
5 Schlüssel-Fertigkeiten, die dein Bushcraft-Messer zur Verlängerung deines Arms machen
👉 Das Wichtigste in Kürze
- Dein Bushcraft-Messer ist ein multifunktionales Werkzeug, das du für verschiedene Aufgaben einsetzen kannst, einschließlich der Herstellung von Feuermaterialien, dem Fällen von Bäumen, dem Herstellen von Kerben und dem Schnitzen.
- Ein Full Tang Messer, das aus einem durchgehenden Stück Stahl besteht, ist besonders robust und vielseitig. Die ideale Klingenlänge liegt zwischen 10 und 12 cm.
- Beim Herstellen von Feuermaterialien nutzt du dein Messer, um Zunder, Zündmaterial und Brennmaterial zu sammeln und zu bearbeiten. Dabei solltest du dein Messer so wenig wie möglich belasten.
- Das Fällen von Bäumen mit einem Messer ist möglich, aber nur bei Bäumen mit überschaubarer Größe. Für größere Bäume sind Axt oder Säge erforderlich.
- Schnitzen ist eine wichtige Fertigkeit, die du mit deinem Bushcraft-Messer erlernen solltest. Du kannst damit nützliche Werkzeuge wie Löffel, Schalen und Bretter herstellen.
Dein Bushcraft-Messer ist nicht einfach nur ein Werkzeug:
Es ist dein treuester Sidekick – wie Robin für Batman. Nur ohne Cape, dafür mit richtig scharfen Argumenten.
Doch damit es das sein kann, brauchst du nicht nur das richtige Wissen, sondern auch das richtige Werkzeug.
Bevor wir in die essenziellen Fertigkeiten eintauchen, werfen wir einen Blick darauf, wie dein idealer Partner in Stahl aussieht
Dein Partner in Stahl: Das richtige Messer wählen
Für Bushcraft brauchst du ein Messer, das vielseitig, stabil und legal ist. Die wichtigsten Kriterien:
- Full Tang: Full Tang: Klingt wie ein asiatischer Kampfstil – ist aber einfach nur durchgehender Stahl, der dir nicht beim ersten Ast um die Ohren fliegt.
- Klingenlänge: 10–12 cm sind ideal – lang genug zum Spalten, kurz genug zum Schnitzen
- Multifunktionalität: Klein genug für Präzision, robust genug für Notfälle

Achtung: In Deutschland gilt: Alles über 12 cm bleibt daheim. Dein Messer soll Feuer machen – keine Paragraphen brennen. (§42a WaffG).
Warum Full Tang unverzichtbar ist
Full Tang Messer sind Messer, die aus einem durchgehenden Stück Stahl bestehen. Die Klinge des Messers reicht von der Klingenspitze bis zum Ende des Griffs. In Deutschland sagt man auch "Vollerl-Messer".
Auf der Grafik siehst du die Unterschiede und Begrifflichkeiten.
Ein Full Tang Messer ist durch das durchgehende Stück Stahl besonders robust, stabil und belastbar.

Klingenlänge & Rechtliches: Sicher unterwegs
Achte darauf, dass du unter 12 cm Klingenlänge bleibst. Jedenfalls, wenn du Bushcraft als Hobby betreibst. In einer Notfallsituation ist das natürlich egal.
Das hat noch den weiteren Vorteil, dass du in Deutschland dieses feststehende Messer öffentlich führen darfst. Du wirst also keine Probleme mit dem Gesetz bekommen.
Alle feststehenden Messer mit einer Klingenlänge über 12 cm darfst du nicht im öffentlichen Raum tragen (der Besitz ist erlaubt).
Hier der Auszug aus dem Waffengesetz, § 42a:
Es ist verboten: … feststehende Messer mit einer Klingenlänge über 12 cm … zu führen.
Da es mir schwergefallen ist, das richtige Messer zu finden, habe ich diesen Hilfe-Artikel geschrieben: Das richtige Messer finden [Grundlagen-Guide].
Wenn du dir nicht sicher bist, ob dein Messer legal oder nicht ist, so schaue in meinen exklusiven "Ratgeber Messer-Recht in Deutschland".
Du hast nun verstanden, welches Messer dich sicher und vielseitig begleiten sollte – stabil, handlich und legal.
Aber das beste Werkzeug ist nutzlos ohne das Können, es auch meisterhaft einzusetzen.
Welche Fertigkeiten sind also absolut entscheidend für dein Überleben und Wohlbefinden in der Wildnis? Bereit, dein Können auf die nächste Stufe zu heben? Hier sind die 5 Schlüssel-Fertigkeiten, die jeder Bushcrafter beherrschen muss:
Diese 5 Skills machen dich zum Bushcraft-Meister
Du solltest in der Lage sein, fünf Hauptaufgaben mit deinem Gürtelmesser zu erledigen:
- Feuermaterialien herstellen
- Feuer machen
- Einen Baum fällen
- Kerben herstellen
- Schnitzen
Ich denke, dass diese Messer-Fertigkeiten die wichtigsten sind. Gerade dann, wenn du dich in einer Notfallsituation befindest und du nur dein Messer dabei hast.
PS: Falls dir mal die Schnitzideen ausgehen, kann ich dich mit meinem gratis PDF mit neuen Projekten versorgen!
1. Feuer meistern: Zunder, Holzlocken & Batoning
Feuer braucht drei Dinge: Zunder, Zündmaterial, Brennholz.
- Zunder: Verwende den 90°-Rücken deines Messers (nicht die Schneide!), um Rinde oder Kienspan abzuschaben (hier alles zu Zunder).
- Feathersticks: Schnitze feine Holzlocken mit der Klinge – sie entzünden sich leicht, wenn der Zunder brennt (hier mehr zu Feathersticks).
- Batoning: Zum Spalten von Holz schlägst du mit einem Knüppel auf den Messerrücken. Achte darauf, dass dein Messer stabil ist (Full Tang!) und die Klinge mindestens 2,5 cm aus dem Holz ragt.
Nutze dein Messer sparsam, um es zu schonen – nimm, was die Natur bietet, bevor du schneidest.

Tipp: Wenn du noch mehr über Zunder und Feuermachen lernen möchtest, dann schau dir mein Buch "Die Feuer-Fibel" an.
Zunder gewinnen (Der Trick mit dem Messerrücken)
Bei der Herstellung von Zunder nutzt du dein Messer, um von der Birkenrinde oder dem Kienspan (Was ist ein Kienspan?) feine Späne abzuschaben. Das machst du aber am besten nicht mit der scharfen Seite deines Messers, sondern mit dem Messerrücken.
Dieser sollte daher im rechten Winkel geschliffen und nicht abgerundet sein. Denn wenn dein Messerrücken abgerundet ist, wirst du nicht schaben können.
Lies auch dazu meinen Artikel "Zunder sammeln und selbst herstellen [18 Beispiele]".

Feathersticks schnitzen (Holz in Flammen verwandeln)
Ich nenne sie gern Holzlocken – sieht aus wie frisch vom Friseur, brennt aber besser als jede Dauerwelle.
Feathersticks nutzt du, wenn dein Zunder brennt und du das erste Brennmaterial benötigst.
Du stellst Feathersticks her, indem du mit dem Messer dünne Holzspäne abschnitzt. Sind die Feathersticks dünn genug, so kringeln sie sich und brennen wunderbar.
Ich empfehle dir dazu meinen Artikel "Was sind Feathersticks? (mit Video)". Dort lernst du alles zu dieser tollen Bushcraft-Technik.

Holz spalten (Batoning: Kraft und Präzision)
Um Zündmaterial und Brennmaterial herzustellen, musst du das Holz in kleinere Scheite spalten.
Daher ist Batoning eine unverzichtbare Fähigkeit, wenn du nur noch ein Messer zur Holzbearbeitung zur Verfügung hast. Genau dafür habe ich auch den Artikel geschrieben "Was ist Batoning? [mit Video]". Dort lernst du mehr über diese grandiose Technik.
Am wichtigsten ist, dass der Stamm, den du spalten willst, keine Astgabeln hat. Dein Messer liebt klare Verhältnisse – keine verknoteten Familienzweige. Und dein Messer sollte ein Full-Tang-Messer sein.

Eine gute Faustregel für das Spalten ist, niemals einen Stamm zu spalten, der so groß ist, dass nicht mindestens 2,5 bis 3 cm der vorderen Klinge aus dem Spalt herausragt, sobald das Messer im Spalt verschwindet.
Wenn du auf das Messer schlägst, schlage nicht direkt auf die Klingenspitze und niemals auf den Klingengriff. Such dir auch eine Art Amboss aus Holz. Dadurch verhinderst du, dass die Klinge Schaden nimmt, wenn du sie durch den Stamm schlägst und sie unten mit Wucht aufkommt.

2. Der entscheidende Funke: Dein Messer & der Feuerstahl
Dein Messer ist ein wichtiges Werkzeug, wenn es darum geht, Feuer zu machen.
Nutze die Rückseite des Messers, um auf einen Ferrocerium-Stab (auch Auermetall / Magnesium Stab genannt) zu schaben. Hierbei handelt es sich um einen Metallstab, der pyrophore Elemente wie Eisen und Magnesium enthält. Wenn man mit einem scharfen Gegenstand (der härter als der Stab ist) schnell den Stab abkratzt, so entstehen heiße Funken.

Durch die Verwendung des 90-Grad-Rückens deines Messers zum Anschlagen eines Ferrocerium-Stab ergeben sich zwei Vorteile.
- Erstens musst du dich nicht darum kümmern, einen separaten Schaber mitzunehmen.
- Und zweitens liegt das Messer viel besser in der Hand als ein kleiner Schaber.
Auf dem Bild unten siehst du eine Produktempfehlung für einen Top-Feuerstahl (Hier mein Review dazu). Diesen Feuerstahl verschicke ich auch an die Teilnehmenden von Wildimpuls.
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Artikel anschauenWenn du lernen willst, wie du mit dem Feuerstahl am besten ein Feuer machst, dann lies den Artikel "Wie du mit dem Feuerstahl schnell und einfach ein Feuer entzündest".
3. Bäume ernten (mit Bedacht): Wenn nur das Messer da ist
Wenn ich über das Fällen eines Baumes mit einem Messer spreche, meine ich keinen alten Baum, der 100 Jahre alt ist. Denn dafür ist wirklich eine Axt- oder Axt / Säge-Kombination nötig (Lerne in dem Artikel, wie es funktioniert).
Es handelt sich vielmehr um das Fällen von Bäumen mit überschaubarer Größe. Der Durchmesser des Baumes sollte 10 bis 12 cm nicht übersteigen. Alles darüber wird sehr mühsam.
Im Notfall nimm lieber kleinere Bäume, solange du an genug Material zum Bau deines Shelters oder für Feuerholz kommst.
Bibertechnik
Eine Technik davon wird auch als "Biber-Kauen" bezeichnet.
Du imitierst den Biber – nur ohne Zähne, dafür mit Stahl. Schlag für Schlag, rundherum – und plötzlich macht der Baum schlapp.
Erst ein Schlag von schräg oben, dann schräg von unten, und so weiter und das um den Baum herum.
So entsteht sukzessiv eine große runde V-Kerbe.

Fällkerbe
Eine weitere Möglichkeit ist das methodische Fällen eines Baumes.
Dafür schlägst du mehrere Kerben in den Baum und lässt am Ende eine Brücke stehen.
- Schlage die vordere Kerbe
- Schlage die hintere Kerbe, die etwas tiefer als die vordere Kerbe sitzt (Fällkerbe)
- Die Brücke dient am Ende als Scharnier
Hier habe ich dir zu der Technik eine Grafik erstellt:

4. Struktur schaffen: Die wichtigsten Kerben für deine Bauten
Kerben brauchst du bei Bushcraft überall. Zum Bauen von Holzkonstruktionen, zum Anhängen eines Topfes über dem Feuer oder zur Herstellung von Tierfallen (ein Video findest du hier).
Meiner Meinung nach sind die wichtigsten Kerben diese vier:
- Halbrunde Kerbe
- V-Kerbe
- Blockhüttenkerbe
- Henkelkerbe
Alle Kerben lassen sich leicht herstellen. Die Henkelkerbe benötigt vielleicht etwas mehr Übung, aber man muss bei Bushcraft ohnehin vieles üben.
Auf dem Bild siehst du alle vier wichtigen Kerben:

In meinem Artikel "Die 4 wichtigsten Kerben für Bushcrafting" zeige ich dir, wie du diese Kerben herstellst und wozu du sie nutzt. Du findest darin eine Bilderanleitung sowie zwei Videos.
5. Vom Rohling zum Werkzeug: Nützliche Dinge schnitzen
Mit deinem Messer kannst du Löffel, Schalen oder Haken schnitzen.
Übe einfache Formen – es verbessert deine Technik und dein Gefühl für das Werkzeug.
Beim Schnitzen geht es meist um kleinere Schnitzereien. Daher ist in diesen Fällen kein langes und dickes Survival-Messer sinnvoll.
Es gibt außerdem Messer, die speziell zum Schnitzen von Löffeln und Schalen geeignet sind. Wie das Schälmesser. Damit kannst du tolle Löffel und Schalen herstellen.
Nutze zunächst nur dein Bushcraft-Messer, bevor du Spezialmesser (z. B. Schälmesser) anschaffst.
Wenn dich das Thema "Schnitzen" interessiert, dann lies meinen Artikel "Holzlöffel schnitzen: wie du anfängst".

🔒 Sicherheitstipp: Setze auf Präzision statt Kraft – das verhindert Verletzungen.
Mythos Messerjagd – bitte nicht!
Wenn wir über Bushcraft und Überleben sprechen, kommt oft die Frage nach der Jagd auf.
Und ja, in einer absoluten Ausnahmesituation, in der es ums nackte Überleben geht, könnte das Messer das einzige Werkzeug sein, das du hast.
Aber sei dir eines absolut bewusst: Die Vorstellung, mit deinem Bushcraft-Messer auf die Jagd zu gehen, ist ungefähr so klug wie mit einem Löffel gegen ein Nashorn zu kämpfen. Spoiler: Du bist nicht Rambo.
Stell dir vor, du versuchst ein kräftiges Tier wie ein Wildschwein zu erlegen – mit einer Klinge von gerade mal 10–12 cm Länge. Das ist nicht nur extrem ineffektiv, sondern vor allem: Suizidal.
Das ist keine Bushcraft-Fähigkeit, das ist ein tödliches Risiko!

Hinzu kommt die rechtliche Realität: In Deutschland (und vielen anderen Ländern) ist Jagen ohne Jagdschein und entsprechende Erlaubnis illegal. Und die hier beschriebene Methode wäre selbst im legalen Jagdkontext absolut waidwidrig und verboten.
Setze dein Messer stattdessen intelligent ein: Wenn du in einer Survival-Situation wirklich auf tierische Proteine angewiesen bist, nutze dein Messer für clevere Strategien anstatt für dumme Konfrontationen. Das bedeutet zum Beispiel: Baue Fallen!
Dein Messer ist das ideale Werkzeug, um Holz für Fallenmechanismen zuzuschneiden, Kerben zu schnitzen oder sogar Seile vorzubereiten. Das ist eine deutlich sicherere und effektivere (wenn auch ebenfalls rechtlich eingeschränkte!) Methode, als dich einem Tier im offenen Kampf zu stellen.
Wie eine einfache, mit dem Messer gebaute Falle aussehen kann, siehst du hier:
Aber Achtung, jetzt kommt die wichtige rechtliche Seite: Bevor du jetzt denkst, du könntest im nächsten Wald loslegen: In Deutschland gelten strenge Gesetze! Das Bauen von Fallen und die Jagd sind nicht einfach so erlaubt.
Du benötigst dafür eine offizielle Genehmigung, es sei denn, es herrscht eine absolute Notlage, die dein Überleben sichert. Alle Details dazu – was erlaubt ist und was nicht – findest du in meinem ausführlichen Artikel "Darf ich Tiere jagen und Fallen bauen?".
Tiere verarbeiten: Wissen für den Ernstfall & Praxis
Während die Jagd selbst mit dem Messer in der Regel keine sinnvolle oder legale Option ist, gehört das fachgerechte Verarbeiten eines erlegten oder gefundenen Tieres sehr wohl zu den wichtigen (wenn auch fortgeschrittenen) Fertigkeiten im Bushcraft.
Insbesondere, wenn du dich auf Survival-Szenarien vorbereiten möchtest oder legal jagst.
Dein Messer ist nach dem Fang (oder Fund) das absolut essenzielle Werkzeug, um aus einem Tier verwertbare Nahrung zu machen. Das ist ein Prozess, der Respekt vor dem Tier, Hygiene und präzises Können erfordert.
Jeder, der sich ernsthaft mit der Selbstversorgung in der Natur auseinandersetzt, sollte zumindest grundlegende Kenntnisse im Ausnehmen und Häuten kleinerer Tiere wie Kaninchen oder Vögel haben.
Das ist keine "eklige" Notwendigkeit, sondern eine fundamentale Fähigkeit für Hygiene und Effizienz.
Ferner ist das gekonnte Zerlegen eines Tierkörpers – das sogenannte Zerwirken – eine Kunst für sich. Es geht darum, mit deiner Klinge Muskeln von Knochen zu trennen und das Tier in nutzbare Fleisch- und Knochenstücke zu zerlegen. Diese Fähigkeit ermöglicht es dir, das Maximum aus deiner Beute herauszuholen und nichts zu verschwenden.
Dieses Wissen kannst du nicht nur im Survival-Fall gebrauchen, sondern auch üben, indem du legal erworbenes Wild (z. B. beim Jäger oder Fleischer) selbst zerlegst. Es verbessert dein Messergefühl ungemein.

Dein Weg zur Meisterschaft: Sicherheit & Training
Zum Ende hin gehe ich noch auf allgemeine Tipps ein. Diese lege ich dir ans Herz, damit du erfolgreich bist und dich nicht verletzt.
Merke: Ein Messer ist nur so gut wie die Person, die es benutzt.
Das zeigt, wie wichtig es ist, die Grundlagen aller Techniken und Fertigkeiten zu lernen.
Sei es ein Kampf gegen ein wildes Tier oder dein Bedürfnis, ein Shelter zu bauen – dein Bushcraft-Messer ist wichtig, um das Leben in der Wildnis zu gewährleisten.
Dir sollte bewusst sein, dass es sich bei deinem Messer um ein scharfes Objekt handelt. Du kannst damit jeden verletzen, auch dich selbst.
Absolute Priorität: Sicherheit im Umgang mit scharfen Klingen
- Es ist am besten, wenn du die scharfe Seite jederzeit von dir selbst und von anderen fernhältst.
- Habe immer ein waches Auge, wer sich neben dir bewegt, wenn du dein Messer benutzt.
- Nimm dazu dein Messer in deine Hände und strecke die Arme nach vorn aus. Drehe dich nun um 360 Grad und stell dir eine unsichtbare Grenze vor, die das Messer um dich herum erzeugt. Das ist dein Bereich, eine unsichtbare Sicherheitsgrenze, die du bei der Arbeit mit einem Bushcraft-Messer nicht durchbrechen darfst. Wenn Menschen in deiner Nähe sind, achte auch auf deren Bereiche.
- Vermeide dein Messer zu nutzen, wenn du im Stress bist, übermüdet bist oder wenn das Licht schlecht ist.
- Eine stumpfe Klinge bringt hässliche Verletzungen und erfordert mehr Kraftaufwand beim Schneiden: Halte deine Klinge also immer scharf.
- Nutze, wenn möglich, eine Sicherheitsausrüstung: Handschuhe, Daumenpolster und Schutzbrille.
- Habe ein Erste-Hilfe-Set in der Nähe (hier mein ausführlicher Artikel dazu).

Wichtige Tipps für deine Praxis & Messerpflege
Diese Tipps helfen dir, in freier Wildbahn ein wenig länger zu überleben:
- Messer-Art: Verwende ein Full Tang Messer, da es für mehr Stabilität sorgt und beim Schlagen oder Hacken nicht leicht bricht.
- Messer-Länge: Verwende kein zu kurzes und kein zu langes Messer. Die Länge muss zu deinem Zweck und deiner Größe passen.
- Übung: Übe alle vorgestellten Techniken regelmäßig in Ruhe und ohne Stress. In einer Notfallsituation solltest du auf das Schlimmste vorbereitet sein und es wird essentiell sein, dass du mit deinem Messer umgehen kannst.
- Schaue dir die Stahlart und die Schliffart des Messers an und entscheide, ob es zu dir passt.

Mit den richtigen Sicherheitsvorkehrungen und konsequentem Training bist du auf dem besten Weg, dein Messer meisterhaft zu führen.
Falls du nun inspiriert bist, aber noch auf der Suche nach dem passenden Messer für deine Abenteuer bist oder dich für spezifische Modelle interessierst, findest du hier einige meiner persönlichen Empfehlungen und Testberichte.
Finde dein perfektes Messer: Meine Empfehlungen
Meine Reviews (einige mit Videos) zu Messern findest du hier:
- Das Casström Woodsman – ein solides und scharfes Messer für Bushcrafter und Waldläufer
- Joker Arrui 12 – ein robustes und günstiges Outdoor-Messer
- Das Mora Garberg Carbon – ein solides und belastbares Bushcraft-Werkzeug
- Mora Eldris – das Neckknife von Morakniv – ein Review und Testbericht
- Das Peltonen M95 Ranger Puukko im Review: Schlicht, stark und überraschend handlich
- Messer PUMA IP ondular III mit Olivenholz-Griffschalen
- Das Morakniv Companion Messer
- Das Morakniv Eldris
Die Wahl des richtigen Messers ist wichtig, aber wie wir gesehen haben, macht erst das Können den Unterschied.
Du hast jetzt das Wissen über die wichtigsten Fertigkeiten. Aber Wissen allein bringt dich in der Wildnis nicht weit. Der entscheidende nächste Schritt liegt ganz bei dir:
Dein nächster Schritt: Jetzt ist Zeit zum Üben!
Ob Wohnzimmer, Garten oder Hinterhof: Übung macht den Bushcrafter. (Hauptsache, der Nachbar ruft nicht gleich die Polizei, wenn du mit dem Messer am Kienspan schabst.)
Ja, das ist das Beste an jeder der Fertigkeiten, die ich aufgezählt habe. Du kannst sie immer und immer wieder üben. Fehler machen. Zurückspulen und es wiederholen, bis du es beherrschst.
Oder triff dich mit anderen Leuten, die auch üben wollen. Melde dich dazu in der Gefährtensuche an.
Waren neue Fertigkeiten dabei, die du bisher nicht kanntest?
Was wirst du als Erstes anfangen zu üben?
Schreib mir deine Gedanken in die Kommentare!
PS: Die Idee zu diesem Guide kam mir übrigens beim Schnitzen eines Löffels, der inzwischen als Brieföffner Karriere macht. Man muss Prioritäten setzen.

P. S. Du suchst die hochwertigste Outdoor-Ausrüstung? Dann gehts hier zu den Kaufratgebern. Finde hier meine Liste zur eigenen Ausrüstung, die ich regelmäßig nutze.
Quellenangaben
https://www.meister-messer.ch/full-tang-was-sind-die-vorteile-eines-durgehenden-erls
https://de.wikipedia.org/wiki/Auermetall

Autor des Ratgebers
Martin Gebhardt
Hey, ich bin Martin und ich bin Wildnis-Mentor. Auf meinem Blog lernst du die Basics sowie zahlreiche Details zum Outdoor-Leben. Schnapp dir meine 35 einfach umsetzbaren Survival-Hacks, um ab morgen nicht mehr planlos im Wald zu stehen. Lies mehr über mich auf meiner “Über mich”-Seite.
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