schnapp dir meine 35 einfach umsetzbaren Survival-Hacks, um ab morgen nicht mehr planlos im Wald zu stehen. Lies mehr über mich auf meiner “Über mich”-Seite.

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